Die pure Versuchung
und das Esszimmer schlenderte und dann durch die Eingangshalle zum Wohnzimmer und zum Arbeitszimmer. Das Haus war vor fast fünfzig Jahren gebaut worden. Es war mehrmals durch den Anbau weiterer Räume umgestaltet worden. Vor ein paar Jahren hatte Dan die Küche modernisiert.
Als sie zum Hauptschlafzimmer gelangten, blieb er im Türrahmen stehen und beobachtete, wie Shannon sich in dem großen Zimmer umschaute. „Selbstverständlich kannst du Änderungen vornehmen“, sagte er. „Wenn dir etwas nicht gefällt, schmeiß es raus.“
Sie spähte ins Bad. „Hast du das zufällig entworfen?“
Er lehnte sich gegen den Türrahmen. Sie sah so verdammt sexy aus in ihrer engen Jeans und der Seidenbluse, dass es besser war, ein wenig auf Abstand zu bleiben.
„Stimmt. Ich wollte einen Ort der Entspannung.“
„Dieser Whirlpool ist groß genug für eine kleine Party.“
„Vielleicht haben wir zwei ja bald eine darin.“ Er bemerkte ihre leichte Verlegenheit.
„Wir sollten jetzt deinen Vormann begrüßen“, sagte sie.
„Gute Idee.“ Er wartete, bis sie bei ihm war, und legte ihr den Arm um die Schultern. Dann gingen sie zurück in die Halle.
Als sie durch die Hintertür wieder hinaus auf die Veranda traten, sah Dan, dass zwei Vans angekommen waren. Er grinste über die Aufschrift des neueren weißen Vans,
Cowboy’s Home
, umschlungen von einem Lasso.
Mandy hatte den Namen für den Teil der Ranch gewählt, der für die Pflegekinder bestimmt war, die hier endlich ein Zuhause fanden. Sie sprangen aus dem Van und rannten ums Haus, um zu sehen, woher die köstlichen Essensgerüche kamen.
Aus dem anderen Van stiegen Mandy, Kelly, Maria und Rafe, der Angie auf dem Arm hatte. Dan spürte Shannons Anspannung. „Ach komm schon. Du erinnerst dich doch an Rafe und Mandy. Und jetzt wirst du Rafes Mom, seinen Sohn und seine Tochter kennenlernen.“
Mandy richtete zuerst das Wort an sie. „Shannon, schön dich nach all den Jahren einmal wiederzusehen.“ Sie drückte sie an sich. „Ich habe mich bei Dan beschwert, dass er dich nicht schon früher mitgebracht hat. Aber er wartet bis zwei Tage vor der Hochzeit.“ Sie sah zu Dan und fügte hinzu: „Wahrscheinlich hatte er Angst, wir würden dir die ganze Wahrheit über ihn erzählen und dich damit so erschrecken, dass du in die Berge fliehst.“ Sie umarmte ihren Bruder. „Du siehst mächtig stolz aus.“
Rafe stand ein paar Schritte entfernt und hielt Angie auf dem Arm. Das Mädchen plapperte und gestikulierte. „Lass sie doch auch mal zu Wort kommen“, meinte Rafe und nickte Shannon zu. „Freut mich, dich zu sehen.“
Jetzt, wo Shannon von Dans Familie umgeben war, hatte sie zum ersten Mal das Gefühl, dass dies alles real war – die Verlobung, der Ring, das Kleid und die in zwei Tagen bevorstehende Hochzeit. Die Größe der Ranch hatte sie nicht erwartet, ebenso wenig die Größe des Hauses und dass sie sich bereits als Teil der Familie fühlte.
Dan stellte ihr Mrs. McClain vor, Rafes Mutter, und Kelly, der errötete und sich plötzlich sehr für den Hund interessierte, der um ihn herumtobte.
Schließlich nahm Dan Shannon an die Hand. „Komm, sehen wir mal nach Tom. Ich weiß ja nicht, wie es euch ergeht, aber ich sterbe vor Hunger.“
Die Gruppe folgte Dan über einen gepflasterten Weg zu einem Pavillon, wo sich der Grill befand. Davor waren Picknicktische aufgebaut.
„Ich werde mal das Essen aus dem Van ausladen“, meinte Mandy. Hast du Lust, mir dabei zu helfen, Shannon?“
Dankbar, für eine Weile Dans intensiver Nähe entfliehen zu können, kehrte sie mit Mandy zur Auffahrt zurück.
„Wer hätte gedacht, dass sich die Dinge so entwickeln?“, sagte Mandy, sobald sie außer Hörweite waren.
„Dan hat den Verstand verloren“, murmelte Shannon.
Mandy grinste. „Oh, das glaube ich nicht. Er musste nur endlich aufwachen, und du warst die Richtige, um ihn zu wecken. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich ihn so entspannt und glücklich erlebt habe, obwohl er laut Rafes Aussage seit seiner Rückkehr sehr viel arbeitet. Aber er scheint eine neue Einstellung zu haben, und das freut mich. Du hast ein Wunder bewirkt, Shannon.“
„Aber ihn gleich heiraten?“
„Du liebst ihn doch, oder?“
Mandy kam gern direkt auf den Punkt. Shannon sah keinen Sinn darin, es abzustreiten. „Ja. Sehr sogar.“
„Und er ist verrückt nach dir. Es ist schon erstaunlich, wie besitzergreifend er bei dir ist. Als er mit Sharon zusammen war, hat er ihr selten solche
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