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Die Rache Der Rose

Die Rache Der Rose

Titel: Die Rache Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Stiere im Schlachthof rollte das Chaos-Heer heran: Eine einzige gestaltgewordene Gier nach Fressen.
    Mit ängstlichem Blick begrüßte die Rose die Freunde. »Es gibt nichts, womit wir uns diesem Heer widersetzen könnten«, sagte sie. »Müssen wir uns also wieder zurückziehen…?«
    »Nein«, sagte Prinzessin Tayaratuka. »Diesmal brauchen wir uns nicht zurückzuziehen.« Sie lehnte sich auf ein Schwert, das fast so groß war wie sie selbst, konnte jedoch offenbar mit beträchtlicher Gewandtheit damit umgehen, als ob sie und die Klinge schon immer eins gewesen seien.
    Ihre Schwestern bedienten sich ihrer Schwerter mit der gleichen Leichtigkeit und frischer Zuversicht.
    »Diese Schwerter sind machtvoll genug, um das Chaos herauszufordern?« verlieh Wheldrake als erster der allgemeinen Frage Ausdruck. »Himmel, Ihr Majestäten! Seht doch, wie die alten Reime dem wahren Wert des Epos nur ungenügend gerecht werden! Das pflege ich stets zu entgegnen, wenn man mich bezichtigt, meiner Phantasie zuviel Freiraum zu lassen! Ich kann noch nicht einmal im Ansatz beschreiben, was sich hier wirklich abspielt! Was ich mit eigenen Augen sehe!« Vor Aufregung krähte er förmlich. »Wie die Welt um uns herum wahrlich beschaffen ist! Kämpfen wir also endlich gegen das Chaos?«
    »Du mußt hier bei Mutter Phatt bleiben«, sagte Charion. »Das ist deine Pflicht, mein Lieber.«
    »Auch du mußt hier verharren, mein liebes Kind!« schrie Fallogard Phatt mit hörbarem Unwillen auf. »Du bist keine Kriegerin! Du bist eine Hellseherin!«
    »Jetzt bin ich beides, Onkel«, sagte sie bestimmt. »Ich habe keine besondere Klinge, mit der ich kämpfen könnte, aber ich habe meinen besonderen Verstand, der mir über die meisten Gegner einen ansehnlichen Vorteil verschafft. In den Diensten Gaynors des Verdammten, Onkel, habe ich viel gelernt! Laßt mich mit Euch kommen, meine Damen, ich bitte Euch.«
    »Wahrlich«, sagte Prinzessin Mishiguya, »zum Kampf gegen das Chaos seid Ihr wohlgerüstet. Ihr dürft mit uns kommen.«
    »Und auch ich werde mit Euch gehen«, sagte die Rose. »Meine Magie ist erschöpft, aber wie Ihr wißt, habe ich viele Male gegen das Chaos gekämpft und überlebt. Laßt mich meinen Schnellen Dorn und meinen Kleinen Dorn an Eurer Seite in den Kampf führen. Denn wenn wir diesmal sterben sollen, würde ich lieber in der Erfüllung meiner Berufung sterben.«
    »Dann sei es so«, sagte Prinzessin Shanug’a und sah fragend zu ihrem Verwandten. »Fünf Schwerter gegen das Chaos - oder sechs?«
    Elric starrte immer noch auf das fürchterliche Heer, das so aussah, als ob alles Abstoßende und Böse und Grobe und Gierige in der menschlichen Rasse Gestalt angenommen hätte. Mit einem Achselzucken wandte er sich ab. »Sechs natürlich. Doch werden sie all unsere Fähigkeiten erfordern, um sie zu schlagen. Ich hege den Verdacht, daß wir nicht alles sehen, was das Chaos gegen uns aufbietet. Doch habe auch ich mich noch nicht aller meiner Mittel bedient…«
    Er hob eine behandschuhte Hand an den Mund und dachte über etwas nach, das ihm gerade erst eingefallen war.
    Dann sagte er: »Die anderen müssen hierbleiben, um nötigenfalls zu fliehen. Euch, Meister Wheldrake, vertraue ich das Wohlergehen von Mutter Phatt und Koropith Phatt sowie Fallogards an…«
    »Wirklich, mein Herr, ich bin durchaus in der Lage…«, sagt der strubbelhaarige Idealist.
    »Ich achte Eure Fähigkeiten in Höchstem Maße, mein Herr«, sagte Elric. »Aber in diesen Dingen ermangelt es Euch an Erfahrung. Ihr müßt Euch zur Flucht bereithalten, da Ihr keinerlei Möglichkeit habt, Euch oder Eure Familie zu verteidigen. Eure psychischen Gaben mögen Euch eine Fluchtmöglichkeit eröffnen, bevor das Chaos Euch entdeckt. Glaubt mir, Meister Phatt, falls es den Anschein hat, daß wir unterliegen werden, müßt Ihr aus diesem Reich fliehen! Wendet an Kräften an, was immer Euch noch zu Gebote stehen mag, um eine Fluchtmöglichkeit zu finden - und nehmt die anderen mit.«
    »Solange Charion hier ist, werde ich nicht gehen«, erwiderte Wheldrake bestimmt.
    »Um aller willen mußt du das«, sagte Charion. »Onkel Fallogard wird dich brauchen.«
    Doch an Wheldrakes Haltung ließ sich recht eindeutig erkennen, daß er sich diesbezüglich eine eigene Meinung gebildet hatte.
    »In den Ställen unten stehen Pferde für uns bereit«, sagte Prinzessin Tayaratuka. »Sechs kupferne und silberne Pferde, wie es das Weben verlangt.«
    Wheldrake sah seine Freunde davongehen. Etwas

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