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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Mulch. »Sie werden auf uns schießen.«
    Seltsamerweise lächelte Holly. Aber mir gefällt's , dachte sie. Irgendjemand da unten mag mich.
    Der Kommunikationspfeil flog das kurze Stück durch die Luft und bohrte sich in den Rumpf des gestohlenen Shuttles. Die Düsen am Schaft verspritzten ein schnell trocknendes Dichtungsmittel, mit dem das Loch sofort wieder verschlossen wurde, und die Metallspitze löste sich und fiel mit einem Scheppern zu Boden. Darunter kam ein kegelförmiger Lautsprecher zum Vorschein.
    Trouble Kelps Stimme erfüllte den Raum. »Captain Short, ich habe Befehl, Sie in die Luft zu jagen. Es wäre mir allerdings lieber, wenn ich diesen Befehl nicht befolgen müsste. Also reden Sie und geben Sie mir genügend Informationen, um uns beiden den Kopf zu retten.«
    Also redete Holly. Sie erzählte Trouble die Kurzfassung. Dass die ganze Geschichte von Opal ausgeheckt worden war, und dass sie sie finden würden, wenn sie den Schacht absuchten.
    »Das genügt fürs Erste, um Sie am Leben zu lassen«, sagte Trouble. »Obwohl Sie und alle weiteren Insassen des Shuttles offiziell verhaftet sind, bis wir Opal Koboi gefunden haben.«
    Artemis räusperte sich. »Verzeihung, aber ich glaube kaum, dass Sie rechtliche Gewalt über Menschen besitzen. Es wäre illegal, wenn Sie mich oder meinen Partner verhaften würden.«
    Trouble seufzte. Durch den Lautsprecher klang es wie das Schleifen von Sandpapier. »Lassen Sie mich raten - Artemis Fowl, stimmt's? Ich hätte es wissen müssen. Sie beide stecken ja ständig unter einer Decke. Also gut, sagen wir, Sie sind ein Gast der ZUP, wenn Ihnen das lieber ist. Wir haben eine Bergungseinheit in den Schacht geschickt, die sich um Opal und ihre Genossen kümmert. Sie folgen mir zurück nach Haven.«
    Holly setzte zu einem Widerspruch an. Sie wollte sich Opal selbst schnappen. Sie wollte das Vergnügen genießen, die widerliche Wichtelin eigenhändig in eine Gefängniszelle zu werfen. Doch da ihre Lage so schon prekär genug war, beschloss sie, den Befehl ausnahmsweise zu befolgen.

Kapitel 11
     
    Ein letzter Abschied
     
     
    E7, Haven City.
     
    Als sie in Haven ankamen, erwartete eine ZUP-Einheit das Shuttle, um die Gefangenen abzuführen. Die Soldaten betraten großspurig das Shuttle und bellten Befehle, doch als sie Butler erblickten, verdampfte ihre Wichtigtuerei wie ein Wassertropfen unter einem Laserstrahl. Man hatte ihnen gesagt, dass der Menschenmann groß war. Aber er war mehr als groß. Er war monströs. Gigantisch.
    Butler lächelte entschuldigend. »Keine Sorge, ihr kleinen Elfen. Die meisten Menschen reagieren auf mich genauso.«
    Die Soldaten stießen einen kollektiven Seufzer der Erleichterung aus, als Butler erklärte, er werde freiwillig mitkommen. Sie hätten ihn vielleicht betäuben können, falls er sich gewehrt hätte, aber dann wäre der riesige Menschenmann womöglich auf jemanden draufgefallen.
    Die Gefangenen wurden in der VIP-Lounge des Schachtterminals untergebracht, nachdem einige murrende Anwälte und Geschäftsleute hinauskomplimentiert worden waren. Es war alles sehr zivil: gutes Essen, saubere Kleider (allerdings nicht für Butler) und diverse Unterhaltungsmöglichkeiten. Aber sie waren unter Bewachung.
    Eine halbe Stunde später stürzte Foaly in die Lounge. »Holly!«, rief er und legte Holly seinen behaarten Arm um die Schultern. »Ich bin ja so froh, dass du lebst.«
    »Und ich erst«, schmunzelte Holly.
    »Und was ist mit mir?«, sagte Mulch schmollend. »Wie geht es Ihnen, Mulch? Lange nicht gesehen, Mulch. Hier ist Ihr Orden, Mulch.«
    »Schon gut«, sagte Foaly und legte seinen anderen behaarten Arm um den ebenso behaarten Zwerg. »Nett, Sie zu sehen, Mulch, auch wenn Sie eins von meinen U-Shuttles versenkt haben. Aber das mit dem Orden wird nichts.«
    »Wegen dem U-Shuttle?«, protestierte Mulch. »Wenn ich das nicht getan hätte, wären Ihre Knochen jetzt unter hunderttausend Tonnen geschmolzenem Eisen begraben.«
    »Gutes Argument«, sagte der Zentaur. »Ich werde es bei Ihrer Anhörung erwähnen.« Er wandte sich zu Artemis. »Wie ich sehe, ist es Ihnen gelungen, uns bei der Erinnerungslöschung auszutricksen, Artemis.«
    Artemis lächelte. »Was für uns alle von Vorteil war.«
    »Stimmt. Ich werde nie wieder den Fehler machen, bei Ihnen eine Erinnerungslöschung zu versuchen.« Er ergriff die Hand des Jungen und schüttelte sie herzlich. »Sie sind zu einem Freund des Erdvolks geworden. Und Sie auch, Butler.«
    Der

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