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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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noch etwas für uns?«
    »Nur noch die Idee mit den Raketen, aber John ist auch davon nicht übermäßig begeistert.«
    »Er tut nur seine Arbeit, Chuck«, sagte Kai beschwichtigend. »Wir sind in einem Wettlauf begriffen, und General Mina ist für die Logistik verantwortlich. Falls wir letztlich nicht ausreichend versorgt sind, besonders im Hinblick auf Waffen, riskiert er damit seinen Hals – genauer gesagt, unser aller Hälse. Sie, Chuck, haben eine Menge Wunder gewirkt, und nachdem wir aufs Neue gesiegt haben, erwarte ich noch mehr davon. Jetzt erzählen Sie mir von dieser Raketengeschichte.«
    »Ich habe gerade mal angefangen, mir Gedanken darüber zu machen. Wir wissen, dass die Merki Artillerie herstellen, und zwar jede Menge davon. Wir selbst verfügen über etwa vierhundert Kanonen, sobald die Kämpfe losgehen; das Problem besteht dabei weniger in den Kanonen selbst, als darin, genügend Pferde für den Transport der Geschütze und der Munitionswagen aufzutreiben. Eine Batterie mit sechs Vierpfündern braucht achtzehn Pferde; eine Batterie mit Zwölfpfund-Napoleonern oder den neuen Drei-Zoll-Geschützen braucht über einhundert Pferde – und hier besteht der entscheidende Mangel. Raketen würden uns da einen Vorteil bieten.«
    »Die sind einfach fürchterlich«, wandte Pat ein. »In der Frühzeit des Bürgerkriegs erhielten einige Jungs von der 24. New Yorker Batterie solche Geschosse. Sie hatten eine schlimme Zeit damit: die verdammten Dinger trafen nicht mal Scheunentore, und immer wieder mal wendete ein solches Teufelsgeschoss einfach und ging schnurstracks auf unsere eigenen Linien los.«
    »Das weiß ich!«, warf Chuck eilig ein. »Aber wir schießen ja nicht auf Scheunentore, sondern auf die ganze verdammte Horde. Ich dachte mir, wir machen die Raketen etwa neunzig Zentimeter lang bei einem Durchmesser von fünfzehn Zentimetern. Sie werden jede etwa zwanzig Pfund wiegen; mit einem Zehn-Pfund-Sprenggeschoss in einer Kugelhülle müssten sie eine Reichweite von über zweieinhalb Kilometern haben.
    Der Vorteil ist enorm, wenn man erst mal auf das Gewicht zu sprechen kommt. Ein Napoleoner wiegt mit Protze über eine Tonne. Für das gleiche Gewicht könnten wir einhundert Raketen auf einen Wagen packen. Feuert man das auf ein Umen ab, kann man gar nicht vermeiden, dass man etwas trifft.«
    »Und was ist mit denen, die kehrtmachen?«, fragte Pat.
    »Wir ducken uns«, antwortete Chuck leise.
    Pat schüttelte den Kopf. Andrew blickte seinen Artilleriekommandeur an und überließ ihm die Entscheidung.
    »Leicht gesagt, aber Sie haben ja noch nie erlebt, wie so ein Ding auf Sie zurückkommt.«
    Chuck reagierte leicht entrüstet.
    »Ich habe schon bei Fredericksburg und Cold Harbor ein Kommando geführt«, entgegnete er leise. »Ich weiß, wie das ist, wenn man in feindlichem Artilleriebeschuss steht. Aber selbst wenn eine von zehn Raketen auf uns zurückfallt, werden die übrigen neunzig Prozent dem Feind mörderisch zusetzen.«
    »Wissen Sie, Jungchen, das hat durchaus etwas für sich«, räumte Pat widerstrebend ein.
    Chuck musterte Andrew gespannt.
    »Haben Sie schon eine ausprobiert?«, fragte Hans.
    Chuck nickte.
    »Und?«
    »Naja, Sir, sie hat sich sozusagen von uns entfernt.«
    »Hat eine Außentoilette fünfhundert Meter hinter uns hochgejagt – ein schöner Schuss«, warf Jack Petracci ein.
    »Danke für die Hilfe, Jack«, nuschelte Chuck.
    Andrew schüttelte den Kopf und lachte leise.
    »Dann machen Sie nur und sehen mal, was Sie zustande bringen. Aber ich möchte etwas erhalten, womit man zumindest ein Scheunentor trifft – und zwar dasjenige, worauf man auch zielt.«
    »Eine Rakete verbraucht aber auch fünfzehn Pfund Pulver«, gab John zu bedenken. »Das ist der Gegenwert von sieben Kugeln für einen Napoleoner.«
    »Ich denke, wir können zunächst auf ein paar hundert Pfund verzichten«, sagte Andrew. »Wir konzentrieren uns darauf und stellen auch weiter Revolver her, aber die Karabiner, Scharfschützengewehre und Gatling-Revolverkanonen sind vorläufig gestoppt.«
    »Kommen wir jetzt zu den Luftschiffen?«, fragte Kai.
    Andrew nickte. Chuck räusperte sich nervös.
    »Wir haben drei große Schuppen im Wald nördlich von Roum gebaut, um sie unterzubringen. Bislang sind die Merkiballons nicht dort in der Nähe aufgetaucht. Falls sie uns im derzeitigen Stadium am Boden erwischen, reicht eine aus der Luft abgeworfene Fackel, um uns den Rest zu geben. Drei Hüllen sind bislang fertig und eine

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