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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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ihren Gedanken nach. Jason schaute auf die fein manikürten Fingernägel von Meister Diestelbart.
    Eine Frage kam ihm in den Sinn: „Kann das Limar nicht auch direkt zur Heilung eingesetzt werden? Bisher habe ich immer nur den Körper und dessen Heilkräfte unterstützt. Wäre es möglich, ohne Umschweife den Krankheitsherd anzugehen?“
    Meister Diestelbart antwortete mit seiner leisen, jedoch festen Stimme: „Das ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Wir Limarten versuchen stets, uns der natürlichen Elemente zu bedienen. Nehmen wir das Beispiel einer Flaute. Da probieren wir nicht, ein Schiff direkt mit Limar anzuschieben, sondern wir fördern den Wind. Das Ergebnis ist viel stärker. Oder unsere Luftschilder zur Verteidigung. Wir könnten auch allein mit Limar ein Schild bilden, deutlich härter wird es aber, wenn wir stattdessen die umliegende Luft zusammenballen. Und so erleben wir es auch bei den Krankheiten im Menschen. Sei immer bestrebt, die körpereigenen Heilkräfte zu nutzen.“
    „Und außerdem müssen wir uns dann nicht um die Einzelheiten der Reparatur kümmern, das weiß der Körper ohnehin am besten“, ergänzte Allando. Dabei hob er wie so oft seinen Zeigefinger.
    Wie ein alter Professor , schoss es Jason durch den Kopf.
    Allando fuhr fort: „Es existieren im Grunde genommen nur zwei Arten von Limarsteuerung: Energiezufuhr oder -absaugung. Damit führen wir alle Limartätigkeiten aus: erwärmen, bewegen, heilen und so weiter. Je größer die Kräfte sind, gegen die man ankämpft, umso schwieriger wird es. Du hast es beim Wolkenexperiment gesehen: Wie leicht lassen sich die kleinen, nahen Wölkchen umhertreiben. Doch ... „, Allando musterte suchend den Himmel und zeigte auf eine noch kaum erkennbare dunkle Wolke, „diese Regenwolke dort treibt genau auf uns zu. Versuch einmal, sie vom Kurs abzubringen.“ Erwartungsvoll schaute er zu Jason. Seine Finger spielten dabei an der Kette mit dem Pentagramm.
    Jason guckte erst überrascht, hob dann aber seine Hände in Richtung Wolke und konzentrierte sich. In seiner Vorstellung sendete er helle Energie aus den Handflächen auf das Wolkengebilde, welches mit konstanter Geschwindigkeit auf sie zuwehte. Das Ergebnis war ernüchternd. Zwar schien eine Verlangsamung einzutreten, aber der Regenspeicher kam trotzdem näher.
    „Und jetzt versuche, statt die Wolke aufzuhalten, ihr eine andere Richtung zu geben“, flüsterte Allando ihm zu.
    Da setzte Jason seine Energie von der Seite an. Erst drehte die Wolke nur ein wenig aus ihrer Flugbahn, dann immer deutlicher. Jason bemerkte ein freudiges Gefühl in seinem Magen. Sofort wurden seine Kräfte stärker. Übermütig gab er der Wolke einen kräftigen Energiestoß auf die Flanke. Dabei zerbrach diese in zwei Hälften und wehte wieder in Richtung Stadt. Hektisch versuchte Jason nun, beide Wolkenabschnitte unter Kontrolle zu bringen, doch das überstieg seine erlahmenden Kräfte. Wenige Sekunden später war er völlig ausgelaugt.
    Trotzdem klatschten alle in der Runde. Allando lobte ihn: „Das war schon sehr gut, Jason. Aber wie du siehst, musst du deine Energie unter Beherrschung halten. Nach fest kommt ab, heißt es doch auf der Erde. So verhält es sich auch mit dem Gebrauch von Limar.“ Der Meister beugte sich näher. „Unsere Kräfte sind begrenzt. Darum müssen wir gut haushalten. Es gibt einige Tricks, wie zum Beispiel die Speichersteine. Deren Limar können wir während eines Einsatzes anzapfen. Aber selbst große Steine verdoppeln gerade einmal unsere Kraftreserven.“
    „Nur Mandratan muss einen Weg gefunden zu haben, viel mehr Limar zu speichern.“ Callum schaute mürrisch auf seinen Bergler. „Seine Handpyramide muss ein gigantischer Limarspeicher sein.“
    Sofort verfinsterte sich die eben noch recht freudige Stimmung am Tisch. Alle wendeten sich ihren Getränken zu und hingen ihren Gedanken nach. Schließlich leerte Callum mit einem Zug seinen Becher und sagte: „Komm, Jason, lass uns aufbrechen. Heute Nachmittag soll es genug mit der Theorie sein.“
    „Wo soll es denn hingehen?“, wollte Meister Allando wissen.
    „Wir machen einen Ausritt. Jason braucht etwas Abwechslung“, antwortete Callum.
    „Weiß Rhodon Bescheid?“
    Callum verzog sein Gesicht: „Muss das sein? Wir haben ihn die letzten Male auch nicht gebraucht.“
    „Ich bitte darum, Callum. Sicher ist sicher.“ Allandos Miene zeigte, dass er darüber nicht diskutieren wollte.
    Alle erhoben sich. Zum Abschied sagte

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