Die Rache der Liebe
es ihr gern erklären. »Und ich will das Bett endlich ausprobieren. Wir werden es teilen.«
Er machte einen Schritt auf das Bett zu. Erika warf die Decke zurück und sprang an der anderen Bettseite heraus. »Was meinst du mit teilen« fragte sie.
»Du wirst auf einer Seite schlafen, ich auf der anderen, und hin und wieder werden wir uns beide in der Mitte wiederfinden - zusammen.«
Sie verstand die volle Bedeutung seiner Worte nicht sofort doch als ihr schließlich dämmerte, worauf er anspielte, keuchte sie entsetzt auf. »Nay, das werden wir nicht!«
»Du hast mich geheiratet«, erinnerte er sie.
»Aber mit gewissen Bedingungen. Wir haben ein Abkommen vereinbart«, erinnerte sie ihn.
»Dieses Abkommen ist absolut eingehalten worden.«
»Mein Teil schon, aber deiner nicht. Willst du etwa dein Wort brechen?«
Er seufzte. Diese Frau brachte ihn schier zur Verzweiflung! Gegen so viel Sturheit anzureden, war nicht leicht.
»Entsinn dich deiner Worte, Weib. Deine Forderung lautete, dass ich dich hinterher nicht berühren sollte. Du hast nicht gesagt, niemals. Mit hinterher war nur bis direkt nach der Hochzeit gemeint und keinen Tag länger. Trotzdem habe ich dir noch mehrere Tage Zeit gelassen. Aber jetzt ist damit Schluss .«
Erika wurde es allmählich wirklich bang zumute, und entsprechend schwoll ihre Stimme an. »Du verdrehst meine Worte zu deinem eigenen Vorteil! «
»Nay, ich deute sie nur anders.«
»Du machst das nur aus Rachsucht! Gestehe es!«
Seine Stimme wurde mit einem Mal sanft, und seine Augen nahmen einen weichen Schimmer an. » I ch tue das, weil ich dich begehre, Erika. Wir können zumindest das zwi schen uns zulassen.«
»Glaubst du, dass sich durch die Erotik irgendetwas zwischen uns ändern würde? Hast du denn ganz vergessen, warum ich hier bin?«
Er hatte tatsächlich versucht, das zu vergessen, aber sie ließ es nicht zu. Doch das sprach er nicht aus, er beantwortete ihre Frage überhaupt nicht. »Turgeis behauptet, du seist nicht glücklich.«
»Ah, jetzt verstehe ich! In deiner unendlichen Selbstüberschätzung glaubst du, du könntest mich durch deine Umarmungen glücklich machen! «
Trotz des Hohns in ihrer Stimme grinste er. »Ich werde dich jedenfalls nicht unglücklich machen, Weib! «
Sie fürchtete, er könnte recht haben, und genau da lag das Problem. Sie war schon die ganze Woche über wütend auf ihn gewesen, weil er ihr seine Buhle direkt vor die Nase gesetzt hatte. Und jetzt erwartete er von ihr, das zu vergessen, sich hinzulegen und die willige Ehefrau zu spielen? Da hatte er sich gründlich verschätzt!
jede Nacht hatte sie sich vorgestellt, wie er mit dieser Lida im Bett lag, und jeden Morgen hatte sie damit gerechnet, dass man sie auffordern würde, das Zimmer zu verlassen, damit er es mit seiner Schlampe teilen konnte. Dass sie noch immer hier wohnte, besagte gar nichts. Das konnte sich jederzeit ändern. Vielleicht beabsichtigte er ja auch, das Zimmer mit ihnen beiden zu teilen.
Diese Vorstellung brachte sie so in Rage, dass sie sich nicht länger bezähmen konnte. »Ich bin nicht interessiert, geh also zurück zu deinen anderen Frauen! «
»Seit unserer Hochzeit habe ich keine andere Frau gehabt.«
Seit wir uns das erste Mal begegnet sind, wäre richtiger gewesen, doch so etwas zu sagen, wäre ihm zu absurd erschienen - und das war es auch, da er ja ausreichend Gelegenheit gehabt hätte. Er hatte keinen Gebrauch davon gemacht - ihretwegen.
»Und das soll ich dir glauben«, höhnte sie, »wenn dieses schwarzhaarige Luder jedes Mal , wenn ich mich umdrehe, praktisch auf deinen Schoß hüpft? Hah! «
Ihre Stimme triefte vor Verachtung, und er errötete, obwohl er sich keiner Schuld bewußt war. Ach habe nie mit Lida geschlafen. Frag sie selbst - nay, lieber nicht«, berichtigte er sich. »Sie könnte lügen. Du muss t dich mit meinem Wort begnügen. «
»Hah!«
Dieses zweite »Hah!« machte ihn wütend, und zwar genug, um zu sagen: »Die anderen Weiber sind heute abend leider nicht verfügbar. Die eine ist gerade unpässlich , und die andere ist bereits besetzt.«
»So bleib enthaltsam!« fauchte sie. »Kannst du es nicht eine verdammte Nacht ohne Frau aushalten?«
Er hatte es nicht zugeben wollen, doch nun rutschte es ihm heraus: »Seit unserer ersten Begegnung habe ich jede Nacht ohne Frau verbracht, und ich kann es auch nicht eine Nacht länger aushalten. Ich bin dein Gatte, ob es dir nun gefällt oder nicht. Und du wirst heute in jeder Beziehung
Weitere Kostenlose Bücher