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Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition)

Titel: Die Prophezeiung von Tandoran - Verwundete Welt - Yoga/Fantasy-Roman: 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Bödeker
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Richtung Callum und eilte hinter dem Zwerg her. Er war gespannt, was Rhodon ihm zeigen sollte. Auf Theorie hatte er ohnehin keine Lust.
    ***
    Schweigend liefen sie durch lange Gänge und Treppen. Der Zwerg stiefelte trotz seiner kurzen Beine in beachtlichem Tempo voran. Dabei klapperte ein schwerer Hammer an seiner rechten Hüfte gegen die Metallbesatzungen der Lederkluft. Auf der einen Seite besaß der Hammer eine glatte Schlagfläche, die Rückseite endete in einem spitzen Pickel. Am linken Gürtel trug er ein für seine Körpergröße überdimensioniert wirkendes Schwert.
    Jason beschleunigte auf die Höhe von Rhodon und wollte wissen: „Wo gehen wir hin?“
    „In das Privatmuseum von Magole. Er hat dort alles zusammengetragen, was in den Südlanden über die Lehre des Mansils existiert. Der Großmeister wünscht, dass ich dir das Zeug erklär.“ Rhodon bremste unvermittelt ab und schaute zu Jason auf. „Ich soll ab jetzt ein bisschen auf dich aufpassen, Jungchen. Also – sag mir Bescheid, wenn du die Schule verlässt, ja.“
    Jason schlug herber Atem entgegen, der wie die Luft einer Schmiede roch. Er wollte nicken, doch Rhodon pendelte schon wieder weiter. Kurze Zeit später standen sie vor einer hölzernen Rundtür mit der Aufschrift „Zutritt für Schüler verboten“. Rhodon pochte mit der Faust dreimal gegen das Holz. Bei jedem Schlag vibrierte die Tür in den Angeln.
    „Allando will nicht, dass jeder hier reinkommt. Das Zeug da drin is wie Gift, das leichtgläubige Schülerchen verwirren könnte“, sagte Rhodon, während sie warteten.
    Meister Magole öffnete die Rundtür zunächst nur ein kleines Stück. Er blinzelte ihnen durch seine Nickelbrille entgegen. Jason fiel auf, dass er seine rote Robe über die Hand gezogen hatte, um die Tür zu öffnen.
    „Wir sind da“, sagte Rhodon und drückte ohne Rücksicht die Tür zu Seite. Magole ruckte nach hinten und gab einen verärgerten Laut von sich. Im nächsten Moment lächelte er bereits wieder.
    „Wie schön, wie schön. Wünscht Ihr, dass ich Euch die Ausstellung erläutere?“, fragte der wortgewandte Ratsmeister.
    „Nein, nein, bemüht Euch nicht. Ich kenne mich aus“, lehnte Rhodon ab.
    „Aber es wäre mir eine Freude, lasst doch ...“
    Rhodon fuhr Magole ins Wort: „Nein. Meister Allando möchte, dass ich ihm das Zeug erkläre. Ihr könnt Euch zurückziehen und erhaltet nachher den Schlüssel zurück.“
    Der Zwerg schob Jason mit seinen langen Armen am Ratsmeister vorbei und drückte ihn weiter in den Raum hinein. Er steuerte auf eine schwarze Tafel zu, die vom Licht aus den Oberfenstern angestrahlt wurde. Rhodon blieb nachdenklich davor stehen und kaute auf seinem Zahnstocher.
    „Hier findest du die zehn Thesen von Mansil dem Begnadeten. Er lebte vor gut 100 Jahren in den Nordlanden und hat dort seine Lehren verbreitet. Irrlehren, die zu einer Menge Leid geführt haben.“
    Rhodon gab Jason Zeit, die eingemeißelten Sätze auf der Tafel zu lesen. Im Hintergrund hörte er die Tür ins Schloss fallen. Magole hatte den Raum verlassen.
    Jason las die verschnörkelte Schrift.
1.     Du sollst keinen anderen Gott haben neben Gramon.
2.     Gott Gramon vergibt den Platz im Himmelreich nach deinem Leben auf Erden. Ein jeder strebe nach Kraft und Härte.
3.     Einem jeden ergeht es auf dieser Welt nach seiner Stärke.
4.     Macht euch die Welt mit eurer Kraft zu eigen.
5.     So steht ihr über den schwachen Geschöpfen und sollt die Welt nach eurer Vorstellung formen.
    So ging es weiter. Die Lehren sollen verbreitet werden und wer etwas dagegen einwendet, soll mit aller Härte bestraft werden. Jason schüttelte den Kopf: „Besonders intelligent hört sich das nicht an. Und das glaubt einer?“
    Rhodon beobachtete ihn auf sein Schwert gestützt. Mit gackernder Stimme lachte er: „Wohl wahr, wohl wahr, Bürschchen. Die gesamten Nordlande huldigen diesen Worten.“  Die Heiterkeit aus seinem Gesicht verschwand. Einen Moment schaute er mit seinen rotbraunen Augen nach unten.
    Der Erste hier, der keine schwarzen Augen hat , dachte Jason.
    Mit leiser Stimme fuhr Rhodon fort: „Auch ich habe einst daran geglaubt. Ich stamme von den Kleturern. Wir sind ein Volk, das seit Jahrtausenden in den Malandren Sinith abbaut. Unser Leben in den eisigen Bergen ist hart. Mit weichem Gedusel kommst du bei uns nicht weit. Die Worte des Mansils ehren unser Dasein - zumindest glauben das alle. Auch ich gehörte dazu, bis ...“ Rhodon fasste den

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