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Die Rache der Engel

Die Rache der Engel

Titel: Die Rache der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Javier Sierra
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Für die Präsidentenberaterin hingegen reichte diese Ruhe nicht aus. Sie musste das kodierte Satellitentelefon benutzen, das sie mit sich führte– und zwar ohne die geringste Aufmerksamkeit zu erregen. Die hässliche Jesuitenkirche auf der anderen Straßenseite, die bereits für die Gläubigen geöffnet war, die in einer halben Stunde den 7 -Uhr-Gottesdienst besuchen wollten, schien ihr perfekt.
    Wie sie vermutet hatte, war die Kirche noch menschenleer. Ellen Watson ging entschlossen zu einer Ecke in der Nähe eines Fensters, und nachdem sie sich umgesehen hatte, wählte sie die 16 Ziffern einer verschlüsselten Telefonnummer in Washington D. C.
    Beim zweiten Ton war die Verbindung hergestellt.
    » Hier Ellen. Mein Code ist Belzoni«, flüsterte sie.
    Der Mann am anderen Ende der Verbindung antwortete zwar freundlich, verhehlte aber keinesfalls seine Beunruhigung.
    » Mein Code ist Jadoo, ich habe Ihren Anruf erwartet. Haben Sie Neuigkeiten?«
    Ellen war erleichtert, als sie diese Männerstimme vernahm.
    » Mehr oder weniger, Sir. Sie hatten recht. Hier passiert gerade etwas Außergewöhnliches. Gestern Abend hat ein Angehöriger des Geheimdienstes die Ehefrau des ehemaligen NSA -Agenten, der in der Türkei entführt wurde, vernommen. Er sagt, dass sie während ihres Treffens Opfer eines elektromagnetischen Angriffs wurden.«
    » Kann das sein?«
    » Nach allem, was man uns erklärt hat, ja.«
    Eine Sekunde lang blieb die Leitung stumm, kurz darauf war sie wieder hergestellt. Das Schutzprogramm hatte die Leitung auf etwaige Eindringlinge überprüft.
    » Glauben Sie, diese Suche hat etwas mit dem Elias-Projekt zu tun?«
    » Ich bin mir sicher, Sir. Es hat sie überrascht, dass wir so schnell hier waren, um Erklärungen einzufordern.«
    » Aber Ihnen haben sie selbstverständlich nichts gesagt, oder?«
    » Wie immer. Sie argumentieren, dass wir nicht den erforderlichen Rang für den Zugang zu diesem Projekt haben.«
    » Das Übliche.« Die Männerstimme klang resigniert.
    Ellen überlegte, ob dies der passende Augenblick war, um die Gedanken mitzuteilen, die ihr durch den Kopf gingen, seit sie von Martin Fabers Entführung erfahren hatte. Sie beschloss, das Wagnis einzugehen. Ihr war bewusst, dass sie hoch pokerte. Ein Einsatz, der ihr, wenn ihr Gesprächspartner darauf einging, helfen könnte, ihrer Mission eine wichtige Wendung zu geben. Lag sie dagegen falsch, könnte sie endgültig aus dem Spiel ausgeschlossen werden.
    » Wir haben noch eine Option«, sagte sie schließlich.
    » Welche?«
    » Dass Sie persönlich darum bitten.«
    » Wie denn?«
    » Indem Sie Zugang zu den Daten des Elias-Projektes fordern, Sir. Verstehen Sie doch. Sie sind der Einzige, dem sie das nicht verweigern können.« Die junge Frau holte tief Luft, bevor sie weitersprach. » Es tut mir leid, wenn ich Ihnen das jetzt so sagen muss, aber vielleicht ist dies der Zeitpunkt, um alles zu riskieren. Das Elias-Projekt ist kürzlich reaktiviert worden, um einen dieser Steine zu finden, und zum ersten Mal seit Jahren ist man auf Probleme gestoßen. Wenn Martin Faber nicht entführt worden wäre, hätten wir niemals etwas von dieser Operation erfahren. Ich denke deshalb, dass wir diesen Vorfall nutzen sollten, um zu intervenieren und die anderen erkennen zu lassen, dass wir ihre Bewegungen verfolgen.«
    Ihr Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung dachte über ihre Worte nach.
    » Ich werde es mir überlegen«, sagte die Stimme schließlich zögerlich. » Das verspreche ich Ihnen. Was sagt Tom dazu?«
    » Er war erstaunt, dass der Vertreter der NSA in Madrid die Steine nicht einmal erwähnt hat. Denn zweifellos haben sie Martin Fabers Frau darum gebeten. Zumindest um einen der beiden Steine.«
    Der Mann am anderen Ende der Telefonleitung schwieg erneut eine Weile, bevor er endlich antwortete.
    » Hören Sie gut zu, was ich Ihnen jetzt sage, Ellen.« Sein Tonfall klang zwar zurückhaltend, aber seiner Stimme war anzuhören, dass er es gewohnt war, Befehle zu erteilen. » Wenn Sie und Tom vor der NSA an diesen Stein gelangen, hätten wir die bessere Position und könnten Druck auf sie ausüben, um zu klären, was da los ist. Könnten Sie das übernehmen?«
    » Selbstverständlich, Sir. Wir sind schon dabei.«
    » Währenddessen entschließe ich mich vielleicht zu dem Schritt, um den Sie mich gerade gebeten haben. Ich werde Sie auf dem Laufenden halten.«
    Ellen Watson strahlte über das ganze Gesicht.
    » Sir.«
    » Ellen…« Als er diesmal

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