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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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Allando seinem Pferd die Sporen. Sie hatten den Fuß des Berges erreicht. Der Weg verlief nun eben zwischen roten Feldern, die durch Hecken voneinander abgeteilt waren. Sie konnten das Tempo anziehen. Jasons Mundwinkel flogen nach oben. „Na, dann wollen wir mal, mein starker Freund.“ Im Galopp schoss er auf ein riesiges Waldgebiet zu.
    Gute vier Stunden später, der Mittag mochte gerade vorüber sein, näherte sich die Reisegruppe einer tiefen Schlucht zu ihrer linken Seite. Der Weg schlängelte sich am Abgrund entlang. Jason schätzte die Breite des Erdspaltes auf mehrere hundert Meter. Obwohl er sich vorsichtig im Sattel aufrichtete, konnte er den Boden der Schlucht nicht erkennen. Dafür sah er ein gigantisches fliegendes Blatt, welches sich als eine Art Flugrochen herausstellte, der sanft durch die Aufwinde zwischen den Felswänden segelte.
    „Ein Wargar. Eigentlich sind sie hier nicht heimisch, sondern viel weiter westlich.“ Callum flüsterte, als ob er mit seiner Stimme das Flugtier verscheuchen könnte. „Sie lieben den warmen Auftrieb und gleiten stundenlang auf und ab.“
    Der Wargar näherte sich bedrohlich dem oberen Rand, an dem sie gerade sehr dicht vorbeiritten. „Ein fliegendes Fußballfeld“, murmelte Jason und ritt zur Sicherheit ein wenig nach rechts.
    Allando sah ihn grinsend an. „Wargare sind völlig ungefährlich - trotz ihrer Größe. Du solltest nur nicht in der Nähe sein, wenn sie landen, sonst bist du auch so platt wie der Vogel. Von diesen Schluchten gibt es übrigens einige auf Tandoran. Fast könnte man sagen, Tandoran ist eine Schluchtenwelt. Ganze Landesteile sind über solche Abgründe voneinander getrennt und bilden Inseln mitten im Land. Teilweise ist es heikel, sich auf diese Landinseln zu begeben - auf einigen von ihnen leben Tiere, die dich an eure Dinosaurierbücher erinnern werden.“
    Jason wollte gern mehr davon hören, doch dann erinnerte ihn das Rauschen eines Flusses an seinen Durst. Für die Hitze hatten sie eindeutig zu wenig Wasser mitgenommen. Demonstrativ hielt Jason seine leere Flasche nach unten.
    Callum lachte. „Geduld, Erdling, gleich soll sich dein Becher füllen.“
    Sie ritten auf eine Verengung zu. Links lag die Schlucht und rechts wand sich ein Fluss bis direkt an den Weg. An der schmalsten Stelle ließen sie die Pferde anhalten.
    „Halt deine Flasche gerade“, forderte Callum und hob seine rechte Hand.
    Aus der Mitte des Flusses stieg wie von Geisterhand eine dünne Wassersäule auf und kam auf Jason zu. Punktgenau schlängelte sich der Wasserstrahl in die schmale Öffnung der Feldflasche in seiner Hand. Callums Gesichtsausdruck strahlte tiefe Konzentration aus. Als die Flasche bis zum Rand gefüllt war, stoppte er den Strahl und ließ ihn langsam zurückwandern.
    Jason hielt ihm den geöffneten Mund entgegen und deutete mit dem Finger hinein. Der Wasserstrahl kam wieder näher und flößte das kühlende Nass sanft in seine Kehle. Es schmeckte herrlich. Gerade wollte Jason andeuten, genug zu haben, als der zarte Strahl zu einem eimergroßen Wasserklumpen mutierte, und ohne Vorwarnung über ihm zerplatzte. Schwallartig ergoss sich das Wasser über Jasons Kopf. Erschrocken tänzelte Gorum zur Seite und wäre fast gegen das Pferd von Meister Allando gestolpert.
    „Das gibt Rache.“ Jason drohte Callum mit der Faust. „Ich werde dir, wenn du schläfst, die schlimmsten Albträume senden.“
    Allando schmunzelte und hielt Callum seine Flasche entgegen. „Für mich bitte nur füllen, die Dusche nehme ich später.“
    Callum ritt von nun an vorweg. Nach einer Kehre zeigte er auf eine Stadt am Horizont. „Dort siehst du Sapienta. Wir brauchen noch ungefähr fünf Stunden bis dorthin. Wenn die Wege besser wären, würden wir es schneller schaffen. Aber ab hier werden die Spurrillen immer tiefer.“ Er deutete auf eine sich andeutende Vertiefung im Weg. „Normalerweise fliegen wir seit Jahrhunderten fast alle Strecken. Aber das geht ja nun nicht mehr und wir müssen alle Waren wieder auf der Straße transportieren. Dadurch werden die Fahrwege laufend schlechter.“
    Sie ritten nun auf einer Art Hauptstraße, die sich entlang der östlichen Küste der Südlande entlangzog. Ihnen begegneten zahlreiche Tandorianer, die offenkundig ihren Tagesgeschäften nachgingen. Breitschultrige Pferde zogen Transportkarren, deren Ladungen auf imposante Höhen gestapelt waren.
    „Die Räder sind aber ziemlich dünn für diese Riesenlasten.“ Misstrauisch beäugte

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