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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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großer Spaß. Doch mir bereitet das erhebliche Unannehmlichkeiten, verstehen Sie? Zum einen verstößt es vollkommen gegen meine Prinzipien. Was ist, wenn Sie fallen und sich ein Bein brechen? Oder schlimmer noch: jemand anderen verletzen? Was dann? Dann ist das Ganze gleich nicht mehr so witzig, was?»
    Daran hatten sie nicht gedacht. «Und wie wäre es, wenn wir etwas unterschreiben, in dem wir versichern, dass wir die volle Verantwortung für den Auftritt übernehmen? So eine Art Verzichtserklärung?»
    Am Ende der Leitung war ein deutliches Schnauben zu hören. «Kommen Sie schon, Schätzchen. Wie würden Sie denn unterschreiben? Mit Smith oder Jones? Ich bin doch nicht von gestern! Ich müsste für Sie und Ihre Freundin erheblichen Ärger in Kauf nehmen, verstehen Sie?»
    Flick fuhr langsamer und blinkte links. Georgie musstedie Sache geritzt bekommen – und zwar schnell. «Na gut, ich verstehe, was Sie meinen. Wie wäre es, wenn wir einen Teil Ihrer Ausgaben übernehmen, die Zusatzversicherung zum Beispiel?»
    Seiner Stimme war jetzt deutlich anzuhören, dass sie auf dem richtigen Weg war, doch er versuchte noch immer, skeptisch zu klingen. «Wenn ich ehrlich bin, Schätzchen, gibt es da noch ein anderes Problem. Dies ist ein seriöses Etablissement, und wir haben einen Ruf zu verlieren. Ich wähle meine, ähm, meine Repräsentantinnen mit größter Sorgfalt aus. Sie sind quasi handverlesen. Ich kann diesen Qualitätsstandard nicht unterwandern, nicht einmal für eine kurze Tanzeinlage. Verstehen Sie?»
    Was das anbetraf, war Georgie schon deutlich selbstbewusster. «Da machen Sie sich mal keine Sorgen. Ich habe Tanzen gelernt und denke, dass mein Auftritt Ihren Standards mehr als genügen wird.» Jetzt hielt Flick vor einer Auffahrt an, die von einem Tor verschlossen war.
    «Jaaa, mag ja sein, aber das ist noch nicht alles.»
    Georgie versuchte, nicht ungeduldig zu werden. «Okay, und was noch? Könnten Sie sich etwas genauer ausdrücken? Ich bin nämlich etwas in Eile und würde gern mit Ihnen einig werden.»
    «Na gut, dann will ich ganz ehrlich sein. Ihrer Stimme nach zu urteilen schätze ich Sie auf, na ja – Mitte dreißig? Meine Kunden sind sehr speziell. Sagen Sie, Schätzchen, Sie sind doch nicht etwa potthässlich, oder?»
    Erbost zischte Georgie: «Potthässlich?» Flick wandte sich ihr so abrupt zu, dass sie fast das Tor gerammt hätte. «Nein,
ganz
gewiss nicht, darauf können Sie Gift nehmen! Bislang hat sich noch niemand über mein Aussehen beschwert!»
    «Darauf muss ich mich voll und ganz verlassen können, Schätzchen, aber ich werde vielleicht noch an dem Abend eine Entscheidung treffen müssen. Ich kann es mir nämlichnicht leisten, dass irgendeine unansehnliche Alte in meinem Club auftaucht. Ich habe da einen gewissen Anspruch, verstehen Sie?»
    Flick konnte kaum noch an sich halten und fuhr im Schneckentempo die Auffahrt hinauf, nachdem das Tor automatisch geöffnet worden war. Die Eingangstür, die sich in einem Säulengang befand, stand bereits auf, und ein schlankes, hellhaariges Mädchen in Jeans – wahrscheinlich das Kindermädchen – erwartete sie. «Sie haben sich ziemlich unmissverständlich ausgedrückt», erwiderte Georgie trocken. «Wir werden rechtzeitig da sein, damit Sie Ihre Entscheidung treffen können.»
    «Na gut, und Miss   … äh, Smith, wir akzeptieren nur Bargeld. Dafür dürfen Sie alles behalten, was Ihnen unsere Herren zustecken.» Bei diesem Gedanken lief es Georgie eiskalt den Rücken hinunter. Sie legte auf.
    «So eine Frechheit», schimpfte sie und schlug den pinkmetallic-farbenen Heliumballon zur Seite, der die ganze Zeit an ihrem Hinterkopf geklebt hatte. «Dieser Typ hat Nerven! Er will mich doch tatsächlich erst unter die Lupe nehmen.»
    Flick wippte mit stummer Heiterkeit vor sich hin. «Meine Liebe, ich glaub, er möchte dich in ganz anderer Hinsicht
nehmen
. Ich würde also sagen, wir sind endlich quitt wegen der Sache mit Mrs   Hallimans Hamster.»
    Georgie warf ihr einen drohenden Blick zu. «Du, meine Liebe, wirst mich gefälligst begleiten, schließlich bist du die Kamerafrau.»
    «Oh, glaub mir, das werde ich mir um nichts in der Welt entgehen lassen!», kicherte Flick, als sie aus dem Wagen stiegen.
    Das Kindermädchen entpuppte sich als ziemliches Früchtchen. Auf den ersten Blick wirkte sie brav und schüchtern, aber das täuschte. Als sie gemeinsam mit Georgie und Flick die Wände des Wintergartens für die Geburtstagspartyder kleinen

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