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Die purpurnen Flüsse

Titel: Die purpurnen Flüsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Christophe Grangé
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nich t wah r sein« , sagt e er . »Un d welch e Erklärung has t d u di r dafü r ausgedacht?«
    »Meine r Ansich t nac h fühl t si e sic h schuldig. « De r Kommissar macht e sic h nich t di e Müh e z u antworten . »I n Gotte s Namen , e s paßt doc h alle s zusammen! « brüllt e Abdouf . »Ic h kan n mi r Sophie Cailloi s nich t al s Verbrecheri n vorstellen , al s eine , di e akti v Schuld au f sic h gelade n hat . Abe r si e teil t ei n Geheimni s mi t ihre m Mann, übe r da s si e ni e ei n Wor t verlore n hat , se i e s au s Liebe , au s Angst ode r au s irgendeine m andere n Grund . Abe r sei t Jahre n leg t sie heimlic h Blume n vo r di e Urn e vo n Sylvai n Hérault , au s Achtun g vor diese r kleine n Familie , de r ih r Man n grausa m zugesetz t hat. Niémans« , rie f er , »denke n Si e doc h nach ! Di e Leich e ihre s Mannes wurd e gefunden . Diese r Mord , begange n vo n ›Judith‹ , ist offensichtlic h di e Rach e eine r Person , di e damal s ei n Kin d war . Und trot z allem , wa s passier t ist , geh t di e Fra u heut e au f de n Friedho f und bring t Blume n zu m Gra b de s Vaters . Dies e Mord e wecke n nich t den Ha ß vo n Sophi e Caillois , sonder n verstärke n nu r ih r Schuldgefühl, ihr e Erinnerungen . Verdammt , Niémans , ic h bi n sicher , da ß ic h recht habe . Bevo r si e sic h verflüchtig t hat , wollt e si e de r Famili e Hérault noc h ein e letzt e Ehr e erweisen. « Niéman s ga b kein e Antwort . Tiefe Schatte n lage n i n de n Furche n seine s Gesichts . Sekunden verstrichen , da s Schweige n zo g sic h hin . Endlic h sagt e Kari m heiser:
    »Niémans , ic h hab e Ihr e Ermittlungsakte n seh r gena u gelese n und dari n noc h weiter e Hinweis e gefunden , di e au f Judit h Hérault deuten. « De r Kommissa r seufzte . »Na , sa g schon . D u läß t dic h ja doc h nich t davo n abbringen.«
    Kari m begann , durc h da s Zimme r au f un d a b z u marschiere n wie ei n wilde s Tie r i m Käfig.
    »Au s Ihre n Akte n geh t hervor , da ß Si e übe r de n Mörde r nu r eines mi t Sicherhei t wissen : da ß e r ei n fähige r Alpinis t ist . S o – welchen Beru f hatt e Sylvai n Hérault ? Kristallsucher . E r kroc h i n de n Bergen herum , u m Kristall e i m Felse n aufzuspüren . E s heißt , e r wa r ein hervorragende r Kletterer . Sei n ganze s Lebe n verbracht e e r in Felswänden , i n de r Näh e vo n Gletschern . Dort , w o Si e di e ersten beide n Leiche n gefunde n haben.«
    »Wi e mehrer e hunder t weiter e erfahren e Alpiniste n i n de r näheren Umgebung . Is t da s alles?«
    »Nein . Auc h da s Feue r is t merkwürdig.«
    »Wa s fü r ei n Feuer?«
    »I m erste n Autopsieberich t is t mi r ei n Detai l aufgefallen , eine Bemerkun g de s Gerichtsmediziners , di e mi r seitde m nich t meh r aus de m Kop f geht . Caillois ’ Leich e hatt e Brandwunden , un d Costes schreib t i n seine m Bericht , da ß de r Mörder , de r Beschaffenhei t der Wunde n nac h z u urteilen , di e Messerschnitt e höchstwahrscheinlich mi t Benzi n benetz t un d anschließen d ausgebrann t hat , woz u er möglicherweis e eine n Zerstäube r benutzte , u m eine n Nebe l zu erzeugen.«
    »Wa s is t dara n s o merkwürdi g – ma l abgesehe n vo n der Perversität?«
    »Di e Sach e mi t de m Zerstäuber . E s is t durchau s denkbar , da ß der Mörde r kei n Gerä t daz u verwende t ha t – ic h meine , woz u soviel Aufwand : Wen n e r i m Gebirg e herumklettert , ha t e r scho n genu g zu schleppen . Auc h de r menschlich e Mun d is t al s Zerstäube r geeignet.«
    »Ic h versteh e nicht , worau f d u hinauswillst.«
    »Wei l Si e eine n besondere n Umstan d noc h nich t wissen : Judith Héraul t ha t al s Kin d da s Feuerschlucke n gelernt . Kling t unglaublich, ic h weiß , abe r e s is t di e Wahrheit . Ic h hab e mi t de m Zirkusmenschen gesprochen , de r e s ih r beigebrach t hat , ei n paa r Woche n vo r ihrem Tod . Si e wa r tota l faszinier t davo n un d sagte , si e würd e ihr e neu erworbene n Kenntniss e al s Waff e einsetzen , u m ihr e Mam a zu schützen.«
    »I n Gotte s Namen , Karim , Judit h is t tot!«
    »E s gib t noc h eine n letzte n Hinweis , Kommissar . Noc h weniger konkre t al s di e anderen , abe r auc h dafü r is t ei n Plat z i n de m Puzzle, da s wi r d a haben . I m erste n Autopsieberich t schreib t der Gerichtsmediziner , da ß di e Leich e mi t eine m Metalldrah t erdrosselt wurde , zu m Beispie l mi t de m Bremskabe l eine s Fahrrad s ode r einer

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