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Die Rache des glücklichen Mannes

Titel: Die Rache des glücklichen Mannes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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Folgendes: Du fährst auf der Stelle in dieses Kuusmäki und durchleuchtest die Angelegenheiten der Gemeinde gründlich. Das bedeutet, du machst dir ein Bild von der Wirtschaft, der Liquidi­ tät, den Abgeordneten, der Entwicklung des Abgaben­ satzes, den Bauvorhaben, also von allem, was sich auf die Situation auswirken kann. Und dann verschaffst du dir Klarheit über diesen Jaatinen. Überprüfe, ob der Mann Verfehlungen im Amt begangen hat, und wenn ja, dann unterziehen wir die Gemeinde einer scharfen Kontrolle, und der Jaatinen wird aus allen Ämtern rausgeschmissen.«
    »Ich soll also gleich Anfang nächster Woche fahren?« »Du fährst noch heute. Und die Untersuchungen
    müssen so laufen, dass der Jaatinen von der ganzen Sache nichts merkt. Ein Mann wie er verheimlicht und verfälscht womöglich wichtige Dinge oder erschwert die Untersuchungen, wenn er erfährt, wer du bist. Du kannst meinetwegen eine ganze Woche wegbleiben, aber die Dinge müssen geklärt werden.«
    Ryynänen verließ das Zimmer mit einem Stapel Papie­ re in der Hand und mit heißen Ohren. Der Abteilungslei­ ter hatte ihn im Grunde regelrecht abgekanzelt… eine böse Sache. Verflixt, der Jaatinen musste mal richtig unter die Lupe genommen werden.
    Ryynänen stopfte die Papiere in seine Aktentasche, fuhr nach Hause, holte ein paar weiße Hemden, eine geblümte Krawatte, Reservestrümpfe und das Rasier­ zeug aus dem Schrank und verstaute die Sachen eben­ falls in seiner Aktentasche, dann sagte er seiner Frau, dass er eventuell eine ganze Woche fortbleibe. Anschlie­ ßend fuhr er geradewegs nach Kuusmäki und quartierte sich im Motel als Handelsreisender Ryynänen ein.
    Nachdem er sich vom Reisestaub gereinigt hatte, machte er sich daran, die Unterlagen über die Gemeinde Kuusmäki zu studieren. Mit den Papieren im Arm schlief er spät nachts auf der Tagesdecke seines Bettes ein.
    Am Morgen ging Inspektor Ryynänen an seine Arbeit. Er sagte sich, dass in einer so kleinen Gemeinde wohl der Pfarrer am besten geeignet sei, über die Stimmung unter den Leuten zu berichten, und gleichzeitig könnte der Mann eine zuverlässige Aussage zu Gemeindedirek­ tor Jaatinen machen. Doch bei seinem Anruf im Pfarr­ amt erfuhr er zu seiner Enttäuschung, dass der Pfarrer des Kirchspiels, ein Propst namens Roivas, unlängst in Rente gegangen sei. Sehr bedauerlich, einen Pensionär mag man mit solchen Dingen nicht behelligen, dachte Inspektor Ryynänen und legte auf.
    Als erfahrener Kenner kommunaler Angelegenheiten beschloss er nun, Informationen einzuholen, indem er sich mit dem Gemeindevorsteher unterhielt. Nach Ryy­ nänens Erfahrungen war es recht üblich, dass diese Leute, die ein Ehrenamt ausüben, sehr offen über die Gemeindedirektoren sprechen, die Beamte sind.
    Bald bekam Ryynänen denn auch Kontakt zu Werk­ meister Manssila. Die Männer trafen sich in Ryynänens Zimmer.
    Durch die Blume fragte der Inspektor Manssila nach den Angelegenheiten der Gemeinde aus, und Manssila erzählte bereitwillig, nachdem er erfahren hatte, dass Ryynänen im Innenministerium arbeitete und daran interessiert war, sich auf seiner Urlaubsreise über Kuusmäki zu informieren. Manssila lobte Jaatinen in den höchsten Tönen, ein Urteil, dass sich Inspektor Ryynänen später als erstes Untersuchungsergebnis in sein Notizbuch schrieb.
    Als Manssila fort war, beschloss Ryynänen, Jaatinens Fabrik ganz ungezwungen einen Besuch abzustatten. Er fuhr um die Mittagsstunde auf den Flugplatz und be­ stellte sich in der Betriebskantine eine Fleischsuppe. Er erzählte ein paar Männern, er wolle in der Fabrik nach Arbeit fragen, und erkundigte sich bei der Gelegenheit, was für ein Mann denn der Geschäftsführer Jaatinen so sei.
    Die Arbeiter erzählten begeistert von Jaatinens Erfol­ gen und rühmten ihn um die Wette.
    Mit diesen Informationen kehrte Inspektor Ryynänen ins Motel zurück und schrieb sich sogleich alles auf. Anschließend rief er die Gemeindesekretärin an, eine Frau hatte dieses Amt inne, daran erinnerte er sich. Er
    konnte sich sparen, ihr eine Tarngeschichte von einem Urlaubsaufenthalt oder sonstigen Gründen für die Reise aufzutischen, sagte also schlicht, er wolle die Kassensi­ tuation der Gemeinde prüfen.
    Allerdings wollte er nicht Jaatinen auf dem Gemein­ deamt begegnen, die Kassenprüfung fand daher im Sitzungszimmer des Gemeinderates statt.
    Die Finanzen von Kuusmäki schienen besser in Ord­ nung zu sein als je zuvor in der Geschichte der

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