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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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hast du schon von Sinith gehört, Gebäude daraus stehen unbeirrt für Tausende von Jahren. Das Oberteil, das du anhast“, erklärte Mataux und nahm den Stoff von Jasons Hemd zwischen die Finger, „Galanderstoff. Wurde hier entwickelt, indem wir das Garn der Seidenraupe mit einer Sinithlösung verbinden. Wunderbar bequem zu tragen, luftig, regendicht und jahrzehntelang tragbar.“ Mataux schaute stolz auf das Gewebe. „Die Lösung hat vieler Versuchsreihen bedurft. Immer wieder empfanden unsere Tester ungesunde Schwingungen in den Ergebnissen. Bis es endlich geklappt hat und nun trägt fast jeder im Sommer auf Tandoran dieses Material.“
    Mataux ließ die Besucher noch einen Moment die vielfältigen Tätigkeiten beobachten und wendete sich dann zurück zum Eingang. „Kommt, ich zeige euch nun die Stadt. Mich zwickt der Hunger und wir haben da eine örtliche Spezialität.“ Mehr verriet er nicht.
    Auf ihrem Weg sagte Shalyna zu Jason: „Ich kann mir ein Leben ohne Limar nicht vorstellen. Es wirkt so ... steril.“
    Darüber musste Jason lachen. „Na ja, Gefühle haben wir aber auch auf der Erde. Eine Freundin meiner Oma hat ihr eintöniges Leben im Alter einmal als steril bezeichnet.“ Er wurde nachdenklich: „Aber du hast auch ein bisschen recht, in vielen Teilen meiner Welt geht es lieblos zu, gelinde gesagt. ‚Boshaft‘ trifft es eher. Das wäre vielleicht anders, wenn die Menschen diese ... „, er suchte nach der passenden Bezeichnung, „... Lebensenergie wie hier auf Tandoran spüren könnten.“
    Er drehte sich zu ihrem Führer: „Woran glaubt Ihr, Meister Mataux? An ein höheres Wesen, das der Schöpfer aller Dinge ist? An ein Leben nach dem Tod?“
    Mataux prustete los: „Du stellst Fragen, welche die ganze Geschichte auf Tandoran durchziehen. Das lässt sich nicht mit einem Satz beantworten.“
    Shalyna schaltete sich ein: „Erst mal müssen wir klären, worüber wir überhaupt reden. Soweit uns Meister Allando erzählt hat, benennen Menschen auf der Erde alles mit Gott, was sie nicht verstehen. Der grundlegende Unterschied zwischen Tandoran und der Erde ist, und das betont er immer wieder, dass wir viel mehr spüren können. Wenn ein Gewitter aufkommt, fühlen wir das Limar in der Luft, die Kraft des Windes - für uns ist alles belebt. Wir sind hier enger mit allem verbunden, was um uns herum geschieht. Von daher gibt es solch einen Glauben, der Naturphänomene erklären will, auf Tandoran nicht.“
    Jason merkte, wie er sie anstarrte. Rasch brachte er seine Gesichtszüge in eine unverfängliche Position. Er wusste nicht, was sie eben gesagt hatte.
    „Das heißt aber nicht,“, ergänzte Mataux, „dass wir uns nicht auch Gedanken zur Schöpfung machen. Nur scheint diese Frage uns weit außerhalb unseres Fassungsvermögens zu liegen. Wie können wir verstehen, was vor der Zeit war? Wir können ja noch nicht einmal erahnen, wie groß der Raum um uns herum ist. Der menschliche Verstand, und hier sind wir uns auf der Erde und auf Tandoran gleich, ist nicht dafür ausgelegt, diese Dinge zu begreifen. Wir müssen uns langsam rantasten. Religion macht es sich einfach und sagt zu allem, was man nicht erklären kann: Gott.“
    „In der Religion geht es auch um Werte, das rechte Leben. Was gut ist und was böse. Um den Sinn des Lebens“, wandte Jason ein.
    „Und weil dann jeder auf seinem ‚das ist richtig, das ist falsch‘ beharrt, schlägt man sich die Köpfe ein.“ Matauxs Gesicht nahm einen angewiderten Ausdruck an. „Wir erleben etwas Ähnliches gerade in den Nordlanden. Da taucht ein Mansil auf, nennt sich ‚der Begnadete‘ und verkündet die Lehre vom Recht des Stärkeren. Angeblich auf Basis einer göttlichen Eingebung. Und was kommt dabei heraus? Unterdrückung, Diktatur und jetzt auch noch Krieg.“
    Matauxs Sicht konnte Jason so nicht unerwidert lassen. „Das gibt es auf der Erde auch. Aber die Religionen stehen genauso für das Gute in der Welt, für die Hilfe am Schwächeren, das Mitgefühl, Liebe. Sie bieten zahlreichen Menschen einen Halt im Leben. Ansonsten wäre es“, er schaute auf Shalyna, „zu steril für viele. Sie sehnen sich nach einer Richtschnur, ohne Glauben ist alles so willkürlich.“ Er suchte nach weiteren Erklärungen: „Wie will der Mensch sonst wissen, was gut und was böse ist?“
    Mataux zeigte sich nun versöhnlicher. „Aber ist das nicht von Situation zu Situation unterschiedlich? Ein Beispiel: In einigen Regionen der Nordlande ist, soweit die

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