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Die Prophezeiung von Umbria

Die Prophezeiung von Umbria

Titel: Die Prophezeiung von Umbria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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geliefert, wie ich hörte. Der ganze Ort redet darüber.
    Ich habe dem Bauern gesagt, er soll machen, dass er wegkommt, bevor die Han beginnen, Fragen zu stellen”, fügte er hinzu. “Und ich habe Euer Gepäck. Ist da etwas zu essen drin?”
    Maura war wie betäubt und das milderte den ersten scharfen Schmerz, die Furcht und den Kummer. “Ich habe dir alles gegeben, was ich hatte. Aber in Raths Bündel könnte noch etwas sein.”
    Sie tastete in der Dunkelheit nach den Packen und erkannte den von Rath an der Form. Sie griff hinein und zog eine Hartwurst und etwas Brot hervor. Ein Schauder überlief sie, als ihre Finger dabei zufällig den Kupferstab berührten.
    Eine Idee begann in ihr Gestalt anzunehmen.
    Maura teilte das Brot und die Wurst und gab jedem der beiden eine Hälfte. “Es tut mir leid, mehr kann ich Euch nicht anbieten.”
    “Wo werdet Ihr hingehen?”, fragte Schlange, während er an einem großen Bissen kaute. “Jetzt, wo er weg ist?”
    “Er ist nicht
weg!”
    “Er könnte es aber genauso gut sein. Ihr und die andere Dame werdet nach Sonnenaufgang in dieser Stadt nicht mehr sicher sein. Wenn ich das hier aufgegessen habe, bin ich jedenfalls auch weg.”
    “Und wo willst
du
hin?”, gab Maura die Frage zurück.
    “Weg von hier.”
    “Ich werde nicht beide Bündel brauchen.” Maura schob ihm ihren Packen zu. “Ich gebe dir einen. Du kannst ihn für dich gebrauchen oder verkaufen, ganz wie du willst.”
    “Was willst du dafür?”
    “Dass du Angareth hilfst, in ihr Dorf zurückzukehren. Sie braucht einen wie dich. Jemanden, der weiß, wie man überlebt.”
    Als der Junge nicht sofort antwortete, suchte Maura im Dunkel nach seiner Hand. “Würdest du das tun – bitte?”
    Er ließ seine Hand ganz kurz in der ihren, dann zog er sie weg. “Ich denke schon.”
    “Gut.” Maura fragte sich, wieso sie sich für zwei Menschen verantwortlich fühlte, die sie doch kaum kannte. “Jetzt bitte ich dich noch um einen letzten Gefallen, bevor wir uns trennen. Nicht, weil du mir noch irgendetwas schuldest. Du hast bereits mehr als genug zurückbezahlt. Und ich kann dir auch nichts dafür geben, denn ich habe nichts mehr, das ich dir noch geben könnte.”
    “Worum geht es?” Schlange schien einem solch einseitigen Handel zu misstrauen.
    “Du hast einmal gesagt, du weißt nicht, wo die
Twarith
zu finden sind.” Wenn Maura auch nicht genau wusste, was sie als Nächstes tun sollte, eines war sicher: Sie brauchte Hilfe. “Bitte, denk nach. Gibt es irgendeinen Ort, wo ich nach ihnen suchen kann?”
    “Tut mir leid”, sagte Schlange. “Man hört die Leute manchmal über sie reden. Oder einer von ihnen taucht von irgendwoher auf und verschwindet genauso schnell wieder.”
    Maura schluckte ihre Enttäuschung herunter. Wenn sie erst einmal über ihr weiteres Vorgehen entschieden hätte, würde sie allein handeln müssen. Die Vorstellung bedrückte sie, doch sie würde sich dadurch nicht aufhalten lassen. Dazu war sie auf ihrem Weg schon zu weit gegangen und hatte zu viel gelernt.
    Angareth zupfte sie am Ärmel.
    “Verzeiht”, meinte Maura. “Ich weiß, Ihr wollt Euch auf den Weg machen, solange es noch dunkel genug ist.”
    “Ja”, antwortete das Mädchen. “Aber das ist es nicht. Ich weiß, wo Ihr die Leute finden könnt, die Ihr sucht. Zumindest glaube ich es.”
    “Wirklich?” Maura umklammerte die Hand der jungen Frau. “Wo? Wie?”
    “Im nächsten Dorf nördlich von hier. Ich war auf der Suche nach etwas zu essen. Da sagte mir eine alte Frau, dass man mir in einer Taverne mit dem Namen 'Falke und Hund' vielleicht helfen würde. Aber als ich den Ort gefunden hatte, sah ich einige Han-Soldaten dort ein und aus gehen. Deshalb hielt ich mich von dort fern.”
    Das klang selbst für Maura verdächtig.
    “Ich habe sagen hören, dass die
Twarith
gerne direkt unter der Nase der Han arbeiten. Ich wusste nur nie, was das heißen soll”, meldete Schlange sich plötzlich zu Wort.
    “Das ergibt Sinn.” Maura zog Raths Bündel zu sich heran. “Ich glaube, ich muss losgehen und es selbst herausfinden.”
    Zumindest würde sie so dem Zeitlosen Wald wieder ein Stück näher kommen. Und auf dem Weg hätte sie Zeit genug, um zu überlegen, was sie tun sollte.
    Tun, was ihre Bestimmung und Pflicht verlangten? Oder ihrem Herzen folgen?
    Der Schmerz brachte ihn ins Bewusstsein zurück. Rath verfluchte sein Pech, jetzt, wo er seine Freiheit verloren hatte, noch am Leben zu sein.
    Und trotzdem klammerte

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