Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)
neuartige Apparaturen verfügen. Ein Angriff ist nur noch eine Frage der Zeit.“ Er schlug mit der Faust auf den Tisch. „Wir müssen dieser Chance nachgehen.“ Dabei starrte er Meister Magole direkt in die Augen.
Dieser blickte trotzig zurück. „Was ist, wenn wir durch das Eindringen in das Land der Ingadi einen weiteren Konflikt heraufbeschwören? Vielleicht fühlen sie sich dann gezwungen, uns ebenfalls anzugreifen. Aus Vergeltung!“
Allando widersprach abermals: „Nicht alle Ingadi sind den Menschen feindlich gesonnen.“
Ratsmeister Faibanus beugte ich interessiert vor: „Woher wisst Ihr das, Meister Allando? Wir haben seit Jahrtausenden keinen Kontakt. Dachte ich zumindest bis jetzt.“
„Ich kann das nicht näher erläutern, Faibanus. Mein Wort steht dagegen. Seid aber versichert, dass wir auch Freunde bei den Ingadi besitzen, welche gerne eine Annäherung beider Völker sehen würden.“
Meister Diestelbart räusperte sich. Seine leuchtend schwarzen Augen blickten mild über seine Brille hinweg. „Lasst uns bei einer solch wichtigen Entscheidung abstimmen. Wer ist dafür, dass Jason mit einem Trupp Freiwilliger versucht, dem Rätsel in der Ringstätte der Ingadi auf die Spur zu kommen?“
„Das wäre unverantwortlich“, sagte Magole, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
Meister Diestelbart lächelte nur und hob seine Hand. Nach und nach erhoben die restlichen Mitglieder des Rates die Hände.
„Ich trage diese Entscheidung nicht mit.“ Meister Magole sprang auf seine dünnen Beine und schob dabei den Lehnstuhl geräuschvoll nach hinten. Wütend stapfte er aus dem Saal und ließ die Tür mit einem lauten Knall zuschlagen.
Ratsmeisterin Tradan durchbrach das verdutzte Schweigen: „Er wird sich schon wieder beruhigen. Seit seiner Krankheit erregt er sich leicht. Das gibt sich.“
Allando blickte noch einen Moment sorgenvoll auf die Pforte, durch die Meister Magole soeben hinausgestoben war. Dann drehte er sich zurück zum Tisch.
„Nun gut. Wir müssen festlegen, wer Jason auf seiner Reise begleitet. Ich kann leider nicht mitkommen, da ich mich in enger Abstimmung mit der obersten Richterin über die Verteidigungsvorbereitungen befinde.“
Callum erhob sich von seinem Platz auf der Bank an der Wand. „Meister, ich würde Jason gerne begleiten. Die Mitglieder des Rates haben alle wichtige Aufgaben bei der Aufstellung unserer Verteidigung. Ich bin am ehesten verzichtbar.“
Allando lächelte ihm dankbar zu, während Nickala eher sorgenvoll schaute. „Ich schließe mich an. Mit meinen Geistreisen erkenne ich vielleicht Gefahren im Voraus.“ Jason erinnerte sich, wie Nickala ihm einmal geschildert hatte, dass sie mit ihrem Geist fliegen konnte. Es hing mit ihren Luftkräften zusammen, kostete seiner neuen Freundin aber jedes Mal eine Menge Kraft. Callum zuckten bei ihrem Angebot die Mundwinkel an die Ohren.
„Dann komme ich auch mit!“
Alle Augen richteten sich auf Shalyna. Jason war verblüfft. Wieso wollte diese mysteriöse Kopftuchträgerin mitkommen? Sie hatte doch bisher keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegenüber allem, das mit der Prophezeiung zu tun hat, gezeigt. Einschließlich ihm.
Allando räusperte sich. „Und warum, Shalyna? Ich halte es für zu gefährlich, wenn du mitgehst.“
„Da gibt es mehrere Gründe. Erstens werden meine Feuerkräfte sicherlich von Nutzen sein. Zweitens lasse ich meine beste Freundin nicht alleine auf eine solch gefahrvolle Reise. Und drittens muss ich so schnell wie möglich meine Ausbildung beenden. Callum kann mich unterwegs unterrichten. So verliere ich keine Zeit.“
Sie fixierte stählernen Blickes Großmeister Allando. Dieser zögerte weiterhin: „Ich weiß nicht, Shalyna, das Risiko der Reise ist nicht abzuschätzen. Und du wirst ...“
„Aber hier sind wir doch auch nicht mehr sicher, Großmeister“, unterbrach ihn Shalyna. „Denkt an die Zerstörung des Goldwassers. Und ich möchte endlich beim Kampf gegen Mandratan mithelfen.“ Jetzt schaute Shalyna fast flehentlich.
Allando kratzte sich am Hinterkopf. Schließlich meinte er: „Nun gut, da ist etwas dran. Wir können in diesen Zeiten nicht alle Risiken vermeiden. Ihr werdet zwanzig der besten Soldaten von Sapienta zu eurem Schutz mitnehmen. Rhodon wird natürlich auch mitreiten und ich vermute, der Wolf ebenfalls.“ Er wendete sich den Mitgliedern des Lichtrates zu. „Weitere Vorschläge?“
„Sollte nicht die oberste Richterin von den
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