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Die Prophezeiung

Die Prophezeiung

Titel: Die Prophezeiung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Krystyna Kuhn
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Martha.
    Dann ist Kathleen da und schlingt den Arm um Eliza. Sie gibt das Kommando: »Eins, zwei drei …«
    »Cheese.«

Kapitel 15
    Katie starrte ungläubig in die Gischt, dorthin, wo das Wasser aus dem Felsen kam. Vor ihren Augen verschwamm alles.
    Das konnte nicht sein, oder?
    Sie musste sich täuschen!
    Kurz entschlossen stülpte sie die Kapuze ihrer wasserfesten Goretex-Jacke über, zog sie unter dem Kinn fest und schob sich dann nach vorne. Sie konnte die Macht und die Kraft, mit der das Wasser aus dem Felsen brach, auf ihrem Körper spüren. Dagegen waren die Duschen am Grace ein schwaches Rinnsal.
    Die winzigen Steinchen, mit denen das Wasser durchsetzt war, prasselten auf sie herunter. Sie fühlte sich wie ein nasser Putzlappen.
    Und dann stand sie direkt davor.
    Immer wieder wischte sie sich die Nässe aus dem Gesicht und starrte nach oben. Und was sie nicht hatte glauben wollen, wurde nun zur Gewissheit.
    Das Wasser floss über mehrere dicht nebeneinanderliegende Metallrinnen aus dem Felsen. Und direkt über ihr war eine Art Drehkreuz zu erkennen, das in der Sonne glänzte. Vermutlich war es das, was sie von unten gesehen hatte.
    Katie konnte nicht anders. Sie streckte die Arme aus und umklammerte die eiskalten Metallstangen. In welche Richtung musste sie sie drehen und was hatte das für Folgen? Für einen Moment dachte sie, sie könne mit einer Drehung das Tal dem Untergang weihen, und schreckte zurück. Aber ihre Neugierde war einfach zu groß.
    Der erste Versuch, das Kreuz nach rechts zu drehen, scheiterte. Es ließ sich nicht einen Millimeter verschieben. Immer wieder rutschten ihre Finger an dem kalten, feuchten Metall ab. Als sie es mit der linken Seite probierte, hatte sie das Gefühl, dass sich tatsächlich etwas bewegte.
    Sie atmete tief durch. Dieses Scheißding musste sich doch noch weiter drehen lassen. Sie beugte sich über die Metallstangen und drückte sie mit aller Kraft nach unten. Ein leises Knirschen ertönte, das zu einem schrillen Quietschen anschwoll. Dann ein Ruck und sie hatte eine halbe Umdrehung geschafft.
    Und noch etwas hatte sich verändert. Das Rauschen wurde merklich leiser, und wenn sie sich nicht täuschte, war der Wasserfall schwächer geworden. Was an sich ziemlich strange war, aber jetzt war nicht der Augenblick, den Verstand einzuschalten. Erneut packte sie das Drehkreuz und drückte es nach links, so weit es ging.
    Etwas gab nach. Der Widerstand löste sich und plötzlich ließ das Rad sich problemlos drehen. Und bald war das Wasser fast vollständig zum Stillstand gekommen. Nur ab und zu schwappte noch eine Art Rinnsal aus dem Gestein, das jedoch nicht mehr genügend Wucht besaß, sich in hohem Bogen nach unten zu ergießen, sondern stattdessen an der Felswand herabrieselte.
    Das Rauschen und Tosen, das Katie die ganze Zeit eingehüllt hatte, hatte aufgehört.
    Erleichtert atmete sie auf. Die einsetzende Stille war überwältigend.
    Bis sie durch laute Rufe gestört wurde. »Hey, Katie!«
    Sie konnte nicht sofort orten, woher die Stimmen kamen, aber dann sah sie die beiden dunklen Figuren, die vom Solomonfelsen winkten. David und Robert waren dorthin aufgestiegen und suchten anscheinend einen Weg über den Wald hinüber zu ihr.
    »Was ist los? Warum hat das Geräusch aufgehört?«
    Katie winkte und schrie: »Das müsst ihr euch ansehen.«
    Davids Hände formten einen Trichter. »Gibt es eine Möglichkeit, von oben zu dir runterzukommen?«
    Katie sah sich um. Sie befand sich auf einem schrägen, etwa einen Meter breiten Vorsprung, der aus dem Felsen herausragte. Darüber türmte sich die Wand auf, doch es mochten nicht mehr als vier, fünf Meter sein, bis sie in dem Waldstück endete, das sich oberhalb des Black Dream bis zu den Ausläufern des Ghost erstreckte.
    Und dann erkannte sie noch etwas, was sie schon fast nicht mehr erstaunte. Es war eine Metallleiter, die so fest an dem Felsen klebte, dass man die Stufen von hier aus fast nicht erkennen konnte.
    »Es gibt eine Leiter«, rief sie den Jungs zu. »Ihr könnt einfach herunterklettern.«
    David schrie noch etwas zurück, was Katie jedoch ignorierte. Denn neben der Leiter hatte sie noch etwas entdeckt, was man von unten nicht hatte erkennen können. Es war ein kreisrundes Loch im Felsen.
    Katie brauchte mithilfe der Metallleiter nur einige Sekunden, um die Stelle zu erreichen. Sie schwang sich von der Stufe und landete direkt in dem runden Eingang, der knapp einen Meter Durchmesser haben mochte. Sie bückte sich

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