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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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hundertprozentig die Sache wert sein. Sie nahm einen winzigen Schluck von Eds Whisky und wartete.

Kapitel 22
    Flick saß auf einem Baumstumpf im Park und hielt eine gekühlte Flasche Wasser umklammert, die sie sich hin und wieder auf den verschwitzten Nacken drückte. Sie kam sich albern vor, aber bevor sie sich gesetzt hatte, hatte sie die Rasenfläche und die angrenzenden Bäume mit den Blicken abgesucht, nur um sicherzugehen, dass niemand sie belauerte. Doch es war spät am Montagmorgen, und auf der Straße vor ihr standen die Autos Stoßstange an Stoßstange und warteten darauf, dass die Ampel auf Grün umschaltete. Die Sonne schien grell und heiß vom Himmel – diese Szenerie erinnerte nicht im Geringsten an
Das Schweigen der Lämmer
.
    Trotzdem machten ihr die quietschenden Reifen vom Samstagabend mehr zu schaffen, als ihr ursprünglich bewusst gewesen war. Der Nacken tat ihr weh von den Kopfschmerzen, die sie seit Sonntagmorgen plagten, und sie hatte kaum mehr als ein paar Stunden geschlafen. Flick hatte den Sonntag mit ihrer Mutter verbracht, die eigentlich für den Tag schon verplant gewesen war und ein wenig verwirrt und verstimmt reagiert hatte, als ihre Tochter darauf bestand, zu kommen und im Garten zu helfen.
    «Aber ich hatte nicht vor, dieses Wochenende etwas im Garten zu tun», hatte sie hilflos erwidert, als Flick sie anrief und vorschlug vorbeizukommen. «Aber wenn du darauf bestehst.»
    Flick hatte um neun im Wagen gesessen, nachdem sie bereits seit halb sechs wach gewesen war, und sich eingeredet, dass sie nichts anderes als eine pflichtbewusste Tochter war, die in aller Herrgottsfrühe an einem Sonntag nach Mitchamfuhr, und dass das alles nichts damit zu tun hatte, dass sie nicht zu Hause sein wollte. Fast hätte sie ihrer Mutter sogar vorgeschlagen, dass sie über Nacht blieb, aber ihre Ma war mit einer Freundin zum Spazierengehen am Fluss und anschließend zu einem leichten Abendessen verabredet. Und außerdem hatte Flick seit sie siebzehn war nicht mehr bei ihr übernachtet, und möglicherweise hätte sie angefangen, am Verstand ihrer Tochter zu zweifeln.
    Flick hatte selbst mittlerweile ihre Zweifel. Sie fühlte sich angespannt und benommen. Was, zur Hölle, war hier eigentlich los? Ihr fiel nur eine Person ein, die ein Interesse daran haben könnte, in ihrer Straße Wache zu schieben und ihr eklige Dinge vor die Haustür zu legen, und das war Ben Houghton. Aber warum wollte er ihr Angst einjagen? Hatten sie nicht alles im Hotel geklärt? Flick hatte sich den Kopf zermartert, warum er sie verfolgen sollte, aber ihr war nichts eingefallen.
    Sie stand auf, wischte sich kurz über den Hosenboden und kickte einen Ball zurück, der zu ihren Füßen gelandet war, weil ihn ein paar Typen versehentlich zu ihr herübergeschossen hatten. Was für ein Durcheinander. Sie wusste, dass sie eigentlich mit Georgie darüber reden sollte, aber sie hätte Ben nicht in Stapley Park auflauern und Georgie schon lange reinen Wein einschenken sollen. Außerdem hatte Georgie im Moment selbst genug um die Ohren, und sie war, was viel wichtiger war, glücklich. Zufrieden mit ihrer Schwangerschaft.
    Flick schlenderte zur Straße zurück. Ihr ging nicht aus dem Kopf, wie viel Ben über sie wusste. Nicht nur ihre Adresse – jeder Idiot hätte sie herausfinden können   –, sondern es verunsicherte sie, dass er ihren vollen Namen kannte, von ihrem Job in der Agentur wusste und über den Zustand ihrer Blumenkästen informiert war. Außerdem wusste er über das Video bei YouTube Bescheid. Sie blieb stehen. Wer könntediese bösartigen Kommentare hinterlassen haben, von denen ihr Georgie heute Morgen beim Hereinkommen berichtet hatte, bevor der übliche Telefonterror losging? «Schlampe». «Dreckige Hure». Wurde sie so von Männern wahrgenommen? Hatte sie sich fürchterlich in Ben getäuscht? War es ihm gelungen, sie hinters Licht zu führen mit seiner ach so ehrlichen, rationalen Art?
    Flick hob dankend die Hand, als eine Autofahrerin anhielt und sie die Straße überqueren ließ. Auf dem Weg zurück zur Agentur überschlugen sich ihre Gedanken. Hatten sie und Georgie einen fatalen Fehler begangen, als sie sich auf diese Frauen und ihre Probleme einließen? Und waren sie zu weit gegangen, und nun drohte ihnen Gefahr von diesen Männern, die sie weder kannten noch verstanden?
    Joanna war noch in der Mittagspause. «Netten Spaziergang gehabt?» Georgie sah auf, als Flick zurückkam, und runzelte die Stirn. «Du wirkst

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