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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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langsam, bestehende Ernten fallen kleiner aus. Wir kürzen in den Städten bereits das Grundeinkommen, rationieren bestimmte Sorten Getreide. Wenn das länger so bleibt, werden die Ersten anfangen zu hungern.“
    Meister Diestelbart wippte nachdenklich mit dem Kopf. Er schien etwas ergänzen zu wollen, doch die oberste Richterin kam ihm dazwischen: „Eines ist noch wichtig“, die Herrscherin der Südlande strich sich mit dem Zeigefinger über den Nasenflügel, „wir sollten die ersten Verteidigungsstrategien hier in Sapienta besprechen. Am besten in Räumen, die durch ein Limarfeld vor Belauschung geschützt sind. Wir besitzen Anzeichen dafür, dass es in Rikania mindestens einen Verräter in meinem Beraterstab gibt.“
    Einige Ratsmeister rutschten nervös auf ihren Sitzen hin und her. Dabei sahen sie fragend zu Meister Allando hinüber.
    Dieser überlegte kurz, räusperte sich, und setzte dann an: „Verehrte oberste Richterin, ich fürchte, wir haben alle unsere kleinen Spione.“ Die Monarchin zog die Augenbrauen hoch und Allando ergänzte: „Neulich wurde in der Schule ein Großteil unserer Goldwasservorräte zerstört. Eine Tat, die nur von einem Limarten begangen worden sein kann. Die Zeit von Jason Lazar auf Tandoran ist nun stark begrenzt. Es gibt noch weitere, nicht so klare Hinweise auf Spionage. Wir gehen fest davon aus, einen Verräter oder zumindest einen Verblendeten in unseren Reihen zu führen.“
    Esmer al Tandora betrachtete mit stechendem Blick die Mitglieder des Lichtrates.
    „Nein, nein, nicht unbedingt in dieser Runde, verehrte oberste Richterin“, versicherte Ratsmeisterin Tradan schnell und blickte Hilfe suchend zu Meister Magole hinüber.
    Dieser spielte unbeeindruckt mit seinen beiden Daumen, indem er sie geschwind umeinander drehen ließ. Wie nebenbei bemerkte er: „Verrat und Mord, sie hielten stets zusammen, wie ein Gespann von einverstandnen Teufeln. Das ist von Shakespeare.“ Er richtete seinen Kugelschreiber im rechten Winkel zur Schreibtischkante aus. „Aber Ihr habt recht, verehrte Tradan, es könnte jeder Limart der Schule gewesen sein.“
    Allando war neu, wie rau Magole seine Stimme klingen lassen konnte. Er fragte sich, was sein Ratskollege mit diesem Zitat andeuten wollte. Spielte er auf die Fähigkeit der Ratsmitglieder an, Limarenergie von anderen Menschen abzuzapfen? Das konnte nämlich sogar zum Tod des Betreffenden führen. Wenn der Verräter im Lichtrat saß, wäre das wirklich fatal.
    Alle verfielen in Schweigen und hingen ihren Gedanken nach. Die ausgetauschten Neuigkeiten hätten schlimmer kaum sein können. Ein Sieg des dunklen Kaisers bedeutete für alle in der Runde den sicheren Tod. Und die Lage wurde immer hoffnungsloser.
    Esmer schwieg noch einen Moment, richtete sich dann auf und sprach: „Bitte setzt alles daran, den Verräter zu entlarven. Haltet unterdessen die Besprechungsrunden so klein wie möglich und informiert über die Ergebnisse nur so viele, wie unbedingt nötig. Apropos Ergebnisse - wie kommen wir der Lösung der Prophezeiung näher?“ 
    Allando bemerkte, dass sich die oberste Richterin ihre Hoffnung, die sie auf Jason und die Prophezeiung setzte, nicht anmerken lassen wollte. Doch der gleichzeitig angespannte und erwartungsvolle Ausdruck in ihren Augen strafte die betonte Nebensächlichkeit ihrer Anfrage lügen. Ach Esmer, wenn noch nicht einmal du Zuversicht in die Schlagkraft unserer Streitkräfte hast ...
    Er wendete den Kopf nach unten, um sich nicht von diesem begierigen Blick zu falschen Versprechungen hinreißen zu lassen. Vorsichtig formulierte er: „Wir haben eine mögliche Lösung gefunden. Die erste Karte könnte auf eine Ringstätte der Ingadi verweisen. Jason ist mit einer Eskorte sofort dorthin aufgebrochen. Doch was dort zu tun ist und ob sich daraus ein Hinweis auf die zweite Karte ergibt - das können wir nicht sagen.“ Mit festem Ausdruck schaute Allando nun wieder seiner Regentin ins Gesicht. Mehr hatte er leider nicht zu verkünden, sonst hätte er ihr schon früher berichtet.
    Diese wippte leicht mit dem Kopf vor und zurück. „Verstehe.“ Sie schien wirklich zu verstehen, denn ihre Haut wurde merklich blasser. Ein erster möglicher Hinweis, mehr nicht - das war schwach, sehr schwach, musste Allando zugeben. Zu wenig, um daraus Hoffnung zu schöpfen.
    Die Sonne war mittlerweile untergegangen. Der Ratssaal wurde von einer Reihe von Leuchtsteinen beleuchtet, welche in Kopfhöhe ringsherum in den Wänden

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