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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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niemand Glauben schenken, wenn ich nicht etwas Beweiskräftiges in der Hand hätte. Ich habe ihm einfach alles gegeben.» Sie konnte die Worte nur noch schleppend aussprechen, und erneut füllten sich ihre Augen mit Tränen. «Ich bin zu nichts mehr nütze, und kein anderer Mann wird jemals wieder Interesse an mir haben.»
    «Du meine Güte», seufzte Georgie, nachdem sie Alison Houghton schließlich zur Tür begleitet hatten. Sie hatte noch einige von Georgies Kleenex mit Tränen durchfeuchtet, als sie von ihrer leidvollen Zeit berichtet hatte. Sie hätte so gern Kinder gehabt, erklärte sie, und alles unternommen, um ihren Mann, Ben, davon zu überzeugen, eine Familie zu gründen. Doch er hatte nichts davon wissen wollen und behauptet, alles sei gut, wie es war, mit Kindern sei es unmöglich, in den Urlaub zu fahren, wann und wohin sie gerade wollten.
    «Er hat nie verstanden, wie viel es mir bedeutet hätte. Als Frauen wissen Sie sicher, was ich meine, oder?» Es war ihr schwergefallen, das zu sagen, und sie hatte Flick einen flehenden Blick zugeworfen, die irgendetwas murmelte, von dem sie hoffte, dass es mitfühlend genug klang. Doch Georgie war voll auf das Thema eingestiegen.
    «O Gott, ja», hatte sie der Frau mit einer Schärfe beigepflichtet, die Flick erschreckte. «Männer haben dafür einfach kein Verständnis, nicht wahr?»
    Nachdem Alison gegangen war, saßen die beiden schweigend da.
    «Tja, wenigstens scheint das ihr richtiger Name zu sein», sagte Georgie schließlich.
    «Es kann nicht anders sein. Ich meine, sie hat uns alleInformationen darüber gegeben, wo wir Ben finden, oder? Es muss also sein richtiger Name sein. Es wäre ein Leichtes herauszubekommen, ob sie ihren Namen erfunden hat oder nicht.»
    «Dann setzt sie allerdings ganz schön viel Vertrauen in uns», erwiderte Georgie mit einem Stirnrunzeln. «Ich meine, sie engagiert uns, damit wir uns an ihn ranhängen. Das macht mir ein bisschen Angst.»
    «Mir auch. Sie sollte sich wirklich scheiden lassen und den Mistkerl ausnehmen wie eine Weihnachtsgans.»
    «Sie hat Angst, Flick, siehst du das nicht?»
    «Hm.» Flick schlüpfte in ihren Mantel und nahm ihre Handtasche. «Tja, scheint so zu sein. Ich wollte sie noch fragen, wie sie von uns erfahren hat. Oder hat sie das erwähnt? Egal, ab nach Hause jetzt, und morgen sehe ich zu, dass ich noch mehr über Mr   Ben Houghton herausfinden kann.»
     
    Am nächsten Morgen kam Georgie später ins Büro. Sie hatte noch einmal nach Hause fahren müssen, um Libbys Sportbeutel zu holen, den sie im Flur hatte liegen lassen. Bis sie endlich einen Parkplatz gefunden hatte und die Tür zum Büro öffnete, waren Flick und Joanna bereits eifrig dabei zu telefonieren. Nachdem Flick aufgelegt hatte, überreichte sie Georgie triumphierend ein Post-it. «Willkommen im Büro, Mrs   Teilzeit. Hier ist ein brandneuer Kunde, und», fügte sie dramatisch flüsternd hinzu, «es handelt sich diesmal nicht um einen Racheauftrag. Vielmehr scheint er sehr langweilig und sehr normal zu sein –
und
die Sache lässt sich quasi auf deinem Heimweg erledigen. Dafür klang er ziemlich sexy. Sein Name ist Tim Rowlands. Er wirkte allerdings ein wenig konfus. Hat gesagt, er riefe vom Flughafen aus an. Wie auch immer, er hat per Kreditkarte bezahlt und uns gebeten, um drei Uhr die Schlüssel bei ihm in Empfang zu nehmen. Wir sollen dann prüfen, ob das Telefon angeschlossen wurde. Erscheint einen Albtraum mit der British Telecom hinter sich zu haben.»
    «Verstehe, okay.» Abgelenkt von einer Liste, die auf ihrem Schreibtisch lag, streckte Georgie die Hand nach der Notiz aus. «Und du bist dir ganz sicher? Hat er genau gesagt, was er will? Keinen Zucker in den Tank eines Rivalen oder Ähnliches?»
    «Nur ein stinknormaler Agenturauftrag», seufzte Flick, während sie einen Stapel Unterlagen durchging, der neben ihr lag. «Er hat bis jetzt in Stuttgart gelebt, zieht aber gerade nach London um. Wahrscheinlich mit seiner Familie. Doch da er in den kommenden Monaten viel unterwegs sein wird, sollen wir ihn betreuen. Das volle Programm.» Sie warf einen Blick auf den Planer vor sich und zählte die Aufgaben an den Fingern ab. «Handwerker beaufsichtigen, Lieferungen annehmen, solche Dinge. Ich glaube, er lässt seine Wohnung renovieren.»
    «Gut kombiniert, Watson!»
    Flick wirbelte in ihrem Schreibtischstuhl zu ihrem Computer herum und begann, ihre handschriftlichen Notizen in ein Kundendatenblatt zu übertragen. «Versuchst du

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