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Die Prophezeiung von Umbria

Die Prophezeiung von Umbria

Titel: Die Prophezeiung von Umbria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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Gutmann Tanner um. “Habt meinen Dank für Eure Hilfe. Sie kam unerwartet und war deshalb umso willkommener. Ich hoffe, dass ich Euch eines Tages meine Dankbarkeit besser erweisen kann.”
    In Tanners faltiges Gesicht trat ein neuer Ausdruck. “Ihr seid es, nicht wahr? Ihr seid die, auf die Exilda all die Jahre gewartet hat?”
    “Sie hat von mir gesprochen?”
    “Nicht viel, Mistress. Nur so dann und wann meinte sie: 'Sie wird noch kommen, Boyd Tanner.' Es tut mir leid, dass Ihr für Exilda zu spät kamt.”
    “Mir auch, Gutmann. Vielleicht werde ich eines Tages nach Prum zurückkehren. Dann könnt Ihr mir mehr über sie erzählen.”
    Der Färber nickte. “Dieses kleine Versteck wird Euch immer zur Verfügung stehen, wenn Ihr es braucht.”
    “Danke.” Maura blickte zu Gristel, die auf ihrer Matratze wieder eingedöst war. “Kann sie hier bleiben?”
    “So lange, wie es sein muss.” Der Färber sah dabei nicht gerade glücklich aus, doch er stand zu seinem Wort. “Wo immer Ihr sein werdet, möge der Allgeber Euch begleiten.”
    Maura dankte mit einem müden Lächeln für den traditionellen Segen. “Und Euch ebenso.”
    “Was hatte das alles zu bedeuten? Wo musst du auf einmal so schnell hin?” Rath eilte ihr nach.
    “Ich muss in Exildas Haus zurück und dort etwas überprüfen”, antwortete Maura, als sie Tanners geheimen Schlupfwinkel verließen und im schwachen Licht des Herdfeuers die Treppe hinuntergingen. “Vielleicht ist es eine vergebliche Hoffnung, aber ich weiß mir keinen anderen Rat.”
    Am Fuß der Treppe wandte sie sich zu ihm um. “Kann ich noch eine Weile mit dir rechnen? Es könnte sein, dass ich deine Hilfe brauche.”
    “Natürlich. Um die Wahrheit zu sagen, ich bin dir schon den ganzen Tag gefolgt, um sicherzugehen, dass dir nichts zustößt. Das heißt, ich bin dir gefolgt, bis du mir vor der Taverne entschlüpft bist.”
    “Das warst du also!”, rief Maura aus und wusste nicht, ob sie ihn dafür schlagen oder küssen sollte. “Du hättest doch etwas sagen können. Und ich fürchtete schon, die Echtroi wären mir auf der Spur!”
    Selbst in dem Halbdunkel der Gerberei konnte Maura erkennen, dass auf Raths Gesicht plötzlich ein ernster und besorgter Ausdruck lag.
    “Sie waren es. Sie sind es.”
    “Was?”
    “Nachdem du mir vor der Taverne entschlüpft bist, habe ich mich eine Zeit lang in Prum herumgetrieben. Ich belauschte dabei einige Han. Wie es scheint, durchstreifen sie das ganze Lange Tal, um Zauberer, Heiler und solche Leute zu vernichten. Der oberste Statthalter hat Echtroi übers Gebirge gesandt, um die Suche zu beaufsichtigen.”
    Eiseskälte stieg in Maura auf. Wenn ihre Vermutung, was Exildas Karte betraf, falsch war, dann könnte sie nie mehr nach Norest zurückkehren.
    “Darüber kann ich mir jetzt keine Gedanken machen. Wenn du mir noch für ein paar weitere Stunden deine Hilfe leihen würdest, stünde ich tief in deiner Schuld.”
    Sie traten durch die Hintertür in die Nacht hinaus. Außer dem Wind war kein Laut zu hören. Das würde sich bald ändern, wenn der Zauber, den sie über die Han gelegt hatte, seine Wirkung verlor.
    “Dort entlang”, flüsterte sie. “Exildas Cottage ist nicht weit von hier. Ich meine, das, was davon übrig geblieben ist.”
    “Wir dürfen nicht lange dort bleiben”, warnte Rath.
    “Ich weiß.”
    Ein Zweig knackte unter ihren Füßen. Maura bückte sich nach ihm und sang leise den Zauberspruch des grünen Feuers, während sie ihn aufhob. Als sie weiter ging, begann der Ast in einem weichen, grünlichen Licht zu leuchten, gerade hell genug, um sehen zu können, wo sie hintraten.
    “Nun”, meinte Rath, als sie die Reste von Exildas Heim erreicht hatten. “Was suchen wir eigentlich?”
    Maura kroch zwischen den geborstenen Ziegeln herum. “Kannst du mir einen Spaten bringen? Am Ende des Gartens steckt einer in der Erde.”
    “Einen Spaten? Bist du verrückt geworden? Glaubst du denn, dass eine Landkarte dieses Feuer überstanden hat? Von dem ganzen Haus ist doch nur noch ein Haufen Asche übrig.”
    “Etwas müsste trotzdem noch da sein.” Maura schob die verkohlten Überreste eines Balkens beiseite. “Der Erdkeller unter dem Boden des Cottage – wo man Eingemachtes aufbewahrt. Ich hoffe, dass es das ist, wovon in Exildas Botschaft die Rede ist. Ich glaube, ich weiß, wo wir den Einstieg finden. Zuerst aber müssen wir noch die Trümmer hier forträumen.”
    “Der Erdkeller. Du könntest Recht haben. Ich hol

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