Die pure Versuchung
Beachtung geschenkt. Kein Wunder, dass sie Schluss machte.“
„Er spricht nicht über sie.“
„Da gibt es auch nichts zu erzählen. Vermutlich fand er es damals an der Zeit, endlich zu heiraten. Also suchte er sich eine Frau aus, von der er glaubte, dass sie eine gute Ehefrau abgibt, und setzte seinen Plan in die Tat um. An seine eigenen Gefühle hat er dabei wohl nicht gedacht.“
„Aber er ist momentan so verwundbar.“
Mandy, die abgedeckte Schüsseln auf große Tabletts lud, von denen sie eines Shannon gab, hielt inne. „Ja, das stimmt. Endlich lässt er seine Gefühle zu.“ Sie nahm das andere Tablett und ging auf das Haus zu. „Lass uns die Sachen hineinbringen und dort in kleinere Schüsseln umfüllen. Wann erwartest du deine Familie?“
Shannon seufzte. „Ich weiß nicht. Alan und seine Frau wollten erst zu ihren Eltern und von dort aus herkommen. Buddy wollte Mom und Großmutter mitnehmen.“
In der Küche stellten die Frauen die Tabletts auf den Tisch.
Mandy nahm Shannons Hand und drückte sie. „Alles wird gut werden. In zwei Tagen machen wir das alles noch einmal. Das wird sicher toll.“
Shannon fühlte sich jetzt schon überwältigt, und dabei fürchtete sie, dass das erst der Anfang war.
11. KAPITEL
Shannon und Mandy trugen das Essen nach draußen, wo die kreischenden Kinder und zwei bellende Hunde auf dem Rasen spielten.
Shannon fand es herrlich. Kaum war sie wieder da, führte Dan sie zu einem großen, gut aussehenden Mann mit blondem Haar und klaren grauen Augen.
„Shannon, dies ist Tom Parker, mein Vormann. Tom, ich möchte dir Shannon vorstellen. Ich habe sie zuerst gesehen.“
Tom grinste und schüttelte ihr die Hand. „Freut mich sehr, Sie kennenzulernen, Ma’am. Ich kann Dans Eile mit dem Heiraten absolut verstehen.“
„Du kannst ihre Hand jetzt loslassen, Tom“, bemerkte Dan und brachte damit alle zum Lachen.
„Sieht aus, als sei das Fleisch schon fertig“, meinte Rafe und spähte zu dem großen runden Grill. „Ob es uns gelingt, die Kinder so lange zum Stillsitzen zu bringen, dass sie essen können?“
Mandy lachte. „Es ist ein Wunder, dass sie sich noch nicht über das Essen hergemacht haben. Es ist für sie das erste Barbecue. In den letzten Tagen haben sie von nichts anderem gesprochen.“
„Dann sollten wir sie ruhig mit dem Essen anfangen lassen“, schlug Dan vor. „Shannons Familie müsste jeden Moment kommen.“
Wie aufs Stichwort hörten sie einen Pick-up-Truck vorfahren. Alle drehten die Köpfe.
Es war Buddy. Und er kam allein.
Shannon lief zu ihm. „Wo sind Mom und Grandma?“, rief sie, noch bevor er ganz aus dem Wagen gestiegen war.
„Bleib ruhig, Schwesterherz, es ist alles in Ordnung. Grandma fühlte sich heute Morgen nicht wohl. Um Samstag ganz bestimmt fit zu sein, beschloss sie, sich heute auszuruhen. Mom ist natürlich bei ihr geblieben. Aber sie lässt alle herzlich grüßen.“
„Bist du sicher, dass mit Grandma alles in Ordnung ist?“
Er legte ihr den Arm um die Schultern und drückte sie beruhigend an sich. „Ja, bin ich. Vielleicht war die Aufregung über die Hochzeit ein bisschen zu viel für sie. Ich habe ihr gesagt, dass du Verständnis haben würdest.“
Dan kam ihnen auf dem Weg zum Pavillon entgegen. „Ist etwas passiert?“
„Nein, eigentlich nicht“, antwortete Shannon. „Meiner Großmutter fühlt sich nicht gut, und deshalb können meine Mutter und sie nicht kommen. Am Samstag werden sie aber ganz bestimmt hier sein.“
Sie löste sich von Buddy, und Dan nahm sie in die Arme. „Das tut mir leid, Liebes. Du bist sicher enttäuscht.“
Er hatte recht. Sie war sehr enttäuscht. Sie hatte sich darauf gefreut, dass ihre Großmutter Dan kennenlernen würde.
Sie wandte sich an Buddy. „Kommen Alan und Sue denn?“
„Ja, aber erst gegen vier. Sie lassen ausrichten, dass wir ihnen ein paar Rippchen übrig lassen sollen.“
Als Shannons ältester Bruder und dessen Frau ankamen, hatte sie sich endlich entspannt und begann das Fest zu genießen. Dan begrüßte die beiden und gab ihnen das Gefühl, willkommen zu sein.
Shannon beobachtete ihn den ganzen Tag über, wie er sich mit den Kindern bekannt machte, Football mit Rafe und den älteren Kindern spielte, in ein ernsthaftes Gespräch vertieft war mit Tami, der Sechsjährigen, über ihre neue Puppe und eine Teeparty, die sie mit ihrem neuen Puppengeschirr veranstalten wollten.
Wie konnte sie diesen Mann nicht lieben? Sie fand ihn beunruhigend attraktiv,
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