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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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bevor -«
    »Bevor einer der verdientesten Officer der ZUP plötzlich durchgedreht ist und ihren Commander erschossen hat?«
    »Ja, genau.«
    Mulch sah unverwandt in Verbils grünes Gesicht. »Das glauben Sie doch nicht im Ernst, oder?«
    Eine Weile schwebte Chix sogar noch höher. Seine Flügel wirbelten die Luft auf wie ein Ventilator. Dann landete er wieder auf dem Boden und setzte sich auf den zweiten Stuhl hinter dem Schreibtisch. »Nein. Ich glaube es nicht. Nicht eine Sekunde. Commander Root war wie ein Vater für Holly, für uns alle.« Er ließ den Kopf in die Hände sinken, da ihm schwante, wie die Antwort auf seine nächste Frage lauten würde. »Warum sind Sie hier, Diggums?«
    Mulch beugte sich zu ihm. »Wird das hier aufgezeichnet?«
    »Natürlich. Das ist Vorschrift.«
    »Können Sie das Mikro ausschalten?«
    »Können kann ich schon. Aber warum sollte ich?«
    »Weil ich Ihnen etwas sagen werde, was für das Überleben des Erdvolks von größter Wichtigkeit ist. Aber ich sage es Ihnen nur, wenn die Mikros aus sind.«
    Wieder begann Chix mit den Flügeln zu schlagen. »Ich hoffe, Sie haben da einen echten Knaller auf Lager, Zwerg, sonst gibt's Ärger.«
    Mulch zuckte die Achseln. »Ein Knaller ist es, und Ärger gibt's sowieso.«
    Die grünen Finger tippten einen Zahlencode in die Tastatur auf der Tischplatte. »Okay, Diggums. Jetzt sind wir unter uns.«
    Mulch beugte sich zu ihm. »Die Sache ist die: Opal Koboi ist wieder aktiv.«
    Chix sagte nichts, aber die Farbe wich aus seinem Gesicht. Anstelle des gesunden Smaragdtons trat ein gelbliches Limonengrün.
    »Irgendwie hat sie es geschafft zu entkommen, und jetzt tobt sie ihre Rache aus. Erst General Scalene, dann Commander Root, und jetzt Holly und Artemis Fowl.«
    »O... Opal?«, stammelte Chix. Plötzlich spürte er wieder seinen lädierten Flügel.
    »Sie hat es auf jeden abgesehen, der an ihrer Gefangennahme beteiligt war. Und wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, gehörten Sie auch dazu.«
    »Ich habe gar nichts getan«, krächzte Verbil, als würde es ihm irgendetwas nützen, wenn er Mulch gegenüber seine Unschuld beteuerte.
    Mulch lehnte sich zurück. »He, wozu erzählen Sie mir das? Ich bin nicht hinter Ihnen her. Aber soweit ich mich entsinne, haben Sie in den Talkshows immer damit angegeben, dass Sie der erste ZUP-Officer waren, der den Kobold-Schmugglern auf die Spur gekommen ist.«
    »Vielleicht hat sie das nicht gesehen«, sagte Chix voller Hoffnung. »Da war sie doch schon im Koma.«
    »Bestimmt hat es jemand für sie aufgezeichnet.«
    Verbil schluckte und begann geistesabwesend, seine Flügel zu putzen. »Und was wollen Sie nun von mir?«
    »Sie müssen Foaly eine Nachricht übermitteln. Erzählen Sie ihm, was ich Ihnen über Opal gesagt habe.« Mulch legte eine Hand über den Mund, damit niemand hinterher auf dem Video aus seinen Lippenbewegungen lesen konnte. »Und ich will das ZUP-Shuttle. Ich weiß, wo es geparkt ist. Ich brauche nur die Schlüsselkarte und den Zündcode.«
    »Was? Sind Sie verrückt? Dafür wandere ich in den Knast.«
    Mulch schüttelte den Kopf. »Nein, keine Sorge. Ohne den Ton werden die im Polizeipräsidium nur eine von Mulch Diggums genialen Fluchten sehen. Ich schlage Sie k. o., klaue Ihnen die Karte und verschwinde durch das Rohr hinter dem Wasserspender.«
    Chix runzelte die Stirn. »Das mit dem k.-o.-Schlagen finde ich aber keine gute Idee.«
    Mulch donnerte mit der Faust auf den Tisch. »Hören Sie zu, Verbil, Holly schwebt in Lebensgefahr. Womöglich ist sie sogar schon tot.«
    »Ist sie auch, nach der offiziellen Meldung«, warf Chix ein.
    »Nun, sie wird es auf jeden Fall sein, wenn ich nicht auf der Stelle zu ihr runterfliege.«
    »Warum kann ich das Ganze nicht einfach melden?«
    Mulch stieß einen theatralischen Seufzer aus. »Weil es viel zu lange dauert, bis die Bergungseinheit hier ist, Sie Schnarchsack. Sie kennen doch die Vorschriften: Kein ZUP-Officer darf auf die Aussage eines verurteilten Verbrechers hin handeln, solange die Information nicht aus einer anderen Quelle bestätigt wird.«
    »Kein Elf schert sich um die Regel, und mich Schnarchsack zu nennen, fördert nicht gerade meine Motivation.«
    Mulch sprang auf. »Sie sind doch ein Feenmann, Himmel noch mal! Was ist mit Ihrem Ehrenkodex? Eine Frau hat Ihnen das Leben gerettet, und jetzt ist sie selbst in Gefahr. Sie sind bei Ihrer Ehre verpflichtet, zu tun, was in Ihrer Macht steht, um ihr zu helfen.«
    Chix sah dem Zwerg

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