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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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dauert mindestens noch zwei Monate, ehe man das 7. Korps in Marsch setzen kann.«
    »Die Horden werden uns nicht so viel Zeit lassen – wir haben die Meldungen Hamilcars gehört«, sagte Andrew und deutete mit dem Kopf auf den Cartha-Kommandeur, der sich, obwohl er ein wenig Rus gelernt hatte, fragend zu seinem Dolmetscher umdrehte, als er seinen Namen genannt hörte.
    »Noch diesen Monat«, sagte Hamilcar stockend auf Rus, »sobald Pferde hier Gras fressen können. Sie reiten sofort nach dem nächsten Mondfest los; der Mond des Neuen Grasrittes, so nennen sie ihn.«
    Als der Begriff des Mondfestes fiel, wurden alle still; jeder hier kannte die Einzelheiten, die Juri Andrew geschildert hatte. Andrew betrachtete Hamilcar. Vielleicht fünfzigtausend Menschen aus seinem Volk würden an jenem Abend sterben.
    »Sie haben die verdammten Flugmaschinen, um damit unsere Kräfte auszukundschaften, und wir haben nichts dergleichen«, beschwerte sich Pat mit einem bitteren Unterton.
    »Darauf kommen wir noch zu sprechen«, sagte Andrew, der sehr gut wusste, dass Chuck und Jack in diesem Punkt schon mehr Kritik hatten einstecken müssen, als fair war.
    Sie alle hier waren zu selbstgefällig geworden und immer davon ausgegangen, einen technischen Vorsprung vor dem Gegner zu behalten, und die Tatsache, dass der Feind Ballons entwickelt hatte, die nicht nur fliegen, sondern nach Belieben in alle Richtungen steuern konnten, hatte sie alle in einen Schockzustand versetzt.
    Den ganzen Winter hindurch waren Merki-Flugmaschinen, wann immer das Wetter gut war und kein starker Wind wehte, nach Lust und Laune über den Himmel gezogen, hatten den Bau der Befestigungen kontrolliert und wiederholt Suzdal bombardiert. Der erste Angriff, nur einen Tag nach dem Sieg über die Ogunquit, verwandelte die Pulverfabrik in Schutt und Asche, und die wiederholten Luftangriffe waren zwar mehr ein Ärgernis als eine ernsthafte Gefahr, erwiesen sich jedoch als verheerend für die Moral der Rus, denn die ehemaligen Bauern blickten voller Grauen zu den Merkimaschinen empor. Zwei Angriffe waren sogar gegen Roum vorgetragen worden; die Merki bombardierten dort die Flottenwerft und setzten einen langen Zug kostbarer Güterwagen in Brand, indem sie einen Regen aus kleinen Projektilen abwarfen, die nicht explodierten, sondern brannten.
    Andrew lehnte sich zurück und betrachtete die Karte der Potomac-Front, die auf dem Tisch ausgebreitet lag.
    »Wie ist die Lage in Ihrem Bereich?«, fragte er und blickte wieder zu John hinüber.
    »Bei der Ernährung sieht es noch am besten aus – Gott sei Dank war die Ernte des vergangenen Herbstes besser als erwartet. Bob Fletcher hat als Quartiermeister der Armee Wunder gewirkt. Wir haben für die Streitkräfte einen Hundert-Tage-Vorrat an gepökeltem Rind und Schwein und sogar diesem verdammten Walfleisch, das die Roum so gern essen. Der Zwieback reicht für ein Jahr. In ganz Rus ist die Versorgung bis in die nächste Erntezeit gesichert.
    Solange wir uns in der Nähe von Bahnlinien aufhalten, ist es um unseren Transportbedarf gut bestellt. Mit heutigem Stand haben wir achtundsechzig Lokomotiven und knapp siebenhundert Waggons. Wir können zwei Korps ohne große Verzögerung von hier nach Roum schicken und wieder zurückholen. Unser Reservekorps für die hiesige Front hält genug Züge bereit, und die Transportmittel für die beiden übrigen Korps können schnell herangefahren werden. Unser Vorrat an Kupferdraht ist gut, ebenso der an Zink für den Wasserstoff; die Bleivorräte konnten aufgefrischt werden – wir sind dazu übergegangen, die Eisenkugelpatronen, die wir letzten Herbst produzieren mussten, gegen Bleigeschosse auszutauschen.
    Ersatzbalken für alle wichtigen Brücken liegen bereit, und wir haben auch zahlreiche vorgefertigte Sektionen für Notreparaturen an den Bahnlinien zur Hand.
    An Gusseisen und Stahl herrscht nach wie vor Mangel. Gleisstücke sind fast noch warm, wenn sie schon verlegt werden, und Präzisionswerkzeug, speziell für den Aufbau einer Waffenfabrik in Roum, ist knapp; die nötigen Männer, um es herzustellen, sind allerdings noch knapper. Salpeter ist nach wie vor unser Flaschenhals bei der Pulverherstellung; dabei haben wir jede Mistgrube und jedes Außenklo in Rus regelrecht umgegraben. Ohne Roum wären wir erledigt.«
    »Besteht keine Möglichkeit, die Musketenproduktion zu steigern?«, fragte Hans und führte das Gespräch damit auf den Ausgangspunkt zurück.
    John schüttelte den

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