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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Erika zu wenden. Es machte ihn verlegen, dass man ihn beim begehrlichen Starren auf die eigene Ehefrau erwischt hatte, um so mehr, da er wirklich nicht wußte, was er seinem Freund antworten sollte. Er kannte sich selbst nicht mehr aus.
    »Du magst deinen Gatten nicht?«
    Erika versteifte sich bei dieser Frage und riss sich von dem Bett los, das sie gerade begutachtet hatte. Das Bett war, zusammen mit den anderen Möbelstücken, vor kurzem aus Hedeby geholt worden. Aber das prachtvolle, einem Lord angemessene Bett war nicht der einzige Hinweis darauf, dass man sie in Seligs Gemach gebracht hatte. Auch seine Truhe, die man von Wyndhurst mit dem Pferdefuhrwerk hierher transportiert hatte, stand da, jene Truhe, in der sich seine und ihre Kleidungsstücke befanden - und die verfluchten Ketten.
    Golda hatte Magge aufgefordert, Erika in ihr Gemach zu geleiten, doch Lida hatte sich eingemischt und angeboten, dies zu übernehmen. Keine der beiden Frauen hatte etwas dagegen einzuwenden gehabt. Auch Erika hatte sich nichts dabei gedacht, wenngleich sie es eigentlich hätte wissen sollen. Eine Frau wie Lida machte nie etwas ohne einen Hintergedanken, und worauf Lida abzielte, war leicht zu erraten. Erika war nicht geneigt, Lida irgendwie entgegenzukommen.
    »Deine Frage ist unverschämt«, erwiderte sie nur, in der Absicht, kein weiteres Wort mehr zu sagen.
    »Es ist ganz offensichtlich, dass du ihn nicht magst«, fuhr Lida ungerührt fort. Ihre Stimme war fast schon ein Schnurren. »Jeder kann das sehen. Außerdem wissen wir, dass er zu dieser Heirat gezwungen wurde. «
    »Er wurde gezwungen? Wenn hier jemand gezwungen wurde ... «
    Erika unterbrach sich. Sie war so wütend, dass sie trotz ihres Vorsatzes den Köder geschnappt hatte.
    Nay, sie war absolut nicht willens, mit dieser Frau über ihren Gatten zu diskutieren. Doch plötzlich kam Erika ein anderer Grund für das dreiste Verhalten der Frau in den Sinn.
    »Gestern war mein Bruder Ragnar hier. Hast du seine Bekanntschaft gemacht?«
    »Nay. Ich hebe mich für Selig auf.«
    Erikas Gesicht rötete sich. Mit ihrer zweiten Vermutung l ag sie also völlig daneben, mit ihrer ersten dafür völlig richtig, und sie konnte auch kaum etwas dagegen unternehmen, da ihre eigene Position so unklar war.
    Dennoch War sie hier die Herrin, zumindest für den Moment. »Für dich ist das immer noch Lord Selig! «
    Lida lachte und konnte es sich nicht verkneifen, ein wenig zu prahlen. »Du wirst bald merken, Lady, dass ich ihn nennen kann, wie ich will, ohne dass er etwas dagegen haben wird. Und du wirst ebenfalls bemerken, dass er seine Nächte mit mir verbringen wird! «
    Derlei Rede gegen die Gattin eines Lords zu führen, bedurfte unbedingt einer Bestrafung - es sei denn, die Frau hatte recht. »Verschwinde!«
    Lida lächelte nur und schlenderte mit wiegendem Gang zur Tür. Dort blieb sie noch einmal stehen, um zurückzuschauen - nicht zu Erika, sondern in den Raum. Ihr Blick war eindeutig besitzergreifend.
    »Genieß dieses Zimmer noch eine Weile, doch wisse, dass ich es jederzeit für mich haben kann! Was immer ich verlange, werde ich von deinem Gatten erhalten. Bezweifle das nicht! «
    Erika zweifelte daran nicht im mindesten. Denn jetzt war ihr klar, auf welch perfide Weise Selig sie zukünftig zu demütigen plante.

38
    Selig versuchte, ihr Abkommen einzuhalten, er versuchte es wirklich, aber mit jedem Tag fiel es ihm schwerer, Sein Gemach hatte er mittlerweile Erika überlassen, da es ihm unmöglich war, weiterhin in ihrer Nähe zu schlafen, ohne sie zu berühren. Doch es war mühsam, ständig neue Orte zum Schlafen zu finden.
    Außerdem wurde Lida, dieses verdammte Weib, langsam ziemlich lästig. Ständig rannte sie ihm hinterher und umgurrte ihn bei jeder nur möglichen Gelegenheit, obwohl er nichts anderes getan hatte, als sie einmal auf jene Art anzulächeln, wie er jede Frau anlächelte. Er hatte ihr tatsächlich sagen müssen, dass er nicht an ihr interessiert sei. Und das entsprach auch der Wahrheit, nur zog sie es vor, ihm nicht zu glauben, und verfolgte ihn weiter. Aber ihre lüsterne Unverfrorenheit erinnerte ihn zu sehr an sich selbst. Sicher, sie war reizend, ganz besonders reizend sogar, doch er hatte schon zu viele schöne Frauen gekannt, als dass dies ein Grund wäre. Er mochte sich zwar verzweifelt nach einer Frau sehnen, wie es ihm auch sein Körper ständig mitteilte, aber Lidas Haare waren nicht von sonnenge küss tem Gold, ihre Stimme erinnerte ihn nicht an die

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