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Die Prophezeiung von Umbria

Die Prophezeiung von Umbria

Titel: Die Prophezeiung von Umbria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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gebe sie um keinen Preis der Welt her.”
    Yorg zuckte mit den Schultern. “Das kann ich Euch nicht verübeln. Trotzdem schade. Was für einen Preis würde sie auf dem Fleischmarkt in Venard bringen!”
    “Da du von Preisen sprichst …” Rath musste sich zurückhalten, um dem wollüstigen Händler nicht an die Gurgel zu gehen. “Was gebt Ihr uns für unsere Sachen?”
    Zum Glück für Yorg Waskins dicken Hals ließ er jetzt davon ab, weiterhin nach Maura zu schielen.
    “Lasst mich sehen, was Ihr habt.” Er bat sie in die Handelsstation.
    Es sah nicht aus, als wären dort in der letzten Zeit viele Geschäfte getätigt worden. Der Stapel Bettmatten und die Seilbündel waren mit Staub bedeckt. Das Regal, auf dem Töpfe und Kessel aufgereiht standen, hing voller Spinnweben.
    Rath rümpfte die Nase über den Gestank, der hier drinnen herrschte. An die Essensvorräte, mit denen Yorg handelte, mochte er gar nicht denken.
    Auf Comtung bat er Maura, ihr Bündel auf dem Tisch, der noch der sauberste Gegenstand in der Hütte war, auszuleeren.
    “Einen Packen werden wir jedoch behalten”, sagte er zu dem Händler.
    Eigentlich hätte er am liebsten gar nichts verkauft. Doch sie konnten jede Münze, die ihnen Yorg bezahlte, auf ihrem Weg nach Norden gut brauchen.
    Der Blick des Händlers schweifte prüfend über den Inhalt des Bündels. “Fünf Silberlinge für das Ganze”, sagte er schließlich. “Nur wegen Eurer hübschen Dame bin ich so freigebig.”
    Fünf Silberlinge? Damit, und mit dem, was er dem Han abgenommen hatte, würden sie nicht weit kommen.
    “Wenn Ihr das freigebig nennt, dann möchte ich Euch lieber nicht kennenlernen, wenn Ihr in geiziger Laune seid!” Rath begann, die Sachen wieder in Mauras Packen zu stopfen. “Gegen all das und noch Essensvorräte dazu haben wir bei Eurem Bruder ein gutes Pferd mit Sattel eingetauscht.”
    “Ich sagte ja, dass die Geschäfte schlecht gehen.” Yorg schüttelte den Kopf. “Croll und ich müssen aus dem wenigen, was wir haben, das Beste machen. Sagen wir also sechs Silberlinge. Aber höher kann ich nicht gehen.”
    “Bedauere.” Rath legte den Kessel in das Bündel. “Wenn wir nicht zwanzig Silberlinge für das hier bekommen, ist es besser für uns, alles zu behalten.”
    “Zwanzig!”, schrie Yorg. “Ihr scherzt wohl! Seid Ihr sicher, dass Ihr die Dame nicht verkaufen wollt?”
    Maura warf Rath einen scheuen Blick zu.
    Er schüttelte den Kopf, um ihr die Angst zu nehmen und Yorg eine klare Absage zu erteilen. “Ganz sicher.”
    In der Eile, das Bündel zu packen und so schnell wie möglich hier fortzukommen, schlug Rath seinen Umhang zurück.
    “Moment mal!”, schrie Yorg und starrte auf Raths Gürtel. “Wo habt Ihr denn die her?”
    Rath blickte an sich herunter. Die drei fedrigen Haarbüschel, die er den hanischen Soldaten in Prum abgeschnitten hatte, baumelten an seinem Gürtel. Welcher Teufel hatte ihn geritten, sie dort zu befestigen? Es waren viel zu gefährliche Trophäen, um sie hier in Westborne mit sich herumzuschleppen, wo vielleicht auch noch ein paar Han sie erblicken könnten.
    Wenigstens hatte er nicht auch noch den Kupferstab sehen lassen, der auf der andren Seite seines Gürtels steckte. Ihn wollte er auf jeden Fall behalten. Von jetzt an versteckte er ihn wohl besser.
    “Ich glaube, es ist gut für Euch, wenn Ihr das nicht wisst.” Rath schaute den Händler finster an und hoffte, sein Blick würde ihn von weiteren Fragen abhalten.
    Er hüllte sich wieder in seinen Umhang ein. “Vergesst, dass Ihr überhaupt etwas gesehen habt.”
    “Keine Angst.” Yorg zwinkerte ihm zu. “Niemand wird ein Wort erfahren. Aber Ihr solltet es Euch zweimal überlegen, ob ihr Euer Spielzeug behalten wollt. Jemand könnte einen Blick darauf werfen und auf falsche Gedanken kommen.”
    “Macht Euch keine Sorgen. Wir passen schon auf uns auf.”
    “Oh, daran habe ich keine Zweifel.” Yorg rieb sich die Hände. “Doch wenn Ihr diese gefährlichen Schmuckstücke loswerden wollt, könntet Ihr ein hübsches Sümmchen verdienen. Sie sind viel mehr wert als der Plunder, den Ihr da als Ausrüstung mit Euch herumschleppt.”
    “Was wollt Ihr denn mit so etwas anfangen?”
    “Nicht ich, mein Freund. Die
Zikary.
Die zahlen für alles, was sie ihren Herren, vor denen sie katzbuckeln, ähnlicher sehen lässt.”
    Der Gedanke gefiel Rath. Das hörte sich gut an. Er würde etwas verdienen, indem er die gestohlenen Haare der Han an diesen Abschaum

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