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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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keine größeren Gefahren lauerten.
    „Wir sollten heute Raventa erreichen.“ Meilon deutete mit dem Finger auf die Karte vor ihm. „In einer Stunde endet der Dschungel. Wir müssen dann nur dem Weg durch das Felsgebirge folgen. Dort werden wir schneller vorankommen.“
    Callum nickte und sagte: „Wir reiten ab jetzt in Zweierreihen, Jason und Shalyna in der Mitte. Wer weiß, welche Überraschungen noch auf uns warten.“
    Doch die restliche Reise durch den Wald verlief ohne Zwischenfälle. Fast übergangslos folgte dem Waldpfad eine felsige Ebene. Jason ritt nach vorne und lenkte sein Pferd neben Callums.
    „Meinst du, die Teidora waren genau wie Seron mit menschenähnlicher Intelligenz ausgestattet?“ Fragend schaute Jason dem jungen Limarten ins Gesicht.
    Callum überlegte einen Moment. Wie gewohnt zog er dabei an seinen Locken. „Ich habe noch nie von intelligenten Teidora gehört. Die Bestien brauchen auch keinen Verstand. Ihre Beißkräfte reichen aus - vielleicht verhindert das eine höhere geistige Entwicklung.“
    Jason schwieg eine Weile und betrachtete den vor ihm laufenden Wolf. Dann fragte er erneut: „Wie Seron uns wohl sieht? Sein Wolfsleben erscheint mir als Mensch so ... tierisch.“
    Rhodon war ebenfalls neben sie geritten und grinste ihn an: „Ein großer menschlicher Dichter hat einmal gesagt, der Mensch verträgt nur ein gewisses Maß an Kultur. Er braucht zum glücklichen Dasein auch das tierische, instinkthafte. Schau dir ruhig ein bisschen was von dem großen Hund ab, Jüngchen, dann lebst du natürlicher. Nicht zuletzt im zwischenmenschlichen Bereich.“ Dabei blickte er auf Callum. Dieser tat, als ginge ihn das nichts an.
    Rhodon erstaunte ihn stets aufs Neue. Der Zwerg schien sehr belesen. Nachdenklich ließ sich Jason wieder zurückfallen. Möglicherweise sollte er Shalyna einfach mal zeigen, wie sehr er sich freute, wenn sie in der Nähe war. Verstohlen linste er auf die attraktive Gestalt, die sich angeregt mit einem jungen Soldaten unterhielt. Nein, jetzt noch nicht. Vielleicht ergibt sich später eine bessere Gelegenheit .
    ***
    Der Ritt zwischen den glühenden Felsen über die Mittagszeit kostete sie ihre letzten Flüssigkeitsvorräte. In der Hast am Fluss hatten sie vergessen, ihre Vorräte aufzufrischen. Natürlich blieb Jason noch das pure Goldwasser am Gürtel, aber das durfte er nicht zum Durstlöschen verschwenden.
    Nachdem sie den höchsten Punkt des kleinen Gebirges überwunden hatten, verlief der Weg sanft abfallend und gab den Blick auf ein weites Felstal frei. Adler kreisten in der Luft auf der Suche nach Beute zwischen den Steinen. Ringartig aufgebaute Felsplateaus säumten den Bergrücken. Jason fühlte sich an die Muster in einem Joghurt erinnert, den man mit einer Fruchtmischung verrührt hatte. Jede Ebene der Felsplatten besaß eine andere Farbe, von dunkelrot über braun bis schiefergelb. Das Echo der Pferdehufe an den Felswänden war neben dem vereinzelten Geschrei eines Raubvogels das einzige Geräusch in dieser bizarren Felslandschaft.
    Nach der Umrundung mehrerer Felszinnen begann ein sanftes Rauschen ihre Ohren zu füllen. Ein frischer Wind kam auf. Mit jedem Schritt wurde es lauter, bis sich schlagartig der Blick auf das Meer öffnete. Der Trupp sammelte sich und genoss aus erhabener Höhe die Aussicht über die tosende See unter ihnen. Wilde Wellen fegten über das aufgebrachte Wasser und schlugen mit heftigem Krachen gegen die sich von Horizont zu Horizont erstreckende Steilküste. Unzählige Vögel schwebten über dem Wasser und flogen immer wieder kleine Vorsprünge und Höhlen in den steil aufragenden Felsen an.
    „Schaut.“ Shalyna wies mit dem Finger nach Westen am Ufer entlang. Jason blinzelte und erkannte Bauwerke. Die Steilküste bildete an dieser Stelle eine Mulde und hatte die Wand aus Fels ins Landesinnere zurückgezogen. Auf dieser freien Ebene breitete sich Raventa, die Stadt des Meeres, aus.
    Von hier sah alles noch winzig aus, doch auch so vermittelte Raventa bereits einen beeindruckenden Anblick. An der Küste formten die flachen Felsen einen natürlichen Hafen, rund um die Stadt lag das Meer außergewöhnlich ruhig. An die Hafenanlagen schlossen sich größere Lagerhallen und andere Wirtschaftsgebäude an. Im weiteren Verlauf bildeten zahlreiche Häuser mit ihrem verwinkelten Gewirr aus Straßen und Plätzen die Stadt Raventa. Von vielen Schornsteinen stieg Rauch auf, es war gerade Mittagszeit.
    Besonders imposant waren die Bauten

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