Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die putzende Lottofee

Die putzende Lottofee

Titel: Die putzende Lottofee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Pasadena
Vom Netzwerk:
er auch schon wieder verschwunden.
    Beide sahen sich an und Lenny klopfte Michi erleichtert auf die Schulter. Als Lenny tief Luft holte , konnte er im Augenwinkel dieses rosafarbene kleine Etwas erkennen.
    „Nein, das darf nicht wahr sein…“, sagte Lenny und stütze sich auf den Knien ab. Beide konnten nun nur noch zusehen.
    Da kam dieses kleine Mädchen auf ihrem Dreirad den Gehweg entlang. Die Mutter vielleicht drei Meter hinter ihr im Stechschritt. Sie kreuze voll auf die Straße als sei sie der einzige Mensch um deutschen Straßenverkehr. Sie schnitt  den direkten Weg der gerade noch geretteten Frau Schindler. Es fehlten wenige Zentimeter. Die Kleine lenkte ein und zog rechts an Frau Schindler vorbei. Doch ihr nun linkes Stützrad war dem Vorderrad der alten Dame im Wege. Frau Schindler katapultierte es nach oben, dann wieder durch die Erdanziehungskraft nach unten. Man konnte das Aufeinanderprallen der Aluminiumkomponenten von Fahrrad und Dreirad hören. Die Klingel des Fahrrads klingelte, doch den Sturz konnte auch das verzweifelte Gebimmel nicht mehr verhindern. Es klang wie eine Symphonie des schlecht inszenierten Scherzes, welche dann gleich wieder verstummen sollte. Wie ein Motorradrennfahrer stieg Frau Schindler über ihren Lenker ab. Mit Salto auf den Asphalt. Das Dreirad kippte zuerst nach links, dann wieder nach rechts. Die Kleine fiel weich auf den neben der Straße befindlichen Rasen der oberhalb des Bordsteins in einem Bet gepflanzt war.
    Lenny und Michi rannten auf die Straße. Michi kam zeitgleich mit de r Mutter bei der Kleinen an. Lenny rannte zwei Meter weiter auf Frau Schindler zu.
    „Was…wo…!?“, stammelte Frau Schindler.
    „Sie haben soeben einen High Sider fabriziert!“, sagte Lenny und Frau Schindler riss die Augen auf.
    „Ja…“, sagte Michi voller Begeisterung aus einigen Metern Entfernung. „Ich hab auch gestaunt“, sagte er .
    Lenny versuchte Frau Schindler unter die Arme zu greifen. „Wie ein Motorradrennfahrer, Frau Schindler“, scherzte Lenny als er merkte, dass Frau Schindler wohl auf war. Sie hatte außer ein paar Kratzern wohl nichts abbekommen.
     
    Lenny und Michi traten wieder in die Hofeinfahrt hinein. Das Hoftor donnerte ins Schloss und Lenny sah, dass mitten im Hof Tala saß. Sie schaute Lenny mit ihrem treudoofen Blick an und neigte ihr kleines Köpfen. Lenny steckte die Hände in die Hosentasche und spürte, dass sich dort etwas Kühles befand. Klar! Es waren die Autoschlüssel zu seinem neuen Auto. Eigentlich war es Baujahr 1988, dennoch war es für Lenny praktisch neu, da er es gegen Ende Juni von seinem Nachbarn erworben hatte. Herr Schmidde war 88 und hatte eine enorme Sehschwäche, sodass er der waltenden Einsicht nachgab und das Fahren an den Nagel hing.
    „Ich müsste am Passat noch was machen!“, sagte Lenny und schaute wieder in Richtung der Hofeinfahrt auf die Parkplätze vor dem Haus.
    „Wenn du nicht bis in die Nacht dran rummachen musst…“, sagte Michi und sah ebenfalls auf die Straße.
    „Ich fahr ihn in die Einfahrt!“ Lenny ging mit erhobenem Kopf zu seinem Auto auf die Straße und öffnete mit dem Schlüssel die Türe. Er setzte sich ins Auto und umklammerte das Lenkrad.
    „75.000 Kilometer!“, sagte Lenny und starrte auf die Kilometeranzeige. „Erst bei 210.000 verkaufe ich dich wieder!“, sagte er und rechnete im Kopf aus, dass ihn sein treuer Weggefährte zumindest die nächsten 135.000 Kilometer durch seine neue Zukunft begleiten würde. Dann spürte er wie sein Rücken immer wärmer wurde. Herr Schmidde hatte vor einiger Zeit die Sitze mit Schafswollsitzbezügen bezogen, sodass das Interieur etwas von Rentnerflair ausstrahlte. Dennoch beschloss Lenny die Bezüge an Ort und Stelle zu lassen. Er drehte den Schlüssel im Zündschloss herum und schaute in den Rückspiegel. Er sah, dass Michi ohne Aufforderung das Hoftor öffnete, um Lenny die Einfahrt zu ermöglichen. Lenny manövrierte gekonnt den alten Passat in die Einfahrt und stellte ihn im überdachten Teil ab. Tala wich mit einem Schwanzwedeln zur Seite und Lenny stoppte den Motor. Dann betätigte er den Griff für das Öffnen der Motorhaube und vernahm das ihm wohlbekannte Entriegelungsgeräusch der Motorabdeckung. Er stieg aus und öffnete die Haube. Nun trat Michi wieder den Weg von der Hofeinfahrt in Richtung Lenny an. Er stellte sich neben ihn und begutachtete den alten VW Motor.
    „Solides Teil.“ Michi steckte die Hände in die Hosentasche und nickte , als

Weitere Kostenlose Bücher