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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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heute in den Herzen der Merki. Sie besagt, dass ein Qarth nicht den eigenen Herdkreis zu beschützen vermag.
    Und obwohl Ihr nur Vieh seid, wird es sie vor ein Rätsel stellen, dass Ihr die eigene große Jurte nicht verteidigt.«
    »Undjubadi?«
    Juri lachte leise, richtete sich aus der Bauchlage auf dem Waldboden auf und lehnte sich an einen Baum.
    »Er hat irgendwie geglaubt, die Einnahme von Suzdal wäre das entscheidende Element – wie damals, als Ihr gegen die Tugaren gekämpft habt.«
    »Warum machen wir es nicht innerhalb der Stadt?«, fragte Andrew.
    Juri schüttelte den Kopf.
    »So dumm sind die Merki nicht. Ein volles Umen wird Eure Stadt durchkämmen, ehe Jubadi den Fuß hineinsetzt.«
    Andrew nickte.
    »Und wenn er feststellt, dass die Stadt verlassen wurde?«
    »Ah, er wird wütend sein! Man wird darin den letzten Beweis der Feigheit sehen, die eigenen Jurten zu verlassen und die eigenen Herdkreise ohne Kampf preiszugeben. Unverständlich für einen Merki. Ich wage vorherzusagen, dass sie vorstürmen werden wie Hunde, die Witterung aufgenommen haben. Egal, wie viele Verwüstungen Ihr herbeigeführt habt, er wird zehn oder mehr Umen schnurstracks nach Osten schicken. In fünf Tagen stehen sievorKew.«
    »Und wir sind noch nicht bereit«, sagte Andrew. »Es dauert mindestens noch einen Monat, bevor alle sicher evakuiert und die Linien befestigt wurden. Alle unsere tauglichen Männer sind bei der Armee, an der Front, in den Fabriken. Nur der kümmerliche Rest hebt die Gräben aus.«
    »An dieser Stelle komme ich ins Spiel«, sagte Juri.
    Andrew hätte es lieber gehabt, wenn jemand anderes Jubadi das Argument »vortrug«, wie er das inzwischen nannte. Jedoch kannte niemand die Rituale und den Pomp und die Symbole des Qar Qarth so gut wie Juri. Es musste Juri sein. Den Vorschlag, dass ihn noch jemand begleitete, hatte er rundweg abgelehnt. Und es hatte keinen Sinn, ihm einen solchen Befehl zu geben; außerdem konnte sich Andrew nicht überwinden, um eine freiwillige Meldung für diese Aufgabe zu bitten. Juris Einwand, dass er so gut war wie jeder andere, stach. Alle Hoffnungen ruhten auf ihm.
    »Ich sage meinen Leuten immer wieder, dass es Wochen dauern wird, ehe die Merki erneut angreifen.«
    Juri lachte in sich hinein und schüttelte den Kopf.
    »Da ist der Wunsch der Vater des Gedankens. Jubadi ist kein Dummkopf. Er weiß, dass er für sich eine Katastrophe heraufbeschwört, wenn er wartet, und außerdem werdet Ihr ihn ausmanövriert haben. Das verträgt er nicht gut. Ich wage zu behaupten, dass er träumt, mit dem Fall von Suzdal wäre der Krieg in jeder praktischen Hinsicht vorbei.
    Nein, er wird nachsetzen. Und er wird erneut das Hörnermanöver ausführen – zwei Angriffsflügel, einer an der Küste entlang, der andere am Wald entlang, der Kopf in der Mitte. Er hat Euch im Wald in die Flanke fallen können, und er wird es erneut tun.«
    Und damit trifft er uns wiederum an der schwächsten Stelle, dachte Andrew, sagte aber nichts.
    Ein Schatten lief über sie hinweg, fuhr vom Rand der dichten Wälder über die offenen Hänge am Ufer der Wina hinweg und dann hinauf zu den Festungen an der Nordmauer von Suzdal. Andrew stellte fest, dass es ein schöner Tag war, die Landschaft ein Muster aus Schatten und Licht. Perfektes Wetter für die Aerodampfer, die seit ihrer Niederlage seltsamerweise nicht wieder aufgetaucht waren.
    »Andrew Keane, Ihr müsst lernen, wie ein Merki zu denken, falls Ihr siegen möchtet.«
    »Ich versuche es«, sagte Andrew und blickte dabei zu dem Mann hinüber, der zu beiden Welten gehörte und zwischen ihnen zerrissen war.
    »Und die übrigen Vorkehrungen?«, fragte Juri.
    »Die Näherin sagt, dass sie ihre Arbeit abgeschlossen hat.«
    Juri lächelte.
    »Gut, sehr gut, das wird helfen.«
    »Mal angenommen, Ihr lügt?«, fragte Andrew unvermittelt und blickte Juri an. »Mal angenommen, dass alle Eure Worte nur einer mehrfach verschachtelten List dienen, dass sie ein Mittel sind, Eure sichere Rückkehr zu den Merki zu gewährleisten und dabei alle Eure Erkenntnisse über mich mitzunehmen?«
    Er blickte an Juri zu mehreren Wachleuten hinüber, die keine sieben Meter entfernt herumstanden. Sie gaben sich uninteressiert, aber doch behielten sie scharf jede einzelne Bewegung Juris im Auge.
    »Falls Ihr das vermutet, warum bezieht Ihr mich dann in diesen Plan ein?«
    »Weil Ihr der Einzige seid, der überhaupt eine Chance hat, ihn umzusetzen.«
    Juri lächelte.
    »Ihr werdet es erst

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