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Die Quelle

Die Quelle

Titel: Die Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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Schrott, aber die beiden Polizisten sind mit dem Schrecken davongekommen. Von den Beamten des anderen Wagens hat zumindest der Fahrer auch seinen Schutzengel dabei gehabt. Bei dem Beifahrer wissen wir noch nicht, ob er durchkommt.«
    Benn sah die Situation wieder vor sich. Die beiden Wagen waren wie aus dem Nichts herangerast.
    »Ich bin irgendwann k. o. gegangen. Ich erinnere mich nur noch, dass zwei der Schweine auf die Fahrzeuge gefeuert haben. Der eine Wagen stürzte ins Wasser, und aus dem anderen Fahrzeug wurde das Feuer erwidert.«
    »Der zweite Wagen gleicht einem Sieb. Der Fahrer hat zwei Streifschüsse am Oberarm und Bein, dazu einen Steckschuss in der Schulter, der durch die Fahrzeugtür abgestoppt wurde. Seine Schutzweste hat ihn vor Schlimmerem bewahrt. Mehrere Kugeln, die die Fahrertür durchschlagen haben und ihn im Brustbereich getroffen haben, sind von der Weste abgehalten worden. Er hat da Prellungen und Blutergüsse.«
    Benn hörte wieder das Krachen der Waffen, und die Bilder der letzten Sekunden vor seiner Ohnmacht schoben sich vor sein Auge. Er sah die Fratze dieses Kerls, die Narbe auf der Wange, die Knöchel der geballten Hand.
    »Was ist noch passiert?«
    »Nun, der Mann, der Sie niedergeschlagen hat, ist in den Transporter gesprungen. Und der Fahrer ist mit vollem Karacho losgejagt. Der Beifahrer des Polizeiwagens wollte den Transporter mit gezielten Schüssen aufhalten. Aber bevor er überhaupt einen Schuss abgegeben hatte, streifte der Transporter die Tür des Polizeiwagens und drückte sie zu. Der Beamte fiel mit dem Oberkörper nach hinten gegen den Polizeiwagen. Sein Oberkörper und seine Beine wurden von der zugedrückten Beifahrertür wie von eine Presse gequetscht.«
    »Das ist der Beamte, der um sein Leben ringt?«
    Die Kommissarin nickte.
    »Seine schusssichere Weste hat einiges von dem Druck abgefangen. Mit den Beinen sieht es schlimmer aus. Er liegt mit Knochenbrüchen und inneren Blutungen im Krankenhaus.«
    »Tut mir ehrlich leid!«
    Die Kommissarin hob den Kopf und sah Benn forschend an. Er hielt ihrem Blick stand. Er meinte es so, wie er es gesagt hatte.
    »Danke. Polizisten schießt man nicht ungestraft an oder fährt sie um. Allein schon deshalb können Sie sicher sein, dass wir alles tun, um den Kerl und natürlich auch Ihre Frau zu finden!«
    »Wie kam es überhaupt, dass diese beiden Wagen plötzlich auftauchten? Sie schildern das so plastisch, als wären Sie dabei gewesen.«
    Benn sah die Mole vor sich und wusste schlagartig, wen er vor sich hatte.
    »Sie waren die Person, die plötzlich auf der Mole lag und geschossen hat! Sie saßen in dem Wagen, der ins Wasser stürzte.«
    »Richtig. Aber das ist Vergangenheit.« Die Kommissarin ging zur Tür. »Ich bin gleich wieder zurück. Es gibt da jemanden, der auch noch ein paar Fragen an Sie hat.«

Kapitel 16
    NAHE GREIFSWALD
     
    »Wir brauchen eine Verschnaufpause! Wir müssen nachdenken!«, sagte Duvall zum wiederholten Mal.
    Ferrand war, nachdem er den Polizisten angefahren hatte, mit dem Transporter aus dem Wiecker Hafen Richtung Greifswald gerast, war mitten durch die Stadt gefahren und auf der anderen Seite wieder hinaus. Zwischendurch hatte er kurz gehalten, damit Duvall den beiden Geiseln die Hände fesseln konnte.
    »Wir müssen weg - so schnell es geht und so weit es geht!« Ferrand lenkte den Wagen auf der Landstraße weiter Richtung Autobahn. »Wir werden nicht immer so viel Glück haben wie vorhin.«
    Duvall wusste, was sein Freund meinte. In der Stadt waren ihnen zwei Polizeistreifen entgegengekommen, die Richtung Hafen gerast waren, ohne sie zu beachten.
    »Und wenn wir mitten auf der Autobahn liegenbleiben? Sieh dir mal die Tankanzeige an. Damit kommen wir vielleicht noch hundertfünfzig Kilometer. Dann ist Schluss!«
    »Es gibt Tankstellen!«
    »Hast du dich mal umgesehen?«, schrie Duvall plötzlich los. Es nervte ihn, dass Ferrand sich so stoisch seinen Überlegungen verweigerte. »Es gibt keinen Strom. Und solange das so ist, bekommen wir auch an keiner Tankstelle Benzin!«
    »Der Stromausfall wird nicht ewig dauern«, erwiderte Ferrand.
    »Du hast doch selbst die Nachrichten gehört.« Duvall hatte mit einem winzigen Pocketradio einen englischen Nachrichtensender abgehört. »Die sagen, ganz Kontinentaleuropa ist von dem Stromausfall betroffen. Nur England und die skandinavischen Länder nicht. Glaubst du, dass bei so einem Crash gleich wieder alles funktioniert?«
    »Ich will so schnell es geht

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