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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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Einatmen ziehst du einen Energiestrom von der Nase bis zum untersten Punkt deiner Wirbelsäule, mit dem Ausatmen schließt du den Kreis, indem du dir einen Strom von dort unten bis zum Kopf vorstellst.“
    Das wirkte. Schon nach wenigen Übungsrunden fühlte sich Jason von einem Kokon aus sanfter Energie umgeben. Als er die Augen öffnete, schienen sich die Farben im Raum intensiviert zu haben. Alles strahlte um ihn herum, er fühlte sich von einer Wolke aus Energie getragen.
    „So stell ich mir einen Ecstasy-Trip vor“, blödelte Jason.
    Callum ging nicht darauf ein und sprach nun sehr leise. „Lass uns diesen Zustand für die Meditation nutzen. Leere deinen Geist und öffne dich ganz dieser Energie. Dann trage dein Bewusstsein in eine scheinende Wolke über deinem Kopf. Verweile dort, solange es dir angenehm erscheint.“
    Beide zogen noch einmal ihre Beine zurecht, richteten den Rücken gerade und legten die Hände auf den Oberschenkeln ab. Jason schwenkte seine Aufmerksamkeit auf die Energieaura, welche ihn fühlbar umgab.
    Doch dann erschienen unangenehme Bilder in seinem Kopf. Bilder von Flammen, der Leiche von Ben. Seine glückliche Stimmung verflog und wurde durch die gewohnt bedrückende Traurigkeit des letzten Jahres ersetzt.
    „Ich hab keine Lust mehr.“
    Jason sprang auf und ging zum Fenster. Mit den Händen in den Taschen starrte er hinaus.
    Callum schien so etwas von neuen Schülern zu kennen. „Gib nicht so schnell auf Jason, wenn dir ...“
    „Was weißt du schon“, fuhr ihn Jason an. „Ich gebe nicht auf, es klappt einfach nicht mehr.“
    Beleidigt schaute ihn der Tandorianer an. Dann wendete Callum sich ab und trank gelassen von dem Dareliensaft.
    Nach einer Weile setzte sich Jason zu ihm und sagte: „Tut mir leid, lass uns weitermachen.“
    Callum lächelte: „Wenn unangenehme oder ablenkende Bilder auftauchen, geh wieder zum Atem und konzentriere dich ganz darauf. Dann verschwindet die Ablenkung.“
    Sie setzten die Meditationsübung fort. Es gelang Jason, noch einmal in die tiefe Ruhe hineinzugleiten. Diesmal wurde er von seinen traurigen Erinnerungen verschont. Die Zeit, die ganze Welt schien stillzustehen.
    Ein leiser Gong holte ihn aus diesen Tiefen hervor. Sanft ertönte Callums Stimme. „Komm langsam wieder in den Raum zurück, Jason. Eine Stunde sollte für heute genügen.“
    Verwundert rieb sich Jason die Augen. Das soll eine ganze Stunde gewesen sein? Es war ihm zeitlos vorgekommen, gleichzeitig nur ein Augenblick und eine ganze Ewigkeit.
    „Und zum Abschluss noch etwas Theorie ...“
    Mit einem Knallen schlug die Holztür gegen die Steinwand. Ein zwergengroßer Mann stand in der Tür und blickte erstaunt auf seine leere Hand, die eben noch den Türknauf gehalten hatte.
    „Upss. Fettet ihr eure Griffe ein oder was? Egal. Moin zusammen. Ich soll den Erdling abholen. Komm, mach dich auf Bürschchen, wir machen einen Ausflug.“
    „Was fällt dir ein, Rhodon! Wir sind mitten im Unterricht. Du kannst nicht einfach ...“, giftete Callum den Zwerg an.
    „Beruhig dich, Jüngling. Befehl vom Boss. Ab jetzt bin ich für die Sicherheit unseres Gastes verantwortlich. Ich soll ihm das Mansil-Museum von Magole zeigen.“
    Breitbeinig wie ein Cowboy kam Rhodon auf die beiden Sitzenden zu. Sein voluminöser Bauch hob und senkte sich dabei unter einer Lederkluft, die mit Metalleinfassungen besetzt war. Zwischen den Zähnen lugte ein Zahnstocher hervor. Jason starrte fasziniert auf den verwuselten, rotbraunen Bart, der in geflochtenen Zöpfen bis zum Bauchnabel des dicken Zwerges reichte. Er schätzte ihn auf kleiner als einsfünzig. Die wenigen Bereiche im Gesicht, welche nicht vom Bart überwuchert wurden, waren dunkel gefleckt. Vor allem auf der großen Nase, die imposant nach vorne hinausragte.
    „Aber jetzt doch nicht! Wir sind noch nicht zu Ende.“
    „Später geht‘s nicht. Du kannst dich ja beim Meister beschweren.“ Er hielt Jason seine nach oben geöffnete Handfläche hin. „Klatsch ein, Junge. Ab jetzt bin ich dein Beschützer. Rhodon mein Name.“
    Erheitert von dem polternden Zwerg erhob sich Jason und schlug mit der flachen Hand ein. Dann schaute er fragend zu Callum.
    „Ich werde das mit Meister Allando besprechen. Und wehe dir, Rhodon, wenn das nicht stimmt, was du sagst.“
    „Jau, Jau, frag du nur nach. Komm Jason. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.“
    Mit diesen Worten wendete er sich ab und wackelte zur Tür.
    Jason zuckte entschuldigend mit den Schultern in

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