Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)
Jason und Shalyna auf einen nahen Sportplatz hin. Sie begaben sich hinüber, setzten sich auf die Tribüne und genossen ihre Speise. Auf dem Feld spielten zwei Jugendmannschaften Korunu gegeneinander, was auf Jason immer wie eine Mischung aus Hand- und Fußball wirkte. Ab der Mitte des Feldes durften die Verteidiger den Ball in die Hand nehmen und die Gegenspieler mussten sich auf die Füße beschränken. Das erschwerte den Torerfolg ungemein. Zum Ausgleich gab es keinen festen Torhüter und die Tore schienen Jason zudem breiter als auf der Erde.
„Dazu hätte ich auch einmal Lust. In Sapienta durfte ich nie mitspielen. Zu gefährlich“, sagte Jason zwischen zwei Bissen.
„Früher gab es sogar eine Tandoran-Meisterschaft darin, aber das hat mit dem ersten großen Krieg aufgehört“, erläuterte Mataux.
„Da seid ihr ja.“ Callum stieg die Sitzreihen zu ihnen hinunter. Er wirkte besorgt.
„Hat bei Ten alles geklappt?“, wollte Shalyna wissen.
„Wunderbar. Eine gute Empfehlung“, er nickte zu Mataux, „aber Nickala hat schon wieder Probleme gesehen.“
„Oh nein - was erwartet und denn diesmal? Ein Monster in den Höhlengängen?“, fragte Jason.
„Da kommt sie.“ Shalyna zeigte nach oben, von wo die schwarzhaarige Luftmeisterin auf sie zukam. Sie wirkte noch bleicher als sonst.
„Hi Nick. Callum sagt, du hast wieder eine Gefahr erkannt?“, fragte Shalyna.
„Hi. Ja, aber es ist alles so unklar. Ich konnte mit meinem Geist nicht durch die Höhlen reisen. Also bin ich über dem Gebirge und dem Dschungel geschwebt. Überall im Wald waren Ingadi. Und auch in den Bergen liefen bedrohliche Tiere herum. Doch was mir am meisten Sorgen macht: Am Ende hatte ich eine Vision von einem muskelbepackten Soldaten, der auf jemanden von uns schießt. Ich bin davon schreiend erwacht.“
***
Am nächsten Morgen trafen sich alle am Südtor der Stadt. Wolkenschwaden umwaberten die Gipfel der nahen Berge, es war ein düsterer Tag. Nur am Horizont tummelten sich helle Tupfer aus frühen Sonnenstrahlen.
Sie hatten gestern noch lange gerätselt, was die Vision von Nickala bedeuten könnte, waren aber zu keiner Antwort gekommen. Sie wollten in Zukunft einfach besonders vorsichtig sein.
Meister Mataux stellte der Reisegruppe ihren Führer Ten vor, der mit seinen 20 Jahren ungewöhnlich männlich wirkte. Jason beneidete wie üblich den Tandorianer um seinen athletischen Körperbau. Ten besaß schulterlanges, braunblondes Haar, das er wie Shalyna mit einem Stirnband aus dem Gesicht fernhielt. Auf seinem Rücken transportierte er eine Armbrust und einen Köcher mit stählernen Pfeilen. An seinem Gürtel steckten ein unterarmlanges Messer und ein silbernes Schwert mit hölzernem Griff. Trotz der Kühle trug er nur knielange Hosen und ein körperbetonendes Shirt. Die safrangelbe Haut war mit kräftigeren dunkelbraunen Maserungen durchzogen, durch die man in leichten Zuckungen sein Blut pulsieren sehen konnte - alles an Ten wirkte kraftvoll und tatendurstig.
Jason bemerkte, wie Tens Blick bei der Vorstellung viel zu lange auf Shalyna verweilte. Ihr schien es nichts auszumachen, sie lächelte freundlich zurück. Jason fühlte, wie sich sein Magen zusammenzog. Als sein Name fiel, verzog er nur krampfhaft das Gesicht. Verärgert zog er seine Handschuhe über und schwang sich in den Sattel.
„Wir reiten die erste Strecke bis zur Grenze des Stadtgebietes auf den Pferden. Dann kehrt Meister Mataux mit den Tieren um. Die Höhlengänge sind für Pferde nicht geeignet.“ Mit diesen Worten stieg Callum auf seine gelbe Stute.
Die ersten Kilometer führten die Gefährten durch eng bepflanzte Felder mit kürbisartigen Früchten. Jason schienen die Pflanzen etwas kümmerlich zu sein. Er konnte aber nicht sagen, ob dieser Eindruck nur von den Schilderungen Callums zu den Problemen in den Südlanden herrührte. Auf der Erde hatte er auf jeden Fall schon größere Kürbisse zu sehen bekommen.
Verächtlich beobachtete Jason, wie Ten sich immer wieder auf den Pferderücken stellte, um so einen besseren Überblick zu erhalten. Er vermutete, dass ihr Führer das aus reiner Angeberei tat.
Die Plantagen endeten schlagartig an einer dichten Baumgrenze. „Hier hört das Gebiet, welches uns die Ingadiräte zugestanden haben, auf“, sagte Mataux. Er wies auf die nahen steilen Felswände. „Dort liegt der Eingang in das Stollensystem. Ihr müsst nur ein kurzes Stück durch den Wald.“
Die Expedition verabschiedete sich herzlich vom
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