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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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jetzt gehört diese Reise nicht zu meinen erfreulichsten Erinnerungen.«
    Er lachte kurz auf. Sie kamen zum Lagerplatz des Motorbootes. »Bleib hier, aber wirklich!« befahl er ihr. Sie nickte folgsam, und J. T. verschwand im Dickicht, kam aber schon nach einer Minute zurück. »Marinegüter. Gestohlen natürlich. Die Halunken haben ein großes Lager angelegt. Sie wollen das Zeug wahrscheinlich auf dem Schwarzmarkt verkaufen.«
    »Auf dem Schwarzmarkt? Was ist das?«
    Er gab ihr keine Antwort auf die Frage, sondern ergriff ihren Arm. »Los, machen wir, daß wir hier wegkommen. Vielleicht kommen die Ganoven heute nacht noch ein paarmal wieder. Wenn ich wieder daheim bin, werde ich der Navy von diesem Lager berichten.«
    Aria entwand sich seinem Griff und schritt davon. »Nur Königen ist es gestattet, neben dir zu gehen, richtig? Erzähl mal, geht Graf Julius eigentlich neben dir?«
    Sie hielt an, drehte sich um und funkelte ihn an. »Er heißt Graf Julian, nicht Julius, und in der Öffentlichkeit ist es ihm nicht gestattet, neben mir zu gehen.«
    »Darf er es, wenn er dein Ehemann und der König ist?«
    »Er wird nicht König, es sei denn, daß ich ihn dazu ernenne. Aber das werde ich nicht tun. Ich bin die Königin, und er wird mein Prinzgemahl.«
    »Wenn er nicht König wird — warum heiratet er dich dann?«
    Aria ballte die Hände zu Fäusten. Dieser Mann brachte sie noch so weit, daß sie ihre Beherrschung verlor! »Wegen Lankonien«, erwiderte sie einfach. »Außerdem liebt er mich.«
    »Obwohl er dich erst viermal gesehen hat?«
    »Wir haben uns erst dreimal getroffen«, stellte sie richtig. Dann meinte sie abschließend: »Ich glaube, ich habe genug Fragen beantwortet. Selbst in Ihren Bibliotheken muß es Bücher über Lankonien geben. Ach, noch eines — was gedenken Sie mir zum Abendessen zu servieren?«
    »Wir werden Fisch mit Zwiebeln kochen, Prinzessin. Du wirst die Zwiebeln schneiden. Diese Tätigkeit wird dir bestimmt viel Spaß machen!«



4
    Aria roch an ihren Händen — sie stanken entsetzlich. Sie würde sich die Haut herunterschrubben müssen, um diesen fürchterlichen Zwiebelgeruch loszuwerden! Sie drehte sich um und erblickte J. T., der gemütlich in der Hängematte lag. Für sie schien kein Bett vorhanden zu sein.
    »Wo werde ich schlafen?«
    Er öffnete noch nicht einmal die Augen. »Wo du willst, Prinzessin. Schließlich befinden wir uns in einem freien Land.«
    Es wurde langsam kühl, und sie rieb sich die Arme. »Ich würde gern in der Hängematte schlafen.«
    J. T. streckte einladend die Arme aus. »Nur zu, Baby. Ich habe nichts dagegen.«
    Aria seufzte. »Ich vermute, daß es zuviel verlangt wäre, Sie zu bitten, mir die Hängematte ganz zu überlassen.«
    »Viel zuviel. Schließlich bin ich nicht auf Besuch eingerichtet. Ich habe nur eine Decke und eine Hängematte. Ich teile gern alles mit dir, und ich versichere dir noch einmal - ich werde dich nicht anrühren!«
    Aria saß auf dem Boden und fühlte, wie es langsam kalt wurde. Sie sah ihn an — wie warm und behaglich er in seiner Hängematte lag! Sie lehnte sich zurück und schloß die Augen, aber ihre klappernden Zähne ließen sie nicht einschlafen. Schließlich stand sie auf und ging herum. J. T. streckte wieder die Arme nach ihr aus. Ohne lange zu überlegen, ob es ungehörig war oder nicht, kletterte sie zu ihm. Zuerst versuchte sie, ihm den Rücken zuzudrehen, aber das war in der Hängematte unmöglich. So sagte sie beiläufig: »Entschuldigen Sie bitte«, und legte den Kopf auf seine Schulter. Sie war überrascht, daß das Gefühl, seine nackte Haut zu spüren, gar nicht so unangenehm war.
    J. T. legte die Arme um sie, und Aria vernahm sein zufriedenes Stöhnen. Sie schloß die Augen. Besser sie dachte nicht zu lange über diesen unmöglichen Zustand nach — eine außergewöhnliche Situation verlangte schließlich nach ungewöhnlichen Mitteln. Außerdem fühlte sie sich sehr geborgen. Aria legte ihr Bein über sein Knie und schlief zufrieden ein.
    »Wach auf, es ist Morgen«, flüsterte ihr eine rauhe Stimme ins Ohr.
    Sie wollte noch nicht aufwachen, also kuschelte sie sich enger an ihn.
    Er umfaßte ihre Schultern und schüttelte sie sanft. »Du sollst aufstehen und dich frisieren.«
    Schlaftrunken blinzelte sie ihn an und lächelte entspannt. Das Haar fiel ihr auf die Schultern. »Guten Morgen.«
    In der nächsten Minute schubste er sie aus der Hängematte, so daß sie hart auf den Boden fiel. Sie rieb verblüfft ihr

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