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Die Rache der Flußgoetter

Die Rache der Flußgoetter

Titel: Die Rache der Flußgoetter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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Materialien verkauft und hier in Rom illegal verbaut wurden. Es wird so oder so peinlich für ihn, aber ihm bleibt immer noch der Ausweg, einen intriganten Verwalter zu präsentieren, der die Waren verkauft und die Profite eingestrichen hat, und den Mann öffentlich hinrichten zu lassen.«
    »Das wäre vielleicht eine gute Vorabendunterhaltung bei deinen Spielen «, bemerkte Cato.
    »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Vielleicht könnten wir so all die Verbrecher auf einen Schlag loswerden: Wir errichten in der Arena den Nachbau einer Insula , ohne Wände, damit man die Übeltäter auch sehen kann, und lassen sie dann über ihnen einstürzen, eine geradezu poetische Variante der Gerechtigkeit. Das Publikum würde es lieben.«
    »Das klingt durchaus vielversprechend«, meinte Cato. »Aber würden sie nicht zu schnell sterben? Sie verdienen einen langsameren Tod.«
    »Ich bin nicht so traditionell wie du, Cato. Mir reicht es, die Schuldigen zu finden, ihnen den Prozeß zu machen und sie hinzurichten. Außerdem müssen wir sie erst mal verhaften, bevor wir Strafen verhängen können, also halten wir uns daran.
    Wir müssen schnell handeln, wenn wir sie schnappen wollen.
    Ich möchte, daß du dir den Freigelassenen Justus nimmst und in deinem Haus versteckst. Er ist unser bei weitem wichtigster Zeuge, und ich kann nur hoffen, daß er noch nicht ermordet wurde. Es wird ihm vielleicht nichtgefallen, gegen seinen Patron auszusagen, aber um einer Hinrichtung zu entgehen, wird er es tun.«
    »Wird erledigt.« Cato winkte zwei seiner hochgeborenen Schläger zu sich, und ich setzte ihnen auseinander, wie sie den Hof mit dem Bergungsgut finden konnten.
    »Er sollte ein gutes Stück über dem Wasserpegel liegen«, erklärte ich ihnen, »und Justus müßte fast sicher auch dort sein, weil die Leute jetzt Holz kaufen, um sich Kähne zu bauen oder gefährdete Gebäude ab zu stützten. Wenn nicht, wohnt er garantiert irgendwo in der Nähe. Spürt ihn auf und verhaftet ihn in meinem Namen. Er weiß schon, daß ich seine Zeugenaussage will.«
    »Bringt ihn zu meinem Haus«, trug Cato ihnen auf, »und bleibt mit dem Schwert in der Hand neben ihm sitzen, bis ich euch entlasse. Laßt ihn nicht entkommen und niemanden in seine Nähe.« Sie salutierten und rannten los.
    »Ich möchte, daß der Trans-Tiber-Distrikt und das angrenzende westliche Gebiet nach dem Priestersklaven Harmodias abgesucht werden. Er kann die Mörder des großen Sklaven identifizieren, den ich seiner Pflege überlassen habe, und er kann die Verbindung zu Messala herstellen.«
    Cato schnaubte verächtlich. »Du weißt doch genau, daß Messala sich nicht selbst die Hände schmutzig gemacht hat.«
    »Wenn ich genug seiner Freunde, Sklaven und Freigelassenen eine Mitschuld nachweisen kann, wird es ihm schwerfallen, sich da wieder rauszuwinden.
    Aber du hast in der Tat die schwierigste Aufgabe beim Namen genannt, nämlich Urteile gegen Aristokraten wie Valerius Messala Niger und Aemilius Scaurus zu erwirken.«
    »Scaurus!« sagte Cato abfällig. »Als ich vor zwei Jahren Praetor war, wurde er vor meinem Gericht wegen massiver Korruption bei seiner Verwaltung Sardiniens angeklagt, aber natürlich frei gesprochen, weil er die Geschworenen bestochen hatte, obwohl seine Schuld außer Frage stand. Er hat unverhältnismäßig hohe Steuern erhoben, für all seine Urteile vor Gericht Bestechungsgelder kassiert, wohlhabende Männer hingerichtet, nur um an ihre prachtvollen Kunstschätze zu kommen! Ich kann mich noch an einen speziellen Fall erinnern, ein Bursche, den Scaurus des Verrats anklagte und ohne viel Federlesens hinrichten ließ, nur weil jener eine berühmte Venus-Statue besaß, die ihre Sanda -«

    »Da er dieser Vergehen bereits freigesprochen wurde«, unterbrach ich ihn, um ihn von diesem speziellen Thema abzubringen, »sollten wir uns auf seine Todesfalle von einem Theater konzentrieren.«
    »Das ist noch so etwas!« schnaubte Cato, der sich gerade so richtig in den angemessenen Grad selbstgerechter Empörung hinein steigerte. »Dieses Theater ist eine Schande für Rom!« Er wies auf das gewaltige Gebäude, das von unserem Standort aus deutlich zu sehen war. »Zum einen hätten Theater in Rom ganz generell nie erlaubt werden dürfen! Sie sind eine unfromme, degenerierte ausländische Institution, die die Jugend von Rom schwächt und korrumpiert. Und wenn ihre Errichtung für ganz bestimmte Spiele wirklich notwendig ist, sollten sie anschließend umgehend wieder

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