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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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möchte mit Mr   Houghton sprechen.»
    Die junge Frau blickte auf ihren Bildschirm. «Werden Sie erwartet? Ich habe hier keinen Termin im Kalender.»
    «Nein. Nein, er erwartet mich nicht, ich habe es auf gut Glück probiert   …» Sie ließ den Satz unvollendet.
    «Darf ich Ihren Namen notieren?»
    «Flick.»
    «Gut, Flick. Er spricht gerade mit Dubai, aber sobald er fertig ist, sage ich ihm Bescheid, dass Sie hier sind. Möchten Sie Platz nehmen? Darf ich Ihnen eine Tasse Kaffee anbieten?»
    Flick wäre dafür gestorben, aber wenn sie es sich jetzt zu gemütlich machte, würde das ihren Ärger mildern, und sie war wirklich sehr wütend auf ihn.
    «Nein danke.» Sie hockte sich auf eines der Sofas, und die junge Frau hämmerte wieder auf die Tastatur ihres Computers ein. Vermutlich tippte sie gerade einen Immobilienvertrag für irgendeinen Ölscheich ab. Vielleicht hatte Ben auch die Sahara gekauft und vor, sie teeren und pflastern zu lassen, um das globale Parkplatzproblem zu lösen. Flick merkte, dass sie mit dem Bein wippte, etwas, das sie stets tat, wenn sie nervös war, woraufhin Georgie sie dann aufzog. Um sich abzulenken, nahm sie die Skulptur auf dem Tisch genauer in Augenschein, betrachtete sie von allen Seiten, um herauszufinden, was die Form zu bedeuten hatte. Sie war ausgeprägtgerundet und klobig, aus einem geschmeidigen, goldgesprenkelten Stein. Während sich Flick darüber beugte, erkannte sie, um was es sich handelte. Eine Frau, die ihr Kind in den Armen hielt.
    «Ben?» Flick blickte auf, als die Empfangsdame so informell in den Hörer sprach. «Hier ist eine Besucherin namens Flick, die dich gern sprechen möchte.»
    Flick sah, wie sich Ben abrupt umdrehte, das Telefon noch am Ohr. Er sah sie eindringlich durch die Glasscheibe an. Dann bewegten sich seine Lippen zu einer Antwort.
    «Wird gemacht», antwortete die Empfangsdame und legte auf. «Sie können jetzt hineingehen.»
    Flick stand auf und schob sich durch die Tür in seinen stillen Glaskasten. Er war gerade im Begriff, etwas zu sagen, als sie auch schon herausplatzte. «Was soll das Ganze, verdammt nochmal?»
    «Wie bitte?» Er stemmte beide Hände in die Hüfte und wirkte seltsamerweise nicht so betroffen, wie sie es gern gehabt hätte.
    «Ich dachte, es wäre vorbei.»
    «Was wäre vorbei?»
    «Ich habe Ihrer Frau gesagt, dass der Fall für mich erledigt ist und dass ich Sie nicht weiter beschatten werde.»
    «Und?» Er verschränkte die Arme vor der Brust. Flick zog den Riemen ihrer Tasche höher auf die Schulter. Sie war nicht gut im Streiten, und all die großartigen Sätze, die sie sich auf dem Hinweg zurechtgelegt hatte, hatten sich in nichts aufgelöst.
    «Nun, ich habe Sie nicht verfolgt, wurde aber von Ihnen beschattet.»
    «Beschattet?», fragte er geduldig.
    «Vor meinem Haus lauern, wenn ich spät nach Hause komme, eklige Dinge vor meine Tür legen   –»
    «Da verdächtigen Sie den Falschen, Flick. Ich habe Ihnenschon einmal gesagt, dass ich Besseres zu tun habe, als nachts irgendwelche Häuser zu überwachen. Abgesehen davon dachte ich, dass
Sie
wiederum
mich
beschatten lassen.»
    Flick erstarrte mit offenem Mund. «Was?»
    «Der Typ in dem Astra auf der anderen Straßenseite.» Ben machte eine Kopfbewegung in Richtung Fenster. «Hat er nicht etwas mit Ihnen und Ihren Privatermittlungen zu tun?»
    Flick ging zum Fenster und sah auf die Straße hinunter. Ein Mann saß in einer Reihe von parkenden Autos in seinem Wagen. Das Fenster war heruntergekurbelt, sein Arm aufgestützt. Ben kam heran und stellte sich neben sie. «Er steht da schon seit ein paar Tagen, und er folgt mir überallhin. Allmählich geht er mir gehörig auf den Wecker.»
    «Ich habe keine Ahnung, wer er ist.» Flicks Gedanken überschlugen sich. Was, zur Hölle, ging hier vor? «Ich bin seit jenem Abend im Hotel nicht mehr in Ihrer Nähe gewesen. Aber Sie fahren doch einen BMW, stimmt’s? Das müssen Sie gewesen sein, der vor meinem Haus gestanden hat.»
    «Flick.» Ben lächelte, und ein paar leichte Fältchen legten sich um seine Augenwinkel. «Ich bin nicht der Einzige in London, der einen BMW fährt.» Flick kam sich dämlich vor und spürte, wie sich ihr Gesicht rot färbte.
    «Nein, natürlich nicht. Doch es schien mir ein sehr großer Zufall zu sein. Also», fuhr sie fort, mittlerweile ernsthaft verängstigt, «dann sind Sie es dieses Mal nicht gewesen?»
    Er runzelte die Stirn. «Dieses Mal?»
    «Jemand ist in meine Wohnung eingedrungen.» Bens

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