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Die Prinzessin

Titel: Die Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Klopfen an der Haustür ihn aufschreckte. Gleich danach flog die Tür mit einem gewaltigen Krach auf, und General Brooks stürmte herein. J. T. blieb auf der dritten Stufe stehen, stand stramm und salutierte.
    »Was ist das?« brüllte General Brooks und knallte seinem Adjutanten die Tür vor der Nase zu. Er wedelte erbost mit der neuesten Ausgabe des Key West Citizen herum und deutete empört auf das Foto, das auf der ersten Seite zu sehen war. Es zeigte Aria in ihrem Carmen-Miranda-Kleid, Arm in Arm mit Amanda, und beide Frauen warfen die Beine in die Luft. »Ist das Ihre Königliche Hoheit?« bellte der General. »Ist das Prinzessin Aria?«
    »Jawohl, Sir!« erwiderte J. V zackig und sah starr geradeaus.
    General Brooks stampfte durch den Raum und schlug die Zeitung gegen seine Schenkel. »Wissen Sie, was Sie da angerichtet haben? Sie haben unseren Plan der Welt enthüllt, zumindest dann, wenn diese Zeitung einem Lankonier in die Finger gerät!«
    »Ich glaube, niemand wird sie erkennen, Sir.«
    »Kommen Sie mir nicht so, junger Mann! Die Army hat Ihnen volles Vertrauen geschenkt, und was tun Sie? Haben Sie der armen jungen Frau Daumenschrauben angelegt, damit sie sich so aufführt? Sie sollten ihr beibringen, sich wie ein Amerikanerin zu benehmen; hier führt sie sich auf wie eine Tingeltangeltänzerin!«
    »Sir! Ich muß etwas richtigstellen: Meine Frau hatte die Idee. Ich war genauso überrascht wie Sie, das können Sie mir glauben«, sagte J. T., der noch immer in Habtachtstellung auf der Treppe stand.
    »Wer dreht hier eigentlich dieses verwünschte Radio so laut auf?«
    »Es ist —«, begann J. T.
    »Ihre Idee? Sie können doch nicht im Ernst annehmen, daß ich Ihnen so einen Unsinn glaube. Du lieber Himmel, diese Frau ist eine Kronprinzessin! Wurde zur Eleganz erzogen und hier« — er hielt die Zeitung hoch — »Plateausohlen!!«
    »Ich kann es nur wiederholen, Sir: Es war nicht meine Idee.«
    Der General ließ sich auf einen Stuhl fallen, der unter seinem enormen Gewicht protestierend knarrte. »Sie hätten ihr ein bißchen mehr Freiheit lassen sollen! Manchmal sind Frauen wie Wildpferde: Sperrt man sie ein, brechen sie immer wieder aus.« Er strich sich übers Gesicht. »Ich bin jetzt seit zweiunddreißig Jahren verheiratet, aber glauben Sie, ich würde die Frau kennen? Nicht die Spur! Was ist das für ein Tag heute! Haben Sie Bourbon im Haus?«
    »Ja Sir«, antwortete J. T., rührte sich aber nicht von der Stelle.
    »Holen Sie ihn!« brüllte der General.
    J. T. ging in die Küche, während Brooks weiterredete: »Um unseren Plan durchzuziehen, muß sich die Prinzessin verhalten wie eine Amerikanerin. Aber amerikanische Frauen kleiden sich nicht wie Bardamen, und sie produzieren sich auch nicht auf Kommandeursbällen. Sie hätten ihr das erklären müssen. Hat sie vielleicht gedacht, es wäre ein Maskenball? Wer ist eigentlich dieses Flittchen neben ihr?«
    »Meine Mutter, Sir«, gab J. T. niedergeschlagen zu und reichte Brooks den Whisky.
    »Guter Gott!« ächzte der General und kippte den Drink hinunter. »Ich dachte, ihre Familie wäre makellos! Lieutenant, ich gebe Ihnen jetzt einen Befehl — entweder Sie halten die Prinzessin unter Kontrolle, oder Sie werden dem dümmsten Offizier der Navy als Sekretär zugeteilt! Haben Sie mich verstanden? Das, was die Prinzessin getan hat, war offensichtlich ein Aufbegehren gegen zu starke Unterdrückung. Als wir jungverheiratet waren, hat meine Frau ähnlich reagiert. Also gönnen Sie ihr ab und zu ein bißchen Spaß. Vielleicht wird sie dann zur Amerikanerin. Sie haben nicht mehr viel Zeit. Die Entführer werden sich nicht täuschen, wenn sie sich so herrichtet, wie auf diesem Foto. Kann denn niemand dieses Radio abstellen? Ist ja viel zu laut!«
    »Sir«, sagte J. T. »Kommen Sie bitte mit. Ich möchte Ihnen etwas zeigen.«
    Der General hievte sich mühsam aus dem Sessel hoch und ging mit J. T. zum Küchenfenster.
    Im Hof rauchte ein Grill, und aus dem Radio kam der neueste Schlager. Aria trug weite Jeans, die sie bis zum Knie hochgerollt hatte, Söckchen, Halbschuhe und ein Karohemd von J. T. Ihr Haar war voller Lockenwickler, und sie hatte einen gepunkteten Schal um den Kopf geschlungen. Während sie die Hamburger klatschend zwischen den Händen formte, kaute sie im Takt der Musik Kaugummi.. .
    »Das ist Ihre Königliche Hoheit?« japste Brooks.
    »Sie sieht aus wie eine amerikanische Hausfrau, Sir.«
    Der General starrte J. T. an: »Das ist mir fast ein

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