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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Speisen für ein kleines Picknick abzuholen, die er anschließend in den Satteltaschen seines Pferdes verstaut hatte.
    Außerdem hatte er Turgeis sein Vorhaben erklären müssen, damit der Riese ihm und Erika nicht folgte. Turgeis hatte sein Einverständnis zwar nur unwillig erteilt, schien aber dennoch darauf zu vertrauen, dass Erika in Begleitung von Selig in Sicherheit sei.
    Obwohl sich der Zwischenfall am Morgen abgespielt hatte, war Selig noch immer mit einer feinen Schicht Salz überzogen. Es gab zwei Gründe, weshalb er es nicht abgewaschen hatte: Zum einen gefiel es ihm, dadurch an den Eifersuchtsausbruch seiner Gattin erinnert zu werden. Zum anderen benötigte er eine Rechtfertigung für seinen Wunsch, mit ihr zum Schwimmen zu gehen, da schließlich sie für sein Aussehen verantwortlich war. Und eine Rechtfertigung würde er bestimmt brauchen. Im Verlauf des Tages hatte er sie nur einmal kurz gesehen und einen Blick von ihr erhalten, der gedacht war, ihm das Blut in den Adern gefrieren zu lassen. Sie hatte sich offenbar noch nicht wieder beruhigt.
    Auch jetzt wirkte sie keinen Deut zugänglicher. Dafür war sie nun durch ihren Aufenthalt in der Küche ebenso erhitzt wie er, wenn auch nicht so verklebt, dass sie einem kühlen Bad sicher nicht abgeneigt war. Andererseits kannte er seine Gemahlin mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass sie sich aus Wut und Stolz heraus auch gegen etwas entscheiden könnte, was sie eigentlich gerne tun würde.
    Vielleicht sollte er sie gar nicht erst fragen, sondern einfach zum See schleppen und hineinschmeißen. Hinterher könnten sie dann darüber debattieren, ob sie gerne schwimmen würde oder nicht.
    Seinem eher übermütigen Naturell entsprach diese Idee weitaus mehr, und so setzte er nun eine gestrenge Miene auf, um Erika aus der Fassung zu bringen, was sie, wie er hoffte, auch davon abhalten würde, sich auf ein Streitgespräch mit ihm einzulassen.
    Sobald sie aus der Küchentür trat, fing er sie ab, befahl knapp: »Komm mit!« und machte sich daran, zu seinem Pferd zu eilen.
    Erika blieb stehen. »Wohin?«
    Selig kam zurück und packte sie am Arm, um sie mit sich zu ziehen. »Wir machen einen kleinen Ausritt«, sagte er.
    Noch immer sträubte sie sich. »Aber das Essen ... «
    »Kann warten. «
    Er warf sie auf sein Pferd. Sie sah ihn bitterböse an, und deshalb ließ er sich, nachdem er ebenfalls aufgesessen war, zu einem versöhnlichen Wort erweichen. »Du wirst unseren Ausritt nicht bedauern, Erika. Da gibt es etwas, das ich gern mit dir teilen möchte, und es wird dir gefallen. Entspann dich doch einfach.«
    Sie gab keine Antwort. Als sie kurze Zeit später den kleinen See erreicht hatten, war Selig von der Idee, Erika hineinzuschmeißen, abgekommen. Er stieg ab und half ihr vom Pferd. Die Dämmerung war bereits hereingebrochen. Es war gerade noch hell genug, dass die blühenden Wildblumen und die stille Schönheit der Landschaft zu erkennen waren. Selig hatte für den Ausflug mit Absicht diese Abendstunde gewählt; Erikas Schamgefühl würde im Dunkeln weniger verletzt werden - falls es ihm überhaupt gelänge, sie ins Wasser zu locken.
    »Meine Schwester liebt diesen Ort und kommt oft mit Royce hierher«, sagte er. »Auch meine Eltern schwimmen hier häufig, wenn sie zu Besuch sind.«
    Erika konnte sich seine Eltern beim Schwimmen im See zwar nicht recht vorstellen, aber irgendwie beruhigte es sie, dass er ihr das erzählt hatte. »Was machen wir hier?«
    Er warf ihr ein schelmisches Lächeln zu, ehe er sagte: »Ich werde die Früchte deines Zorns abwaschen. Und merke dir, dass ich diese Aufgabe nicht von dir verlange, obwohl ich das von Rechts wegen sollte. Kommst du mit? Nach einem so heißen Tag wird dir ein erfrischendes Bad sicher gut tun. «
    Er wartete ihre Antwort nicht ab, sondern drehte sich um und tauchte mitsamt seiner Kleidung ins Wasser. Erika war so verblüfft, dass sie ihren Argwohn zunächst beiseiteschob . Lachend tauchte er wieder auf und schüttelte das Wasser so wild aus seiner Mähne, dass die Tropfen bis zu Erika hinüber spritzten . Er spielte im Wasser wie ein übermütiges Kind, und wenn sich Erika unbeobachtet fühlte, lächelte sie über sein ausgelassenes Herumgetolle.
    Das Wasser sah in der Tat einladend aus, köstlich erfrischend, aber sie würde natürlich nicht mit ihm schwimmen. Denn das hieße, sie hätte vergeben und vergessen, und diesen Fehler würde sie nicht mehr begehen. Sie würde sich nicht bei ihm dafür bedanken,

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