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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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stiegen auf die Pferde. Das Kommandeursbanner ging neben ihm in Stellung, und er sah den flachsköpfigen Rusjungen an, der es trug.
    »Angst, mein Junge?«
    Der Fähnrich schluckte und schüttelte den Kopf.
    »Na ja, ich habe verdammt sicher welche«, flüsterte Hans.
    »Gregori!«
    »Hier, Sir!« Der junge Stabsoffizier lenkte sein Pferd neben das von Hans.
    »Reiten Sie zum rechten Endpunkt der Linie und sorgen Sie dafür, dass er fest am dortigen Rand der Lichtung verankert bleibt. Und jetzt los!«
    Er gab dem Pferd des jungen Offiziers einen Klaps aufs Hinterteil. Gregori salutierte lächelnd und galoppierte davon.
    Hans konzentrierte sich nun wieder auf die Ereignisse direkt voraus.
    Der Vormarsch der Merki stockte einen Augenblick lang, und er ließ den Blick forschend an der feindlichen Linie entlanggleiten. Die Kolonnen fächerten aus und formierten eine Angriffslinie, die etliche Reihen tief war.
    Ingrao, der gerade zwischen seinen Batterien hindurchmarschierte, drehte sich um und schätzte die Entfernung ein.
    »Batterien, Schrapnell laden! Vier-Sekunden-Zündung, Reichweite siebenhundert Meter!«
    Ein ferner Singsang klang herüber, ein unheimlicher Ruf in Moll. Er wurde mal lauter, mal leiser, und jagte Hans einen kalten Schauer über den Rücken. Die Krieger schwankten vor und zurück, und die Lautstärke des Gesangs stieg jetzt kräftig, begleitet vom rhythmischen Stampfen der Füße, das übers Feld donnerte.
    »Batterien, Feuer!«
    Vierundzwanzig Kanonen sprangen rückwärts, und Sekunden später detonierten die Granaten über der feindlichen Linie. Krieger fielen.
    Der Singsang wurde noch lauter.
    »Schrapnell nachladen, gleiche Zündung!«
    Vier berittene Krieger tauchten jetzt vor der feindlichen Linie auf und erhoben sich in den Steigbügeln. Der Anführer reckte ein Krummschwert hoch, dass die Klinge aufblitzte. Die drei Krieger hinter ihm richteten rote Standarten auf und senkten sie dann, bis die Stangen parallel zum Boden waren.
    Wie ein Mann rückte die Merkilinie vor.
    »Batterien, Feuer!«
    Weitere Krieger gingen zu Boden.
    »Schrapnell nachladen, drei Sekunden Zündung!«
    Der donnernde Singsang löste sich jetzt zu einem einzelnen Wort auf:
    »Vushka, Vushka!«
    Hans spürte, wie ihm der Hals eng wurde. Geheimdienstinformationen der Cartha sprachen von der »Vushka Hush«, der Elitegarde der Merkihorde. Stand er ihr jetzt gegenüber?
    »Batterien, Feuer!«
    Die Standartenträger rissen ihre Wimpel hoch und schwenkten sie im Kreis, um die Stangen anschließend in einem Winkel von fünfundvierzig Grade nach hinten zu kippen. Die vorrückende Linie ging in einen langsamen Laufschritt über.
    »Nachladen! Schrapnell, zwei Sekunden Zündung!«
    »Vushka, Vushka!«
    Hans zog einen Priem Tabak hervor und biss ein Stück ab. Während er heftig kaute, bot er auch Charlie etwas an.
    Charlie nahm ebenfalls einen Bissen und warf den Priem wieder dem Sergeant Major zu.
    »Batterien, Feuer!«
    Klaffende Lücken rissen in der feindlichen Linie auf, wurden aber schnell wieder gefüllt, als die angreifende Formation nach rechts schwenkte.
    »Profis!«, bellte Charlie und drehte sich zu Hans um. »Sie wissen, was sie tun, genauso gut wie die Rebelleninfanterie. Das sind keine Tugaren.«
    Die Standarten träger richteten sich von neuem in den Steigbügeln auf, schenkten ihre Wimpel im Kreis und reckten sie anschließend senkrecht hoch.
    »Vushka Hush da gu Merki!«
    Die Merki gingen im Laufschritt zum Angriff über und wahrten dabei eine perfekt gerade Linie, bewegten sich im Gleichschritt und überbrückten mit jedem Schritt viereinhalb Meter. Es klang wie das Tosen des Meeres an einer Felsenküste.
    »Batterien, mit Kartätschen laden!«
    Hans gab dem Pferd die Fersen und ritt seine Linie entlang.
    »Ruhig, Jungs, schön ruhig bleiben!«
    Die Batterien jagten ihre Kartätschenladungen los, und zweitausend Eisenkugeln jagten hinüber, rissen Erde hoch und Merkikrieger von den Beinen, und heisere Schreie drangen herüber.
    »Batterien, Kartätschenfeuer nach eigenem Ermessen!«
    »Bereitmachen!«
    Zweitausendfünfhundert Gewehre wurden präsentiert.
    »Vushka, Vushka!«
    Hans blickte zu seinem Fahnenträger hinüber. Der Junge starrte den Angreifern entgegen, die Augen groß vor Entsetzen, und bewegte die Lippen in einem lautlosen Gebet.
    Hans beugte sich vor und spuckte Tabaksaft auf den Boden. Er zog den Karabiner aus dem Futteral und spannte ihn.
    »Auf dreihundert Meter einstellen!«
    Die lange Reihe

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