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Die Prophezeiung des Adlers

Die Prophezeiung des Adlers

Titel: Die Prophezeiung des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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führte in einen langen, schmalen Gang, der von einer einzigen Öllampe an seinem hinteren Ende erleuchtet war. Portia hantierte mit einem Schlüssel, öffnete eine weitere Tür und führte sie in einen großen, matt erleuchteten Raum. Cato legte Macro auf den Fliesenboden nieder und richtete sich auf. Sie standen in einem hübschen Atrium von bescheidener Größe. In der Mitte schimmerte ein kleines Wasserbecken unter einer Öffnung im Dach, durch die fernes Sternenlicht einfiel. In einer Ecke flackerten Öllampen neben einem kleinen Altar für die Hausgötter. Aus einer Tür an der Rückseite des Atriums erklang das sanfte Plätschern fließenden Wassers.
    »Ein hübsches Zuhause hast du«, murmelte Cato, als er wieder zu Atem gekommen war.
    »Und so soll es auch bleiben«, meinte Portia erbittert. »Das kannst du deinem Freund sagen, wenn er wieder zu sich kommt. Und dann kannst du ihn so schnell wie möglich von hier fortschaffen.«
    »Meinem Freund?« Cato zog die Augenbrauen hoch. »Er ist dein Sohn, wenn ich mich nicht irre.«
    Portia starrte zu ihm zurück. »So hat es den Anschein … Nun gut, bring ihn in mein Esszimmer, hier entlang. Wir werden uns um ihn kümmern und versuchen, dem Dickschädel etwas Verstand beizubringen.«
    Das Esszimmer war genauso geschmackvoll eingerichtet wie das Atrium. Die üblichen drei Liegen standen um einen Speisetisch herum. Sie hoben Macro auf eine davon, während Portia Minucius in das gemeinsame Schlafzimmer half.
    Anobarbus blickte sich bewundernd um. »Ich hatte keine Ahnung, dass man von einer Taverne so gut leben kann, vor allem auch, wenn der Wein nicht mit Wasser versetzt wird.«
    CatobeachteteihnnichtundführteeineÖllampezuMacrosHinterkopf.DasHaarwarmitBlutverklebt,aberderSchädelschienderWuchtderBratpfannestandgehaltenzuhaben.Macrostöhnte,undseineSchulternzucktenheftig.Ermurmelteetwas,waskeinenSinnergab.
    Portia kam kurz darauf mit einer Schale Wasser und ein paar alten Lumpen zurück. »Aus dem Weg, junger Mann.« Sie setzte sich neben Macro auf die Liege. »Wenn du schon hier herumlungern musst, mach dich bitte nützlich und halte diese Lampe so, dass man etwas sehen kann. Da, bei seinem Kopf.«
    »Entschuldigung.«
    Cato sah zu, wie sie sanft das Blut wegwischte und eine Platzwunde in der Kopfhaut freilegte. So schnell das Blut weggewischt wurde, quoll neues heraus. Portia wusch den Lappen aus und drückte ihn dann auf die Wunde.
    Sie legte die freie Hand auf Macros Wange und streichelte sie sanft. »Ich hätte nie gedacht, dass ich das noch einmal tun würde. Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich die Wunden und Kratzer dieses Jungen versorgen musste.«
    Cato war neugierig. »Dann war er also ein ungeschickter Bursche?«
    »Ungeschickt? Nein. Er war als Kind ein fürchterlicher Raufbold. Ständig war er in Schlägereien verwickelt, und nie war er klug genug, sich wenigstens gleich große Gegner auszusuchen. Genau wie sein Vater. Die beiden haben mich fast um den Verstand gebracht.«
    Cato hüstelte nervös. »Äh, ist das der Grund, warum du sie verlassen hast?« Portia wandte sich ihm mit kühler Miene zu. »Und wer genau bist du, junger Mann?«
    »Quintus Licinius Cato. Ich bin ein Freund deines Sohns. Ich habe zwei Jahre mit ihm in der Zweiten Legion gedient.«
    »Als Legionär?«
    »Nein, ich bin ein Centurio, genau wie dein Sohn.«
    »Macro ist ein Centurio? Dieser Taugenichts ist ein Centurio?«
    »Und ein guter, meine Dame.«
    Sie zeigte mit ihrem eleganten Finger auf ihn. »Ich heiße Portia. Ich würde es vorziehen, von dir nicht meine Dame genannt zu werden. Ich bin nicht deine Großmutter und will auch nicht wie eine behandelt werden, junger Mann.«
    »Einverstanden.« Cato nickte. »Genauso würde ich es vorziehen, dass du mich Cato nennst und nicht junger Mann.«
    Sie starrte ihn einen Augenblick finster an, doch plötzlich verzogen sich ihre strengen Züge zu einem belustigten Lächeln. »Gut gesagt.«
    Portia wandte sich wieder ihrem Sohn zu, strich ihm mit den Fingern durchs Haar und hielt dann inne. Sie beugte sich tiefer über ihn. »Was um alles in der Welt … ? Was ist das für eine Narbe? Die ist ja riesig. Ein Wunder, dass der Junge noch lebt.«
    »Ja, das ist es«, erwiderte Cato leise. »Ich war da, als es passiert ist. Ein Kelte hat ihm beinahe die Schädelkappe abgetrennt. Er hat monatelang im Lazarett der Legion gelegen. Wir waren im selben Zimmer.«
    »Du hast in einer Schlacht gekämpft? Dafür wirkst du eigentlich zu

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