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Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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Türrahmen. Jetzt waren sie im Inneren des Schachts in Sicherheit.
    Fetisow blitzte ihn zornig an. »Was tun Sie da?«
    Busch leuchtete mit seiner Taschenlampe an die Wand auf die Schaltanlage des Fahrstuhls und dann nach oben in den Schacht auf den Aufzug, der bereits fünf Stockwerke zurückgelegt hatte, sodass die roten Sicherheitslaser wild erstrahlten und immer weiter emporstiegen. Dann leuchtete er wieder auf die Schaltanlage, öffnete die Abdeckung, schaute kurz auf die vielen Knöpfe und drückte den in der Mitte, der in Russisch gekennzeichnet war und eine rote Flamme zeigte. Der Fahrstuhl, der sich etwa zwanzig Meter über ihnen befand, kam abrupt zum Stehen und machte dabei ein schepperndes Geräusch, das laut durch den zehn Etagen hohen Schacht schallte. »Das, wofür ich hergekommen bin.«
    Und im nächsten Moment gab der Fahrstuhl wieder ein schepperndes Geräusch von sich und begann mit seinem Abstieg, da er auf den Brand-Rückruf reagierte. Und abwärts fuhr er jetzt mit sehr viel höherer Geschwindigkeit.
    Draußen in der Halle wurde weiter geschossen. Inzwischen trafen die Kugeln mitten auf die Tür.
    »Wie viele sind in dem Aufzug?«, fragte Fetisow.
    »Zwei oder drei Wachmänner.«
    »Wie wollen Sie wissen, dass die nicht gemeinsame Sache mit dem Knaben hinter der Tür machen?«
    »Das kann ich nicht wissen. Aber ich hoffe, dass dem nicht so ist.«
    Die Schüsse aus dem Foyer hörten nicht auf. Da sie von der Tür abprallten und der Aufzug seinerseits laute Geräusche machte, war der Lärm im Schacht kaum zu ertragen.
    Der Fahrstuhl kam näher, war jetzt nur noch zwei Etagen über ihnen. Je näher er kam, desto weniger Laser erstrahlten.
    »Ducken Sie sich!«, brüllte Busch und kauerte sich auf den Boden.
    Fetisow kauerte sich neben Busch. Der Fahrstuhl war jetzt nur noch eine Etage über ihnen. Als er unmittelbar über ihren Köpfen ruckend zum Stehen kam, wurde die Enge im Schacht klaustrophobisch.
    Auf einmal wurde nicht mehr geschossen. Die plötzliche Stille war unheimlich.
    Der Aufzug stand noch nicht ganz, als es im Inneren der Kabine kurz zu einem Tumult kam. Es folgte tödliche Stille; dann war zu hören, wie in der Kabine Waffen geladen wurden: Drei Gewehre wurden gespannt und entsichert.
    Busch und Fetisow sahen einander an und rührten sich nicht.
    Dann war das Geräusch der sich öffnenden Kabinentüren zu vernehmen, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Schusswechsel, der durch den Fahrstuhlschacht schallte, dass es Busch in den Ohren dröhnte. Aus der Kabine waren abgehackte russische Wortfetzen zu hören.
    Busch streckte die Hand aus und legte den Schalter um. Fauchend schlossen sich die Kabinentüren des Aufzugs. Nach wie vor dröhnte aus dem Foyer der Lärm von prasselnden Kugeln, die von der Fahrstuhltür abprallten.
    Busch sah Fetisow an, steckte seine Waffe ins Holster und streckte beide Arme durch die Öffnung zwischen einem breiten Stützbalken und dem Unterbau des Fahrstuhls. Fetisows Augen wurden ganz groß.
    Es klickte, als der Fahrstuhl losfuhr und wieder seinen langsamen Aufstieg begann.
    Busch klammerte sich fest an den Unterbau des Aufzugs und wurde vom Boden gehoben.
    Fetisow sah ihm für einen Moment nach; dann sprang er widerwillig hinterher, bekam den Unterbau zu fassen und zog sich neben Busch. Sie sahen einander an, sprachen aber kein Wort, während sie aufwärts schwebten.
    Der Aufzug kletterte ein, zwei Stockwerke. Busch schaute nach unten. In seinem Kopf herrschte ein einziges Durcheinander, als er überlegte, was sie tun sollten, wenn der Aufzug erst sein Ziel erreicht hatte. Seine Arme schmerzten von der Anstrengung, seinen zweieinhalb Zentner schweren Körper tragen zu müssen.
    Nach fünf Etagen blickten beide Männer nach unten, aber da war nur noch Dunkelheit. Ihre Füße baumelten im Nichts.
    Dann ertönte ein leises Klicken. Unten in der Tiefe fing es an. Die Sicherheitslaser hatten sich wieder eingeschaltet und leuchteten mit ihren sich kreuzenden, tiefroten Strahlen, bewegten sich stetig nach oben auf sie zu, zielten geradewegs auf Buschs und Fetisows baumelnde Beine.
    Ruckartig kam der Fahrstuhl zum Stillstand, sodass die beiden Männer um Haaresbreite den Halt verloren. Sie hingen sieben Etagen über dem Boden, nicht zehn, wie sie erwartet hatten. Busch konnte Licht sehen, das durch die Fuge der Fahrstuhltür drang, die sich über ihnen auftat: viertes Untergeschoss.
    Die Sicherheitslaser arbeiteten sich weiter nach oben, waren nur noch zwei Etagen

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