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Die Rache Der Wache

Titel: Die Rache Der Wache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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in Flammen auf.
    Der Prinz betrachtete ihn mit stiller Zufriedenheit, als die Menge vor Begeisterung und Verwunderung aufbrüllte. »Drinnen«, sagte Bauchle Meyns, »wird er fliegen, wenn ich ihn losbinde.«
    Eines der Pferde bäumte sich auf, als Satans Flügelspitze es berührte. Der Wagen ruckte vorwärts. Der Kutscher riß am Zügel, bis blutiger Schaum aus dem Maul des Tieres troff. Bauchle Meyns, der das Gleichgewicht verloren hatte, stolperte zu Boden. Sein Gesicht verriet, daß er Schmerzen hatte, worüber Wess sich nicht wenig freute. Satan zuckte kaum. Muskeln spannten sich unter seinem Rückenfell, als er sich mit seinen Flügeln ausbalancierte.
    Aerie stieß einen scharfen Ton aus, den das menschliche Ohr kaum vernehmen konnte. Aber Satan hörte ihn. Er zuckte jedoch nicht zusammen, wie es der Troll getan hatte. Er hörte. Im grellen weißen Zauberlicht sah Wess, wie sich die Haare seiner Schultern aufstellten. Er antwortete der Geliebten mit demselben Ruf. Dann faltete er die Flügelfinger wieder in eine Linie mit den ausgestreckten Armen. Das Netzwerk zitterte und glühte.
    Der Kutscher trat das Pferd, und der Wagen holperte vorwärts. Für die Leute vor dem Zelt war das Schauspiel beendet.
    Der Prinz stieg von der Plattform. An Bauchle Meyns' Seite, gefolgt von seinem Hofstaat, begab er sich in das Zirkuszelt.
    Die vier Freunde rückten dicht zusammen, als die Menge sich um sie herum in Bewegung setzte. Wess überlegte; drinnen ließen sie ihn fliegen! Er war dann frei — sie sah Aerie an. »Kannst du auf dem Dach landen? Und von dort aus wieder losfliegen?«
    Aerie betrachtete die schräge Zeltleinwand. »Sicher«, erwiderte sie.
    Der Platz hinter dem Zelt war mit Fackeln beleuchtet, nicht mit dem Zauberlicht. Wess lehnte gegen die Mauer des Platzes und betrachtete das geschäftige, verwirrende Treiben der Truppe, sie lauschte dem Applaus und dem Gelächter der Zuschauer. Die Vorstellung dauerte nun schon geraume Zeit; die meisten Leute, die keinen Platz mehr im Zelt bekommen hatten, waren gegangen. Einige Zirkusarbeiter behielten gelangweilt den Platz um die Seilbarrieren im Auge. Wess aber wußte, daß sie ungesehen hindurchschlüpfen konnte, wann immer sie wollte.
    Nur um Aerie machte sie sich Sorgen. Wenn der Plan erst in die Tat umgesetzt wurde, schwebte sie in großer Gefahr. Der Himmel war klar und der zunehmende Mond spendete großzügig Licht. Wenn sie auf dem Zelt landete, gab sie ein gutes Ziel für die Bogenschützen ab. Satan war noch gefährdeter. Es oblag Wess, Quartz und Chan, Verwirrung zu stiften und die Bogenschützen abzulenken, um sie am Schießen zu hindern.
    Wess fieberte danach endlich zu handeln.
    Sie schlüpfte unter dem Seil hindurch und schlenderte durch die Schatten, als gehöre sie zur Truppe. Satans Wagen stand am Zelteingang der Schausteller, aber Wess näherte sich ihm nicht. Ohne auf sie zu achten, trotteten die Kinder auf ihren Ponies vorbei. Im Fackelschein sah sie, wie dünn, müde und wie jung die Kinder waren und wie dürr, müde und alt die Ponies.
    Wess glitt hinter die Reihe der Tierkäfige. Der Zirkus hatte tatsächlich einen Salamander, aber einen bemitleidenswert hungrig aussehenden, der halb so groß war wie die Ponies. Wess knackte das Schloß seines Käfigs. Als Werkzeug hatte sie nur ihr Messer, was der Klinge nicht gerade gut bekam. Sie brach auch die Schlösser der anderen Tierkäfige auf, ließ aber den halbwüchsigen Wolf und den Zwergelefanten noch nicht frei. Schließlich kam sie zu dem Troll.
    »Frejöjan«, flüsterte sie. »Ich bin hinter dir.«
    »Ich höre dich, Frejöjan.« Der Troll trat auf sie zu und verbeugte sich. »Ich bedauere meinen ungepflegten Zustand, Frejöjan, aber als sie mich fingen, hatte ich nicht einmal eine Bürste bei mir.« Sein goldgraues Fell war arg verfilzt.
    Er streckte die Hand durchs Gitter, und Wess schüttelte sie.
    »Ich bin Wess«, sagte sie.
    »Aristarchus«, stellte er sich vor. »Du sprichst mit demselben Akzent wie Satan, kommst du, um ihn zu befreien?«
    Sie nickte. »Ich werde das Schloß von deinem Käfig aufbrechen«, sagte sie. »Ich muß näher am Zelt sein, wenn sie ihn fliegen lassen. Es ist besser, wenn sie vorher nicht merken, daß etwas nicht in Ordnung ist ...«
    Aristarchus nickte. »Ich werde nicht fliehen, ehe ich weiß, daß ich damit deinen Plan nicht gefährde.«
    Wess deutete auf die Reihe der Käfige. »Könntest du — bringt es dich in Gefahr die Tiere freizulassen?«
    Er war alt,

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