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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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Die Klimaanlage blies ihr kühle Luft ins Gesicht, und zum ersten Mal seit Tagen konnte sie sich entspannen.
    «Das alles geht Ihnen nah, stimmt’s?», fragte er, während sie die Themse überquerten.
    «Ja, das tut es.» Flick sah aus dem Fenster. «Ich zerbreche mir die ganze Zeit den Kopf, wer es sein könnte. Wer, zum Teufel, verfolgt mich – und jagt mir so einen Höllenschrecken ein?»
    «Sie haben möglicherweise ziemlich viele Männer gegen sich aufgebracht, Flick», sagte Ben leise. «Ich weiß, dass diese Typen vermutlich verdienen, was Sie und Ihre Partnerin ihnen für Denkzettel verpasst haben, aber vermutlich sind sie noch immer wütend, dass man sie aufs Kreuz gelegt hat – und nein, ich schließe mich selbst nicht mit ein. Sie sind das klare Zielobjekt für jede Form von Vergeltung.»
    Flick seufzte. «Vermutlich haben Sie recht.»
    «Hat Ihre Kollegin – hat man ihr auch Ärger gemacht?»
    «Nein, ich glaube nicht. Sie hat nichts dergleichen erwähnt, und ich denke, ich wüsste darüber Bescheid.»
    Er blickte sie an. «Haben Sie ihr denn nichts davon erzählt?» Er klang überrascht.
    «Äh, nein. Sie hat im Moment genug am Hals – echte Probleme, da wollte ich ihr nicht damit kommen. Außerdem», fuhr sie rasch fort und ignorierte seine hochgezogenen Augenbrauen – «hat es ja jemand offensichtlich auf mich abgesehen.»Eine Weile lang war es still im Wagen, während sie durch die Straßen fuhren.
    «Auf mich wirkt es, als würde jemand denken, dass Sie die einzige Beteiligte sind, oder als hätte derjenige Ihr Video gesehen.»
    «Das meiste davon wurde aber aus der Ferne aufgenommen.»
    «Bis auf den Teil, wo Sie an der Stange tanzen. Da war die Kamera sehr nah dran.»
    Flick wandte sich ruckartig zu Ben um. «Ja.» Und dann dämmerte es ihr. «Ja, natürlich. Jackson.»
    «Ich kenne den Mann nicht, aber zu dem Video gibt es wirklich üble Kommentare, wissen Sie.» Sie standen vor einer roten Ampel, und er wandte ihr den Kopf zu. Er blickte ihr tief in die Augen.
    Flick lächelte nervös. Woher wusste er das alles? Hatte er sich etwa das Video angesehen? Sie errötete. «Ich weiß. Ich hatte zunächst Sie verdächtigt.»
    Sein Autotelefon unterbrach sie, bevor er antworten konnte. «Hallo, Claire.»
    «Ben, Richard sagt, es geht alles in Ordnung.» Ihre Stimme drang durch die Freisprechanlage. «Die Schlüssel liegen am Empfang. Ich habe gesagt, dass du bald kommst.»
    «Danke. Kannst du meinen Termin um halb vier verschieben?»
    «Wird erledigt. Bis später.» Claire unterbrach die Verbindung, und sie hielten vor Flicks Wohnung. Sie blickte die Straße entlang, aber alles sah ruhig aus. Ihre Nachbarin zwei Häuser weiter kam mit ihren beiden West-Highland-Terriern heraus, die vor ihr hertrotteten, während die Bäume, die sich durch das Pflaster geschoben hatten, leicht im Wind wogten.
    «Warten Sie hier, und ich hole nur schnell ein paar Sachen.»
    «Lieber nicht. Ich komme mit.» Er stieg aus dem Wagen aus und folgte ihr zur Haustür.
    Innen war es durch die geschlossenen Fenster bereits stickig, aber Flick zog die Jalousien noch weiter herunter, hob die Reste der zerbrochenen Lampe auf und ging weiter in ihr Schlafzimmer. «Möchten Sie einen Kaffee oder etwas Kaltes zu trinken?», rief sie. «Im Kühlschrank müsste noch Saft sein, bedienen Sie sich.»
    Es kam ihr seltsam vor, Ben in ihrer Wohnung zu haben, und so raffte sie eilig ein paar Kleidungsstücke zusammen, um so schnell wie möglich hier rauszukommen. Als sie wieder ins Wohnzimmer kam, eine Reisetasche in der Hand, sah sie ihn vor ihrem Bücherregal stehen und sowohl die Bücher als auch die Fotos ihrer Mum auf dem Regal darüber betrachten. Sie war sich der Unordnung mehr als bewusst und wie sehr sich ihre Wohnung von dem kleinen Schmuckstück in Chelsea unterschied, in dem er mit Alison wohnte. Hinter ihrer Sammlung von Porzellanschweinen, die willkürlich zusammengestellt einen weiteren Regalboden belagerten, lugten alberne Karten hervor, und sie stellte entsetzt fest, dass sie an einer Stelle vor Tagen einen Becher Kaffee abgestellt und dort vergessen hatte.
    «Bitte entschuldigen Sie das Chaos. Ich stelle den Katzen nur noch etwas Futter hin, dann können wir los.»
    «Keine Eile.» Er wandte sich nicht einmal zu ihr um. «Sie haben eine interessante Auswahl an Büchern», sagte er und zog einen Roman aus dem obersten Regal. Zum Glück war es einer der literarischeren, eingeklemmt zwischen den sonnenmilchfleckigen

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