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Die Prinzen Von Irland

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Titel: Die Prinzen Von Irland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Rutherfurd
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wissen
lassen, dass auch Caoilinn durch ihre entfernte Verwandtschaft mit Conall
gleichfalls königliches Blut in den Adern hatte. Caoilinns Vettern von dem
alten Rath unweit des Klosters waren natürlich alle bei der Hochzeit anwesend
und sogar Osgar, der von Glendalough gekommen war und den die Braut mit einem
ruhigen und züchtigen Kuss auf die Wange begrüßte. Osgars Onkel führte die
kirchliche Trauung persönlich durch, und alle waren sich einig, dass Braut und
Bräutigam ein äußerst hübsches Paar abgaben.
    Aber alle waren sich
ebenfalls einig, dass jener Moment den Höhepunkt der Hochzeit bildete, als der
Mönch Osgar dem Paar ein unerwartetes Hochzeitsgeschenk überreichte. Es war in
einer hölzernen Kiste verpackt.
    »Das hat mein Vater
immer wie seinen Augapfel gehütet«, erklärte er. Und mit einem verlegenen
Lächeln fügte er hinzu: »Aber bei dir und deinem Mann ist es sicher besser
aufgehoben als bei mir.«
    Dabei zog er einen
seltsamen, vergilbt elfenbeinfarbenen Gegenstand mit silberner Einfassung aus
der Kiste. Es war der Trinkschädel des alten Fergus.
    Caoilinn strahlte vor
Freude.
    Ihr entging nicht,
dass Osgar, entweder aus Taktgefühl oder weil er es vergessen hatte, nicht sein
Versprechen einlöste, ihr zur Hochzeit den kleinen Hirschhornring zu schenken. Aber
davon sagte sie niemandem etwas.

V
  DIE SCHLACHT VON
CLONTARF
     

1
~ 999 ~
    Als
er sie gewarnt hatte, hatten seine Nachbarn ihn ausgelacht. In Dyflin wusste
jeder, dass Morann Mac Goibnenn es nicht schätzte, Risiken einzugehen, aber
seine Befürchtungen waren mit Sicherheit unbegründet. »Uns droht überhaupt
keine Gefahr«, hatte der König von Dyflin verkündet. Wie konnte der Goldschmied
also immer noch daran zweifeln? Manche nannten ihn sogar einen Verräter.
    »Er ist kein
Ostmann«, sagte ein älterer Däne. »Was könnt ihr da schon von ihm erwarten?«
Und obwohl dieses Argument angesichts der gegenwärtigen Lage völlig unlogisch
war, nickten viele zustimmend. Morann kümmerte es wenig, was die anderen über
ihn dachten.
    Aber schon bald war
ganz Dyflin in Panik. Die gesamte Liffey–Ebene war binnen kurzer Zeit wie leer
gefegt von allem Vieh, denn man hatte es an sichere Orte in die Berge
hinaufgetrieben. Aber was sollte mit den Menschen geschehen? Manche zogen mit
ihrem Vieh und flüchteten in die Wicklow–Berge; manche blieben auf ihren
Landgehöften; andere kamen im Gegenteil nach Dyflin, um hinter den Mauern der
Stadt Schutz zu suchen. Osgars Onkel und seine Söhne zogen sich in das kleine
Kloster zurück und verrammelten die Tore. Unterdessen scharte sich eine gewaltige
Streitmacht zusammen. Kampfeslüsterne Häuptlingssöhne aus sämtlichen Winkeln
von Leinster trafen ein und schlugen ihr Lager in den Obstgärten unweit der
Stadtwälle auf. Langschiffe trafen aus anderen
Wikingerhäfen ein, ihre Besatzungen soffen gewaltig und grölten fröhliche
Schlachtrufe, während sie über die Quais wankten. König Sitric von Dyflin mit
seinem langen Rauschebart und seinem roten Gesicht, das ihm ein vergnügtes,
wenn nicht gar angeheitertes Aussehen verlieh, ritt höchstpersönlich, in einen
prächtigen Umhang gekleidet und mit einem Gefolge, das täglich größer wurde,
durch die Stadt. Als der erste Winterfrost den Boden gefror, traf schließlich
auch der König von Leinster ein, worauf alle gemeinsam, er an der Spitze und
König Sitric ihm zur Seite, gen Süden aufbrachen und sich in der Gewissheit
wiegten, dass der Feind nicht einmal bis in die Liffey–Ebene dringen könne.
    Als Morann am
nächsten Tag durch die Gassen ging, die nach den vergangenen betriebsamen
Wochen nun ganz still und ruhig wirkten, erblickte er einen älteren Handwerker
der Stadt mit einer bildhübschen dunkelhaarigen Frau, die ihm irgendwie bekannt
vorkam. Als er stehen blieb, um ihn zu grüßen, sagte der Handwerker:
    »Ihr erinnert Euch
doch noch an meine Tochter Caoilinn, die draußen in Rathmines wohnt?«
    Aber natürlich. Er
kannte die Familie zwar nicht näher, aber er erinnerte sich nun doch wieder an
das Mädchen mit dem dunklen Haar, das einen Mann aus Rathmines aus dem
königlichen Haus geehelicht hatte. Caoilinn lächelte ihm zu.
    »Mein Vater hat mir
erzählt, Ihr hättet Eure Bedenken, was dieses Unternehmen des Königs betrifft.«
    »Das mag wohl sein«,
antwortete Morann Mac Goibnenn.
    »Also mein Mann ist
mit ihnen gezogen. Er ist sehr zuversichtlich.«
    »Dann wird er’s schon
wissen, würde ich sagen.«
    »Aber mein

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