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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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Anrufbeantworter nicht blinkte. Sie warf ihre Jacke beiseite und stellte den Fernseher an. Irgendetwas Halbinteressantes würde sie später schon finden. Aber jetzt wollte sie erst einmal duschen, bis der Ofen lang genug vorgeheizt hatte. Und dann würde sie vielleicht ihre Mutter anrufen.
     
    «Du machst Witze, oder? Lustig ist das allerdings nicht.»
    «Ich schwöre, ich mache keine Witze. Ich habe bei den Railton-Finches die Vorhänge abgenommen, um sie in die Reinigung zu geben, und diese bescheuerte Leiter ist einfach umgekippt.»
    «Ist der Fuß gebrochen?»
    «Nein, ich glaube nicht. Nur richtig böse verstaucht. Ich bin in der Notaufnahme, aber die Schlange der Versehrten ist so lang, dass es wohl noch Stunden dauern wird, bis ich dran bin. Libby ist bei einer Freundin, und ich müsste gegen fünf Uhr zurück sein.»
    Flick hatte geseufzt. «Dann müssen wir den Geschäftsführer des Clubs wohl anrufen und einen anderen Abend vereinbaren.»
    «Flick, das geht nicht!», hatte Georgie aufgeheult. «So launisch, wie der war, lässt er sich bestimmt kein zweites Mal darauf ein, wenn wir heute absagen. Außerdem war es ein Riesenaufwand herauszubekommen, wann Mr   Jackson mit seinen Kollegen da sein wird. Es ist vielleicht unsere einzige Chance. Wir haben nur eine Möglichkeit. Du musst das Tanzen übernehmen, und ich mache die Bilder.»
    Flick hatte nach Luft geschnappt. «Das ist ja wohl der absurdeste Vorschlag aller Zeiten!»
    «Was haben wir denn für eine Wahl? Die Idee mit dem Nachtclub ist genial, außerdem hat uns die Frau bereits die Hälfte des Honorars bezahlt. Wir können nicht mehr zurück. Davon abgesehen bist du langbeinig, siehst fabelhaft aus und gibst an der Stange sicher ein besseres Bild ab als ich.»
    Flick betrachtete sich im Schlafzimmerspiegel. Es stimmte: Sie hatte lange Beine, aber dafür war sie keine Tänzerin. Ihre Mutter sagte immer, sie habe die Statur ihres Großvaters geerbt, der bei der Marine gewesen war. Wie beruhigend. Georgies Anruf aus der Notaufnahme war am frühen Nachmittag gekommen, und jetzt hatte Flick nur noch eineStunde Zeit, Georgie abzuholen und mit ihr zum Club zu fahren. Sara hatte gesagt, dass ihr Mann gegen elf Uhr dort ankommen würde. Flick hatte ihre komplette Bademode im Schlafzimmer verteilt, und jetzt stand sie in einem billigen Zweiteiler da, den sie vor einigen Jahren auf Kreta erstanden hatte. Er ließ sie halbwegs attraktiv aussehen, ohne zu viel nackte Haut zu zeigen. Ihre Beine und die Bikinizone sahen fleckig aus, nachdem sie eine Notfallrasur vorgenommen und sich in ihrer Verzweiflung mit Selbstbräuner eingeschmiert hatte, den sie ganz hinten im Regal gefunden hatte. Ihr Bauch erinnerte sie an einen Teigbatzen, bevor er zum Backen in den Ofen geschoben wurde. Flick konnte nur hoffen, dass die Beleuchtung im Club schummerig genug war.
    «Flick, altes Mädchen, du hast dich ganz schön gehenlassen, weil weit und breit kein Kerl in Sicht ist, der diesen ganzen Schönheitsquatsch wert wäre», beschimpfte sie ihr Spiegelbild. Dann stöhnte sie auf. «Ach, du Schande – das ist doch total bescheuert. Auf was, in aller Welt, habe ich mich da bloß eingelassen?» Hektisch zog sie sich eine Jogginghose und ein Oberteil an und setzte dabei ihre Litanei fort. «Es ist verdammt nochmal zu spät, um jetzt noch auszugehen. Ich will einfach nur ins Bett. Warum kann diese Frau ihrem Mann nicht einfach sagen, dass er die Hände von den Mädels lassen soll, dieser schmierige Widerling?»
    Flick schleuderte ein paar Make-up-Döschen in ihre Handtasche und stopfte in letzter Sekunde noch einen anderen Bikini dazu. «Ich wette, sie schwelgt im vollen Luxus, mit weißen Sofas und Flachbildfernsehern und Dinner-Partys, und ich wette, ihre Kinder haben einen Computer und eine bescheuerte Playstation in ihrem Zimmer und überhaupt alles, was sie haben wollen, außer Disziplin. Und sie ist wahrscheinlich frigide, und er ist wahrscheinlich schlecht im Bett und   –» Flick zog ein hässliches Paar silberner Stilettos aus den Untiefen ihres Schranks, die sie für den Junggesellinnenabschiedeiner Freundin unter dem Motto «Spielerfrauen» erstanden hatte. Seit sie sich die Dinger nach der Party um vier Uhr morgens von den geschundenen Füßen gestreift hatte, waren sie nicht mehr getragen worden. Flick feuerte sie ebenfalls in die Tasche, lief zur Tür hinaus und warf sie wütend hinter sich zu.
     
    «Autsch! Oh, danke, Schatz.» Georgie veränderte ihre Position auf

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