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Die Priesterin: Wild Roses, Staffel 1, Band 4 (German Edition)

Die Priesterin: Wild Roses, Staffel 1, Band 4 (German Edition)

Titel: Die Priesterin: Wild Roses, Staffel 1, Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Gavilan
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warf Rose einen finsteren Blick zu. Er war definitiv sauer!
    Glynis bemerkte es und mahnte: „Keine Streitereien zur Teezeit!“
    Alan verdrehte die Augen. Dann funkelte er Rose an. „Wir sprechen uns noch!“, brummelte er und sagte zu Glynis: „Ich brauche erst was Vernünftiges zum Anziehen!“
    Enora warf ihm einen gespielt glühenden Blick zu. „Wieso? Sieht doch ganz sexy aus!“
    Er schnaubte nur.
    Glynis lachte. „In dem oberen Schlafzimmer liegt Kleidung für euch alle. Ich wusste ja, in welchem Aufzug ihr hier ankommt, und da dachte ich mir, ich organisiere euch etwas für diese Zeit Unauffälligeres.“
    Rose schaute an sich hinunter. Irgendwie gefiel ihr das Kleid mit dem weitschwingenden Rock, dem engen, aber trotzdem bequemen Oberteil und dem auf den Hüften liegenden Gürtel. „Ich glaube, ich bleibe noch eine Weile so, wie ich bin“, sagte sie, und zu ihrer Überraschung schloss sich Enora ihrer Entscheidung an.
    Alan verschwand kurz, und als er zurückkehrte, hatte er die alberne Pyjamahose mit einer Jeans getauscht, die an mehreren Stellen sehr vorteilhaft verschlissen war. Dazu trug er ein weit fallendes, weißes Hemd, das an die Mode des 19. Jahrhunderts erinnerte. In dieser Aufmachung wirkten seine schmalen Hüften und die breiten Schultern auf Rose unendlich anziehend.
    „Tut mir leid“, sagte Glynis bei seinem Anblick. „Das Hemd ist noch von 1888. Ich verstehe die modernen Größenangaben einfach nicht. Irgendwie wird nach Halsumfang gemessen, und den hast du mir nie genannt.“ Sie warf ihm einen kurzen, vorwurfsvollen Blick zu.
    Rose musste lächeln.
    „Geil!“, kommentierte Enora das Ganze. „Vintage-Style. Voll angesagt in dieser Zeit.“
    Alan ignorierte sie. Er setzte sich und wartete, dass Glynis ihm seine Tasse vollschenkte. Er führte sie an die Nase. „Ich hasse Salbei!“, murmelte er.
     
    Während sie aßen und tranken, dachte Rose über ihre Zeitspringerei und die von Enora und Alan nach. Die beiden folgten ihr, sobald ihr Zeitsprung ausgelöst worden war, so viel hatte Rose verstanden. Alan war dabei irgendwie an sie gekettet, während Enora sich offenbar aus freien Stücken entscheiden konnte, in welche Zeit und an welchen Ort sie sprang.
    „Was ist eigentlich mit dir?“, fragte sie Glynis. Sie steckte den letzten Rest ihres Gurkensandwiches in den Mund und kaute, während sie auf Glynis’ Antwort wartete.
    „Was meinst du?“
    „Du bewegst dich auch durch die Zeiten“, präzisierte Rose. „Aber offenbar irgendwie anders als wir, oder?“
    Sie hatte diese Frage im 19. Jahrhundert schon einmal gestellt, aber keine befriedigende Antwort darauf erhalten.
    Über Glynis’ Gesicht huschte ein Schatten. „Stimmt.“
    Alan trank einen Schluck. Mit einem leisen Klirren stellte er die Tasse zurück auf die Untertasse. „Sie hat ihren ganz eigenen Fluch“, erklärte er. „Sie verbringt die Ewigkeit in der Anderswelt. Nur in jedem sechsten Mondjahr, das heißt alle 126 Jahre, darf sie ein paar Tage hier in unserer Welt verbringen.“
    Die Anderswelt. Rose grub ihre Zähne in die Unterlippe. Im keltischen Glauben war dies die Welt der Toten, vergleichbar mit dem griechischen Hades oder der christlichen Hölle. Die Vorstellung, dass jemand die Ewigkeit dort verbringen musste, war unheimlich und traurig.
    Über ihre Tasse hinweg sah Rose Glynis an. „Schon klar. Das habt ihr mir ja schon erzählt. Aber wieso ist das so?“
    Glynis schluckte. „Das hat mit meiner unseligen Rolle in eurer Geschichte zu tun, Kind.“
    Gespannt beugte Rose sich vor. „Unselige Rolle? Wovon sprichst du?“
    Aber Glynis schien nicht vorzuhaben, ihr das zu erklären. Sie seufzte nur schwer.
    „Komm schon, Glynis!“, brummte Alan. „Du hast Rose immerhin schon große Teile der Geschichte erzählt. Findest du es nicht etwas feige, ihr ausgerechnet deinen Teil vorzuenthalten?“
    Glynis schwieg einen Moment, aber dann begann sie zu erzählen, und wie schon zuvor war es Rose, als würden ihre Worte die Erinnerungen wie einen Film in ihrem Kopf heraufbeschwören ...
     
    56 v. Chr.
     
    „Connor! Also wirklich!“ Glynis hob in einer drohenden Geste die Hand, als wolle sie den jungen Mann mit den wirren blonden Locken vor sich ohrfeigen.
    Connor lachte lauthals. Eben hatte er einen unverschämten Witz über den Dorfältesten gemacht und damit seine Mutter, die Priesterin von Erdeven, in ziemliche Verlegenheit gebracht.
    „Verzeih, Goraidh“, sagte sie jetzt zu dem alten Mann. „Mein

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