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Die Prüfung: Kriminalroman (German Edition)

Die Prüfung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Die Prüfung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristian Schlüter
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sollte.
    »Glühwein für meinen Lieblingspolizisten«, sagte Mitch und drückte Schönlieb den kleinen Becher in die Hand.
    Langsam, immer wieder pustend, tranken sie den Glühwein, während Schönlieb Mitch ein weiteres Mal erklärte, worum es ihm heute ging. Er erzählte, ohne ihre Namen zu nennen, von dem Streit zwischen Huynh und Alexander und dass sie herausfinden mussten, wo und warum der Streit stattgefunden hatte. Mitch wollte jedoch unbedingt erst ins Strip-Zelt, und Schönlieb brauchte etwas, um ihn zu überreden, stattdessen in Richtung des Hamburger Bergs aufzubrechen.
    »Du bist jetzt mein Dr. Watson, du musst mir helfen«, sagte er zu ihm und tippte ihm dabei auf die Brust. Das wirkte. Mitch schien der Gedanke, Dr. Watson zu sein, sehr zu gefallen, und so ging er schließlich bereitwillig mit.
    Der Bürgersteig war voll mit Pfützen, und von den Dächern und leuchtenden Schildern tropfte der schmelzende Schnee. An der Ecke beim Burger King und der Currywurstbude überquerten sie die Ampel, passierten einige Sexshops und erreichten die Ecke, an dem sich das Casino befand. Sie bogen rechts in die Seitenstraße ab, den Hamburger Berg. Hier war es deutlich leerer als auf dem Weihnachtsmarkt.
    »Wo willst du rein?«, fragte Mitch.
    Schönlieb hatte keine Ahnung. Er würde einen Laden nach dem anderen abklappern und allen die Fotos unter die Nase halten müssen. Hoffentlich erinnerte sich einer an die beiden.
    »Du kennst dich hier doch besser aus. Wo geht eine Gruppe Studenten hinein?«
    »Ha, ich bin Dr. Watson.« Mitch blieb kurz stehen und überlegte. »Also, Sherlock, ich schätze die Chancen, dass sie in den Elbschlosskeller , ins Knallermann oder Z um goldenen Handschuh gegangen sind, eher gering ein. Lassen wir diese Läden erst einmal außer Acht.«
    Mitch ging ein paar Schritte weiter. Schönlieb folgte ihm. Mitch schien immer mehr Spaß an der Sache zu haben. Er blieb wieder stehen und legte den Zeigefinger an sein Kinn.
    » Lucky Star 2, Lucky Star, Kiek ut . Wenn man sich ordentlich Mexikaner reinkippen will, um schön betrunken zu werden, fängt man hier an.«
    Mitch drängte Schönlieb kurzerhand ins Kiek ut und bestellte zwei Mexikaner. Ein scharfer kleiner Tomatenschnaps, bei dem Tomatensaft und Tabasco mit Korn, Wodka oder Tequila gemischt wurden. Jeder Kneipenwirt hatte da sein eigenes geheimes Rezept. Wo es den besten Mexikaner gibt, war ein heiß diskutiertes Thema auf dem Kiez, und jeder hatte seine eigene Antwort darauf. Mitch tendierte zum Kiek ut und schrie seine Begeisterung für den kleinen Schnaps fröhlich durch die Kneipe, als er den zweiten Kurzen hinunterkippte.
    »Das hier ist und bleibt der beste Mexikaner der Stadt!«
    Schönlieb zögerte kurz, kippte dann aber ebenfalls den Inhalt des kleinen Glases hinunter und verzog anschließend, wie beim ersten Mal, das Gesicht. Was konnte man daran lecker finden?
    Mal abgesehen von der Frau hinter der Bar, die etwas grimmig dreinblickte und lustlos ein paar Gläser abspülte, saß nur ein anderer Gast in der kleinen Kneipe. Ein kleiner älterer Mann mit einer abgeranzten Kappe auf dem Kopf, der krumm am Tresen hockte. Ohne echte Hoffnung auf Erfolg zeigte Schönlieb der Barfrau und dem alten Mann erst ein Bild von Huynh und anschließend eines von Alexander. Doch die beiden konnten sich nicht daran erinnern, die Studenten jemals gesehen zu haben, und Schönlieb war sich ziemlich sicher, dass, sobald Mitch und er das Kiek ut verlassen würden, auch ihre Gesichter sofort für immer in Vergessenheit geraten würden.
    Schönlieb hielt Mitch gerade noch ab, eine dritte Runde Mexikaner zu bestellen, und zog ihn aus der kleinen Kneipe.
    »Ich darf nicht so viel trinken. Ich muss schließlich noch ein paar Leute befragen.«
    Sie gingen weiter ins Lucky Star 2 und ins Lucky Star , doch auch hier konnte sich niemand an Huynh oder Alexander erinnern. Mitch hatte es geschafft, zwei weitere Kurze zu trinken, während Schönlieb die Leute hinter der Bar befragt hatte.
    »Sherlock«, sagte Mitch etwas lauter als üblich. »Ich verwette meinen Doktortitel darauf, dass sich das Ganze in der Barbarabar zugetragen hat.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ist nur so ein Gefühl.« Mitch kniff die Augen zusammen und tippte sich auf die Nase. »Aber frag lieber vorsichtshalber noch mal im Nachtlager , wenn wir schon hier sind.«
    Schönlieb verdrehte die Augen.
    »Wir stehen genau vor dem Nachtlager, und es hat zu.«
    Mitch drehte sich einmal um sich

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