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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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einfach, was du denkst.»
    Jo lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und betrachtete die beiden Frauen vor ihr kühl. «Ich denke, dass ihr beide ziemliche Trottel gewesen seid. Es gibt gute Menschen da draußen. Und andere sind schlecht. Aber tief in eurem Inneren müsstet ihr doch wissen, ob sich ein Mann etwas aus euch macht oder nicht. Man merkt es an allem, was er tut und sagt. Die Guten», und mit diesen Worten wandte sie sich anFlick, «nun, die sollte man halten. Doch die Schlechten – diejenigen, die lügen und betrügen und trotzdem von dir erwarten, dass du für sie da bist und ihnen ein gemütliches Zuhause herrichtest   –, die sollen kriegen, was sie verdient haben.»
    Flick wandte sich an Georgie. «Hör zu, es tut mir leid wegen gestern Abend. Eigentlich wegen allem. Wirklich. Dass ich dir nichts von Ben gesagt habe. Aber es würde mich freuen, wenn du ihn kennenlernst. Ich bin mir sicher, dass du ihn mögen würdest. Ich weiß nicht recht, was ich für ihn empfinde, und umgekehrt. Vermutlich nichts. Aber er ist ein sehr, sehr netter Mann, und ich hoffe, dass wir gute Freunde werden. Er hat mir eine Wohnung als Unterschlupf zur Verfügung gestellt, und wenn wir das YouTube-Video einfach rausnehmen, dann wird das alle Gemüter besänftigen   –»
    Sie unterbrach sich, und Georgie begriff, dass Flick wusste, wer hinter der Hetzjagd auf sie steckte.
    «Wen besänftigen?»
    Flick sah sie mit großen Augen an. «Ich denke, es ist Jackson.»
    «O Gott, natürlich, wie offensichtlich. Er wird die Kommentare gepostet haben.»
    «Und er ist der Einzige, der herausgefunden haben wird, wo ich wohne. Ben und ich haben das gestern Abend schon durchgesprochen.»
    «Und was, wenn Jackson die Sache doch nicht auf sich beruhen lässt und dir weiter folgt und dich bedrängt?», meinte Georgie langsam und dachte dabei an die weiteren Folgen.
    «Dann wenden wir uns an seine Frau. Was sollten wir sonst tun?»
    Joanna stand auf. «Ich mache uns noch einen Tee, und dann entscheiden wir den nächsten Punkt auf der Tagesordnung.»
    Flick und Georgie sahen sie überrascht an. «Was meinst du?»
    «Welche Farbe die Wolle haben soll, aus der ich die Babyschühchen für dich stricke.»

Kapitel 24
    Die nächsten Tage verliefen alle nach dem gleichen Muster. Flick arbeitete tagsüber, fuhr dann in ihre Wohnung und fütterte ihre schlechtgelaunten Katzen, sah nach der Post, holte frische Klamotten und lüftete eine Weile, bevor sie wieder hinter sich abschloss und in Bens Apartment fuhr. Ben hatte ihr geraten, jedes Mal einen anderen Weg zu nehmen und den Rückspiegel im Auge zu behalten. Außerdem war sie dazu übergegangen, ein Stück entfernt vom Gebäudekomplex zu parken und einen Umweg zu gehen, um mögliche Verfolger abzuschütteln.
    Das alles kam ihr ein wenig lächerlich vor, insbesondere bei blauem Himmel und in einer Stadt, deren Bewohner so beschäftigt und ignorant wie immer waren. Außerdem war in ihrer Wohnung nichts Ungewöhnliches mehr passiert – keine toten Tiere auf der Türschwelle und auch keine zerbrochenen Lampen mehr   –, aber Flick merkte doch, dass jedes Mal beim Abschließen die Angst in ihr hochkroch, weshalb sie sich nicht lange aufhielt und erst wieder ruhig durchatmete, wenn sie im Auto saß und Richtung Themse fuhr.
    Obwohl ihre Schminksachen nun überall im Bad herumstanden und auch ihre Kleider auf dem Stuhl im Schlafzimmer lagen, hatte sie noch immer das Gefühl, hier nur vorübergehend zu kampieren. Doch jedes Mal, wenn sie das Apartment betrat und den Fluss durch die riesigen Fenster sah, wurde ihr leichter ums Herz. Und wenn das Telefon anzeigte, dass Ben angerufen oder eine SMS geschickt hatte. Er kam jeden Abend auf ein Glas Wein vorbei, blieb jedoch nie lange. Am vierten Abend schien er weniger in Eile zu sein,doch er druckste herum, als gäbe es etwas, das er sie fragen wollte.
    «Ich muss morgen wegen eines möglichen Projekts nach Bath.»
    «Nettes Städtchen. Ich bin schon Ewigkeiten nicht mehr dort gewesen», erwiderte Flick über die Schulter, während sie den Kühlschrank öffnete und hoffte, darin etwas Brauchbares fürs Abendessen zu finden. «Wunderbar zum Shoppen, aber dafür haben Sie vermutlich keine Zeit.»
    «Nein, vermutlich nicht.»
    Flick wandte sich ihm zu, da ihr nicht ganz klar war, warum er das Thema angeschnitten hatte. Er trommelte leicht mit den Fingern auf die Rückenlehne eines Stuhls.
    «Ich habe mich gefragt, ob Sie mich vielleicht begleiten möchten.»
    Ihr

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