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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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entschlüpfen können? Sie hatte sie nur gedacht. Und außerdem konnte es ihr gleichgültig sein, ob er Schmerzen hatte oder nicht.
    Kristen räusperte sich und blickte schuldbewusst zu Selig. » I st es sehr schlimm?«
    Doch Selig war für den Moment noch sprachlos. Verdutzt starrte er auf Erikas steifen Rücken. Loki möge sie holen! Wie konnte sie es wagen, in seinem Namen zu sprechen?
    »Selig?«
    »Morgens ist es immer am schlimmsten«, sagte er abwesend.
    »Wird es denn gar nicht besser?«
    »Doch ... ich schwöre es, Kris!« fügte er hinzu, als er ihre zweifelnde Miene gewahrte. »Nur bei plötzlichen Bewegungen oder lauten Geräuschen wird es schlimmer manchmal. Nicht immer. Trotzdem wäre ein wenig Ruhe vielleicht gar nicht schlecht.«
    »Sicher.« Kristen war wieder ganz die besorgte Schwester, schüttelte sein Kissen auf, streichelte seine Wange. »Ruh dich aus, bis das Essen fertig ist. Edith wird es dir bringen ... «
    »Nay, nicht sie. Wenn du mir wirklich einen Dienst erweisen willst, dann beschäftige sie einstweilen mit anderen Dingen. Wenn sie bei mir ist, muss ich mich zu sehr verausgaben.«
    Kristen kicherte. »Armer Selig! Noch immer nicht zu alter Form aufgelaufen?«
    »Spotten fällt auch unter Ruhestörung«, grummelte er.
    »Da hast du wohl recht.« Sie seufzte. »Na schön, dann werde ich das Weib von dir fernhalten, bis du sie wieder haben willst. Ist dir Eda geneh m ?«
    »Eda ist ausgezeichnet!«
    Einen Moment später war Kristen auch schon verschwunden. Erika drehte sich nicht um. Sie hoffte, er würde noch eine Weile schlafen. Sie hoffte, er würde sie nicht fragen, weshalb sie das vorhin gesagt hatte, denn was sollte sie ihm erwidern, wenn sie diese Frage nicht einmal selbst beantworten konnte. Am meisten hoffte sie jedoch, er würde sie heute einfach völlig ignorieren. Das beherrschte er nämlich perfekt -wenn er ihr nicht gerade seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte.
    »Bist du verheiratet, Erika Herzlos?«
    Soviel zu ihrer Hoffnung!
    »Das ist nicht mein Name, und nay, ich bin nicht verheiratet - aber bald. «
    Ihr trotziger Ton verriet, dass sie sich jeglichen Einwand verbat. Für den Augenblick ließ er es dabei bewenden. »Wer ist dein Verlobter?«
    » I ch weiß nicht. Mein Bruder arrangiert das für mich. Zu diesem Zweck ist er auch gerade unterwegs.«
    »Willst du nicht selbst die Wahl treffen?« fragte er mit einem Anflug von Überraschung.
    »Für mich spielt das keine Rolle. Mein Bruder liebt mich. Er wird eine gute Wahl treffen und mich gewiss nicht enttäuschen.«
    »Um so enttäuschender, dass es nun für dich leider keine Hochzeit geben wird!«
    »Weil du denkst, ich würde nie wieder frei sein?« fragte sie.
    »Selbst wenn ich dich irgendwann freiließe, wer würde dir glauben, dass du hier unberührt geblieben bist?«
    » I ch gelte nicht als Lügnerin«, entgegnete sie förmlich.
    »Das behaupten die meisten entehrten Frauen, die sich als Jungfrauen ausgeben«, warf er lässig ein.
    Sie setzte sich auf und funkelte ihn grimmig an. »Und ich gehe jede Wette ein, dass du schon etliche entehrt hast! «
    »Tatsächlich ist es so, Weib, dass mich Jungfrauen nicht im mindesten reizen. Sie langweilen mich mit ihren Ängsten, ihrer plumpen Unerfahrenheit, ihrer hysterischen Wehleidigkeit. Kurzum: Sie sind ziemlich unbefriedigend.«
    »Um das zu wissen, muss t du einige Erfahrungen mit ihnen gesammelt haben! « entgegnete sie schlagfertig.
    »Ich weiß das, weil ich mehr als nur einen Bräutigam habe klagen hören!«
    »Das sagst du!«
    Wer wäre als Spion bei den Angelsachsen besser geeignet als ein Kelte? Wer wäre, wenn man ihn erwischen würde, weniger verdächtig?
    Ich spreche nicht einmal deren Sprache.
    Das sagst du.
    Ihre schnippische Bemerkung erinnerte ihn wieder an jene Worte und an seine Hilflosigkeit zu diesem Zeitpunkt. Schlagartig veränderte sich seine Miene und nahm einen bedrohlichen Ausdruck an.
    »Genau das sage ich.« Er betonte mit eisig klirrender Stimme jedes einzelne Wort. »Wagst du es, mich einen Lügner zu nennen - schon wieder?«
    Sie be schloss , besonnen vorzugehen, und erwiderte nur: Ach bin nun mal von skeptischer Wesensart.«
    Das beschwichtigte ihn kein bisschen . »Deine Wesensart sollte auch ein angemessenes Maß an Unterwürfigkeit beinhalten. Und sollte es dir daran mangeln, kann und wird es dir beigebracht werden.«
    Alles in ihr schrie nach Widerspruch. Die Stimme ihrer Selbsterhaltung mahnte hingegen zum Rückzug. Erika entschied

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