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Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Quelle der Seelen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Doetsch
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Teakholz, ein großer Eichenschreibtisch, ein Sofa aus gestepptem Wildleder. Michael nahm in einem großen Ledersessel Platz, der besser in einen Salon gepasst hätte als in ein Flugzeug.
    Ein Mann, kahlköpfig und bereits jenseits des besten Mannesalters, setzte sich Susan gegenüber an einen kleinen Tisch. Er öffnete einen braunen Aktenkoffer aus Leder und brachte bündelweise Hundertdollarscheine zum Vorschein.
    »Eine Million extra, nur für den Notfall, damit sollten Sie zurechtkommen«, sagte der Kahlköpfige. »Sind Sie sicher, dass Sie das FBI nicht einschalten wollen?«
    »Ich fürchte, damit würden wir Stephens Tod mehr oder weniger garantieren.«
    »Nichts für ungut, Susan, aber niemand ist weniger geeignet als Sie, so etwas durchzuziehen. Ich denke wirklich, dass Sie sich Hilfe holen sollten«, sagte der glatzköpfige Mann. »Sie sind noch nie in Russland gewesen. Da laufen die Dinge ganz anders als hier.«
    »Solange Sie mitkommen, Martin, habe ich alle Hilfe, die ich brauche.«
    Martin wandte sich Michael zu. Sein Gesicht wirkte müde und abgespannt. »Sollte Miss Newman oder Mister Kelley irgendetwas zustoßen, war es das letzte Mal, dass Sie sich in diesem Land frei bewegt haben.«
    Michael wusste nicht, ob der Mann auf eine Verhaftung oder eine Ermordung anspielte, doch er meinte seine Drohung ernst, das war in seinen Augen abzulesen.
    »Vielen Dank, Martin.« Susan bedeutete ihm, dass er nicht mehr gebraucht wurde, und der Mann verschwand im Cockpit.
    »Martin arbeitet seit dreißig Jahren mit Stephen zusammen, und seine Loyalität ist fast schon krankhaft.« Susan lächelte. Es war das erste Mal, dass Michael sie lächeln sah.
    Die Flugzeugmotoren fuhren hoch und gaben Geräusche von sich, die sich wie Schreie anhörten. Der Jet rollte an. Die Türen des Hangars öffneten sich, und vor ihnen tat sich die Weite des Flugplatzes auf.
    Für einen Moment spürte Michael, wie Furcht durch seine Adern strömte. Er würde ganz allein sein. Susan würde ihm keinerlei Hilfe sein, sah man von den finanziellen Ressourcen ab. Im Allgemeinen arbeitete Michael bevorzugt allein, doch angesichts der gewaltigen Aufgabe, von der das Leben seines Vaters abhing, hätte er gerne Hilfe gehabt. Wenn er versagte, waren die Konsequenzen schrecklich.
    Michael blickte aus dem Fenster und fragte sich, ob er je zurückkommen würde.
    Das Flugzeug rollte aus dem Hangar, und die Bodentruppe packte ihr Handwerkszeug zusammen, während die riesigen Türen sich langsam wieder schlossen. Der Privathangar befand sich abseits vom Hauptterminal des Logan Airports. Michael konnte sehen, wie in der Ferne Flugzeuge aller Größen starteten. Sie würden noch ein paar Minuten rollen müssen, bis sie sich in die Warteschlange einreihen konnten.
    Als das Flugzeug sich über das Rollfeld bewegte, jagte plötzlich eine gelbe Corvette durch das Tor hinter den Privathangars und nahm eine Abkürzung, indem sie einfach in einen Hangar hineinfuhr und auf der anderen Seite durch die fast schon wieder geschlossenen Türen hindurch auf das Rollfeld schoss.
    Die Corvette jagte dem Jet hinterher, überholte ihn und kam etwa zwanzig Meter vor der Maschine mit kreischenden Reifen zum Stehen. Busch sprang aus dem Wagen, eine Tasche über der Schulter. Sein langes blondes Haar wehte im Wind, als er den Daumen hob, wie es sich gehörte, wenn man als Anhalter mitfahren wollte.

19.
    S ergei Raechen lag in seinem Bett in Alexandria, Virginia, und atmete so schwer, dass es für die Lunge des Sechsjährigen die reinste Qual war. Vera Bronshenko wischte ihm den Schweiß von der Stirn und deckte ihn zu. Mit einem feuchten Schimmer in den Augen lächelte sie ihn an. Wärme lag auf ihren alten, faltigen Zügen. »Ruh dich jetzt aus, mein Kind. Daddy wird bald nach Hause kommen.«
    Sergei schloss die Augen und versank in gnädigen Schlummer.
    Veras Lächeln verflog, als sie beobachtete, wie ihr Enkel wieder einschlief. Sie konnte den Schmerz nicht noch einmal ertragen. Es war, als hätte sie das alles schon mal erlebt. Keine vier Jahre waren vergangen, seit sie ihre Tochter Janalise auf die gleiche Weise gepflegt hatte – und am Ende hatte sie dabei zuschauen müssen, wie das Mädchen immer mehr verfiel und starb. Ein grausames Schicksal erlaubte es der Krankheit nicht, eine Generation zu überspringen. Vor fünf Monaten war sie plötzlich da gewesen und hatte das lebhafte Kind in einen Zustand der Apathie versetzt, während sein Körper von Schmerzen gefoltert

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