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Die Prophezeiung

Die Prophezeiung

Titel: Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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in der Wand, zu der eine Metallleiter führt und die an einer Tür endet. Und das alles mitten im Sperrbezirk. Und das Allerwichtigste: Benjamin hat das alles gefilmt. Ich wusste gleich, dass auf den Aufnahmen etwas nicht stimmt. Und wäre diese Datei nicht gelöscht worden, könnte ich es euch beweisen.« Sie machte eine kurze Pause und sah David direkt an. »Du selbst hast doch nach Bens Zusammenbruch diesen Fetzen Papier gefunden, oder?« Sie deutete nach unten in den Lake Mirror. »Und solche Papierschnitzel – sie sind hier überall. Wie ist es? Macht dich wenigstens das neugierig?«
    David schwieg.
    Katie fuhr fort: »Selbst wenn wir hinter der Tür nichts finden, womit wir Benjamin helfen können. Eines ist klar: Du hast keine bessere Idee. Dir bleibt also nur der Rückweg. Bitte – tu, was du willst. Aber ich gehe jetzt in diesen Tunnel.«
    Roberts Stimme klang klar und bestimmt. »Ich komme mit.«
    Katie sah ihn dankbar an.
    David zögerte noch immer. »Was, wenn wir nichts finden? Wenn es für Ben zu spät ist?«
    »Lass es uns wenigstens versuchen. Wir können jederzeit umdrehen.«

Grace Dossier
    Aus Frank Carters Notizbuch
    »Als ich meine Gitarre verbrannte, war das wie ein Opfer: Man opfert die Dinge, die man liebt, ich liebe meine Gitarre.«
    Jimi Hendrix

    »Schließ keine Kompromisse, du bist alles, was du hast.«
    Janis Joplin

    »Lebe das Leben, das du liebst und liebe das Leben, das du lebst.«
    Bob Marley

    »Mescaline! Experimental Mysticism! Mushrooms! Ecstasy! LSD-25! Expansion of Consciousness! Phantastica! Transcendence! Hashish! Visionary Botany! Physiology of Religion! Internal Freedom! Morning Glory!«
    Flugblatt für die Zeitschrift »Psychedelic Review«

Kapitel 16
    Die Tür war nicht verschlossen. Katie war völlig verblüfft, als sich die Klinke mühelos herunterdrücken ließ und die Tür lautlos aufschwang, als ob sie gerade frisch geölt sei.
    Dahinter war nichts zu erkennen als tiefe schwarze Dunkelheit. Für einen Moment meldete sich die altbekannte Panik – dieser Instinkt, alles zu meiden, was Enge, Begrenzung bedeutete, das Gefühl, eingeschlossen zu sein. Aber Katie schob die Angst beiseite.
    »Wir brauchen eine Taschenlampe«, rief sie nach hinten.
    »Hier.« Ein breiter Lichtkegel flammte auf. Robert war gut vorbereitet.
    Katie nahm die Lampe, machte einen Schritt vorwärts und fast sofort zog sie ihren Fuß zurück. »Hey, ich bin auf irgendetwas getreten. Es fühlt sich wie Plastik oder Kunststoff an.« Sie schwenkte die Lampe und der Lichtstrahl traf etwas Schwarzes, Rundes.
    Die Abdeckung zu einer Kamera.
    »Er war hier! Er war tastsächlich hier!«
    Es mochte triumphierend klingen, aber wirklich erleichtert fühlte Katie sich nicht. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    »Okay«, David hob die Hände, »lass uns noch mal die ganze Sache durchgehen. Benjamin war also drei Tage verschwunden. Erst war er im Bootshaus, dann hat er diese Tür hier entdeckt.«
    Katie unterbrach ihn. »Oder es war umgekehrt.«
    David zuckte mit den Schultern. »Mag sein. Wie auch immer – er rennt davon, als fürchte er um sein Leben.«
    »Die Frage ist nur, was ist genau passiert?«
    »Die Tür war es mit Sicherheit nicht, die ihn in Panik versetzt hat«, mischte sich Robert ein.
    »Nein, wie ich Benjamin kenne, ist der eher vor Glück ausgerastet, als er den Zugang entdeckt hat«, sagte David.
    »So sah er aber nicht aus. Statt überall mit seiner Entdeckung anzugeben, setzt er sich unter Drogen, benimmt sich wie ein Wahnsinniger und fällt ins Koma. Es muss noch etwas anderes passiert sein.«
    »Alles dreht sich um zwei Fragen«, sagte David nachdenklich. »Erstens, was hat er genommen und …«
    »… zweitens, was er hier unten erlebt hat«, vollendete Robert den Satz. Er übernahm die Taschenlampe von Katie und schritt durch die Tür in den Gang dahinter. Dann hielt er an und drückte ein paar Tasten auf seiner Uhr.
    David schaute ihm für einen Augenblick hinterher, dann zog er sein Handy aus der Tasche. Sein Gesicht war selbst in dem diffusen Licht erschreckend bleich. Er sollte einfach aufhören, Schwarz zu tragen, dachte Katie.
    »Bevor ich auch nur einen Schritt weitergehe, muss ich wissen, was mit Ben ist.« Er tippte eine Nummer und hielt den Apparat ans Ohr. »Ich muss wissen, ob er überhaupt noch lebt.«
    »Was tust du da?«, fragte Katie. »Du hast doch hier nie im Leben Empfang.«
    Statt einer Antwort hörte sie, wie David jemanden begrüßte. Ein zischendes Geräusch drang

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