Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
Vom Netzwerk:
frühen Morgen in einem himmlisch weichen Bett. Der harte Untergrund des Höhlenbodens in der vorigen Nacht hatte als positive Folge, dass Jason die bequeme Matratze und die frisch duftende Decke voller Dankbarkeit genoss. Er richtete sich auf und betrachtete den riesigen Sonnenball, der sich auf der linken Seite der Fensterfront über dem Meer erhob. Dabei erinnerte er sich wieder der trüben Stimmung vom gestrigen Abend. Vermutlich würde sich niemand bereitfinden, die Gefährten zum Ingadiland zu transportieren. Und dann musste er sich von Callum noch anhören, dass es ihm als Limart besser zu Gesicht gestanden hätte, während des Teidoraangriffes innerlich ruhig zu bleiben. Seine Panik hätte jede Konzentration auf den Einsatz seiner Limarkräfte verhindert.
    Jason fühlte sich ungerecht behandelt. Schließlich war die Rettung gelungen, da fragt man nicht nach den Mitteln. Und dass er in solch einer Situation locker bleiben soll - das schien ihm ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.
    Ein Klopfen unterbrach seinen grauen Gedankenfilm. Shalyna stand in einer braunen Stretchhose und einem gelb gemusterten Oberteil vor ihm. Alle Müdigkeit fiel unvermittelt von Jason ab. Er strahlte sie an.
    „Guten Morgen“, begrüßte er sie.
    „Ebenso. Wir sollen in Callums Zimmer kommen. Er möchte eine Morgenübung mit uns beiden durchführen.“
    Jason blickte an sich herunter. „Ich zieh mir nur kurz was anderes an.“
    In Windeseile warf er sich seine Klamotten über und eilte hinter Shalyna her. Sie saß mit Callum und Nickala auf der weitläufigen Terrasse mit endlosem Blick auf das offene Meer. Die Wellen rauschten von unten herauf, ein warmer Wind wehte sanft. Die Stimmung der drei wirkte getrübt.
    „Komm Jason, setz dich zu uns“, begrüßte ihn Callum. „Nickala ist heute Nacht wieder außerhalb ihres Körpers gereist. Sie erahnte dabei eine Gefahr in dem Meer zwischen uns und Allabra.“
    „Was für eine Gefahr?“, wollte er wissen.
    „Ich konnte nichts Genaues erkennen. Etwas verbarg sich vor meinem Geist und bevor ich es herausfinden konnte, musste ich meine Reise abbrechen. Ich hatte einfach keine Kraft mehr“, bedauerte die schwarzhaarige Schönheit.
    Callum meinte: „Wir müssen halt vorsichtig sein. Hauptmann Meilon und seine Männer durchkämmen die Stadt nach einer Überfahrtmöglichkeit, denen können wir im Moment ohnehin nicht helfen. Ein idealer Morgen also für eine Meditationsübung.“
    Callum deutete auf das Meditationskissen zu seiner Rechten. Jason ließ sich mit übereinandergeschlagenen Beinen auf dem Kissen nieder und blickte gespannt zu seinem Lehrer. Dieser saß kerzengerade und nur mit einem leichten Morgenmantel aus dem Hotel bekleidet vor ihm und sagte: „Nickala, ich übergebe an dich. Mit Geistreisen kennst du dich besser aus.“
    Nickala lächelte ein wenig nervös die beiden Schüler von Callum an und begann: „Wie ihr wisst, besteht das Ziel jeglichen Meditierens darin, in die Stille zu kommen. Wir wollen unseren Verstand zur Ruhe bringen, um auf den Grund unseres Seins vorzustoßen. Dort finden wir Klarheit, Intuition und, für uns ganz besonders wichtig, wir verbinden uns mit dem Limar. Wir können auch sagen, dass tiefe Gedankenruhe die schöpferische Kraft des Lebens freisetzt. Und, nicht zu vergessen, ein Geist ohne Gedanken ist klar und kennt kein Leid.“
    Jason musste ein Losprusten unterdrücken. Nick sprach, als ob sie aus einem Lehrbuch ablas. Stattdessen nickte er ernst.
    Die Luftbeschwörerin ruckelte sich auf dem knöchelhohen Kissen zurecht. „Jason, du hast berichtet, dass du in der Stille die Lebensenergie auf Tandoran viel deutlicher spürst als auf der Erde. Dies hast du vor allem der Stärke des Limars auf Tandoran zu verdanken. Es liegt aber auch daran, dass hier auf Tandoran diese Energie für jeden Menschen leicht zu erspüren ist.“
    Sie hielt einen Moment inne und setzte dann fort: „So weit, so gut. Doch wir können diesen Zustand, in dem wir uns in Kontakt mit unserem Urgrund befinden, noch auf andere Art nutzen. Und damit komme ich zu unserer heutigen Übung, die auch für dich, Shalyna, neu sein dürfte.“ Die Stirnbandträgerin schenkte ihrer Freundin ein aufmunterndes Lächeln. Shalyna wusste schließlich, wie man sich beim Unterrichten von Gleichaltrigen fühlt. Sie hatte das schon des Öfteren in Sapienta tun müssen.
    „Ich soll euch heute zeigen, wie wir uns auf den Geist eines Tieres einschwingen können. Also los: Zuerst versenken

Weitere Kostenlose Bücher